Magdeburg überwindet den Berlin-Fluch
Die schönsten Siege sind immer die, mit denen man am wenigsten gerechnet hat. Nach jahrelangem Warten, egal welche Berliner Mannschaft der Gegner war, gelang den Keglern des MSV 90 endlich der ersehnte Sieg in der Bundeshauptstadt. Am zweiten Spieltag der Classic-Bundesliga siegten die Elbestädter über den SKC „Kleeblatt“ II mit 5058:4983 und bleiben damit in der Saison 2016/17 ungeschlagen. Mit 4:0-Punkten führt Magdeburg gemeinsam mit dem starken Aufsteiger Blau-Weiß Deutzen, der bei Vorjahresmeister Granschütz dominierte, die Tabellenspitze an.
Die Lemsdorfer traten aufgrund von personellen Engpässen nur mit sechs Spielern die Reise an die Spree an, kompensierten dies aber mit mannschaftlicher Geschlossenheit und absoluten Siegeswillen. Die harte Nuss Kleeblatt war aber auf den schwer zu bespielenden Berliner Bahnen nicht einfach zu knacken. Die Köpenicker trieben lange Zeit die Gäste vor sich her und blieben selbst stets im Angriffsmodus. Letztlich siegte aber der größere Wille über den Heimvorteil, der MSV nahm zwei Punkte mit nach Hause an die Elbe und Berlin II rangiert nach zwei Auftaktniederlagen erst einmal am Tabellenende.
Der MSV begann kompromisslos und attackierte vom ersten Wurf an. Somit erspielten sich die Domstädter eine knappe Führung, die das Starter- und das Mittelpaar kontinuierlich ausbauten. Im Finale gaben die Kleeblätter noch einmal alles, konnten aber zu den stabilen Magdeburgern, die immer eine passende Antwort parat hatten, nicht mehr aufschließen. In der Endabrechnung gewannen fünf der sechs MSV-Kegler ihr direktes Duell, lediglich Maik Siegemund musse trotz guter Leistung einige wenige Kegel an Heiko Bartscheck abgeben. Folgerichtig durften schließlich die Sachsen-Anhaltiner jubeln und sich über ihren zweiten Saisonsieg freuen.
Bester Magdeburger wurde Kapitän Gerhard Piekacz mit guten 867 Kegeln, für Berlin traf Bartscheck (874) am erfolgreichsten. In der kommenden Woche gastiert mit Grün-Weiß Granschütz der amtierende 200-Wurf-Meister in der Bodestraße. Hier gilt es, den positiven Schwung des geglückten Saisonauftaktes mit auf die Bahnen zu nehmen.
Dirk Hecht