Straubing nah am Unentschieden / Zerbst ohne einen Fehlwurf
Ein wahres Kegelhighlight war das Spiel in der 1.Bundesliga zwischen Aufwärts Donauperle Straubing und dem amtierenden Deutschen Meister, dem FC Bayern des Kegelsports, Rot Weiß Zerbst.
Alle Akteure boten an diesem Tag Top-Leistungen, und die Niederbayern machten es der besten deutschen Mannschaft wahrlich nicht leicht. Nach einem spannenden und intensiven Spiel stand es am Ende 3:5 aus Sicht von Straubing. Entscheidend einmal mehr die Gesamtkegel, die mit einem Plus von 91 deutlich an die Gäste gingen. Insgesamt war es ein wunderbarer Kegelnachmittag, der die Zuschauer durchgehend zu Beifall animierte.
Den besseren Start erwischte erwartungsgemäß Zerbst. Fabian Seitz begann mit einer 194er-Bahn und spielte am Ende sehr gute 685 Kegel. Marcus Gerdau hielt in seinem ersten Heimspiel für seinen neuen Club gut dagegen, am Ende war eine etwas schwächere dritte Bahn entscheidend für den Verlust des Duells mit 643 Kegeln. Eine fast identisch starke Leistung zeigte Radek Hejhal mit 642, der die ersten beiden Sätze gegen Mathias Weber gewinnen konnte, am Ende aber gegen die beiden fantastischen Schlussbahnen (178 und 172) des Gästespielers nichts mehr gegensetzen konnte und das Duell gegen Weber (669) noch abgab. Erwähnenswert sind die 118 Kegeln von Weber auf der letzten Bahn im Vollenspiel, also fast ein 8er – Schnitt.
In der Mittelpaarung zeigte Neuzugang Jan Bina in seinem ersten Heimspiel mit einem Ergebnis von 637 Kegeln, dass in dieser Saison noch einiges zu erwarten ist. Gegner Uros Stoklas hatte mit 651 zwar 14 Kegel mehr, da Bina aber drei Sätze (mit einer Schlussbahn von 182) für sich entscheiden konnte, ging dieses Duell an die Hausherren. Der dritte Neuzugang Armin Hoffmann lieferte sich mit Manuel Weiß einen harten Fight, beide Spieler konnten zwei Sätze gewinnen. Am Ende stand dieses hochklassige Duell 660:650 für Hoffmann (mit null Fehler), der somit eine gelungene Heimpremiere feierte.
Vor der Schlusspaarung hatte Straubing in jedem Fall noch die Chance auf ein Unentschieden. Das Duell des Tages lieferten sich Michal Jirous und Boris Benedik. Kegeln vom Feinsten zeigten beide Akteure, beide Endergebnisse stellten internationale Spitzenklasse dar. Jirous war mit 677 Kegel Tagesbester bei den Hausherren, doch dieses Ergebnis reichte nicht, denn Benedik hatte mit 696 Holz eins draufzusetzen. 167 – 163 – 197 (!) (109 – 88) – 169, so seine Einzelbahnen. Ein Kegelkrimi war auch das Duell zwischen Jens Weinmann und Thomas Schneider. Jeweils zwei Sätze konnten beide Spieler gewinnen, am Ende hatte der Württemberger auf Seiten Straubings mit 649:648 um einen Kegel das glücklichere Ende.
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass die gesamte Mannschaft von Zerbst im gesamten Spiel ohne Fehlwurf blieb, wohl bisher einmalig in der Bundesliga. Zerbst steht nach zwei Spieltagen mit 4:0-Punkten erwartungsgemäß an der Spitze, während Straubing mit 2:2 im Mittelfeld zu finden ist. Im nächsten Spiel erwartet Zerbst ein Pflichtaufgabe zu Hause gegen Erlangen, während Straubing zu dem überraschend noch punktlosen Team aus Bamberg fährt.
Christian Weber