Mainz: Knapp an einem überraschenden Punktgewinn vorbei
Unerwartet nahe sind die Männer des TSV Schott am Samstag im Rheinland-Pfalz Derby in Kaiserslautern dem ersten Punktgewinn der Saison gekommen. Nachdem man zwischenzeitlich sogar weit in Front lag, entschieden zwei absolute Spitzenresultate auf Seiten der Gastgeber über die 2 Punkte für das bessere Ergebnis. Trotzdem fehlten dem Aufsteiger im Schlusspaar in Person von Peter Gerhardt nur 10 Kegel, um zumindest ein Unentschieden zu erreichen.
Für einen Start nach Maß aus Mainzer Sicht sorgte das endlich wiedervereinte Startpaar Martin Müller und Stefan Wenig. Müller, der nach seinem Auslandspraktikum erst am Freitag Abend wieder in Deutschland gelandet war und seit 7 Monaten keine einzige Kugel gespielt hatte, merkte man zu Beginn die lange Pause und die damit verbundene fehlende Sicherheit noch an. Ab der zweiten Bahn fand er dann aber deutlich besser ins Spiel und konnte schließlich im letzten Abräumen sein Duell gegen den Lauterer Pascal Nikiel bei Satzgleichheit mit 561:544 gewinnen.
Im anderen Duell bestätigte Wenig erneut seine starke Form der letzten Wochen und arrivierte mit sehr guten 607 Kegeln einmal mehr zum Tagesbesten Mainzer. Gegen seinen Gegner Christopher Braun (530) musste er dabei nur die erste Bahn abgeben und siegte ungefährdet mit 3:1.
Somit hatte man nicht nur beide Mannschaftspunkte geholt, sondern auch einen in dieser Höhe niemals erwarteten Vorsprung von 94 Kegeln heraus geholt.
Eine gute Ausgangslage also für das Mittelpaar Stephan Gerhardt und Jürgen Winter, die es mit den Lauterern Andreas Nikiel und Alexander Schöpe zu tun bekamen.
Gerhardt fand zwar nicht wirklich gut ins Spiel, konnte die ersten beiden Bahnen aber trotzdem recht glücklich gegen Nikiel gewinnen. Auf der dritten Bahn legten beide dann mehrere Gänge zu und auch hier hatte Gerhardt mit 161:155 knapp das bessere Ende für sich und konnte somit frühzeitig den bereits dritten MP der Gäste sichern. Auf der letzten Bahn schwächelte er dann aber nochmal und so erzielte Nikiel mit 568:563 zumindest noch das bessere Gesamtergebnis.
Auf den Nebenbahnen brannte Schöpe von Beginn an ein richtiges Feuerwerk ab und ließ Winter nicht den Hauch einer Chance. Über fantastische Bahnen von 164, 165, 149 und 175 kam er auf ein herausragendes Gesamtergebnis von 653. Winters bescheidene 534 sahen im Vergleich dazu richtig blass aus und so sorgte Schöpe quasi im Alleingang dafür, dass die Gastgeber nun mit 30 Kegeln in Front lagen.
Man war sich im Mainzer Lager bewusst, dass es gegen das in dieser Saison bisher überragende Lauterer Schlusspaar Sebastian Peter und Pascal Kappler nun eine richtig schwere Aufgabe werden würde, noch einen oder gar 2 Tabellenpunkte zu ergattern. Trotzdem stellten sich die beiden Mainzer Erik Scholz und Peter Gerhardt dieser Herkulesaufgabe und enttäuschten dabei keineswegs.
Scholz begann zwar auf den ersten 60 Wurf eher schwach und lag gegen Peter bereits aussichtslos mit 266:323 zurück, konnte sich dann auf der zweiten Hälfte aber nochmal deutlich steigern und mit starken 317 Kegeln noch auf ein ordentliches Gesamtergebnis von 583 kommen. Der Rückstand war aber zu groß und so konnte er gegen einen ganz starken Peter (629) nur noch auf 1:3 verkürzen.
Die Chance auf den vierten MP ergab sich jedoch etwas überraschend im Duell von Peter Gerhardt gegen den etatmäßig besten Lauterer Pascal Kappler. Dieser erwischte nämlich mit 580 Kegeln einen für ihn eher schwachen Tag und so hatte Gerhardt plötzlich alle Chancen auf den Punkt. Zwei erhebliche Schwächephasen, eine im ersten Räumen und eine auf der dritten Bahn in die Vollen, verhinderte dies aber und so musste er sich am Ende mit seinen 571 Kegeln knapp geschlagen geben.
So gewann Kaiserslautern am Ende etwas glücklich, aber aufgrund der beiden herausragenden Einzelergebnisse sicher nicht unverdient mit 5:3. Den Mainzern bleibt nach der bisher besten Saisonleistung aber zumindest die Erkenntnis, dass bei einer weiteren Steigerung und dem dann vielleicht nötigen Quäntchen Glück auf der eigenen Seite, der erste Punktgewinn hoffentlich nicht mehr zu weit entfernt ist.