Victoria mit deutlichem Derbysieg
Fritzmann kratzt an 700 Kegeln
Auch das heiß herbeigesehnte 4. VBSK-Derby zwischen dem SKC Victoria und dem TSV Breitengüßbach entschieden die Victoria-Kegler für sich. Mit einem 7:1-Sieg bei 3798:3510-Kegeln setzte sich die Csanyi-Truppe am Ende doch deutlich durch. Beste Spieler im Derby waren der Bamberger Florian Fritzmann mit dem Weltklasseergebnis von 686 Kegeln und der Güßbacher Mario Nüßlein mit starken 646 Kegeln. Ebenfalls zu überzeugen wussten Christian Wilke (643), Dominik Kunze (641), Nicolae Lupu (624) und Christian Jelitte (615). Durch diesen Sieg bleibt der SKC Victoria weiterhin voll im Rennen um Platz 2, wobei auch die Konkurrenten aus Schwabsberg (8:0 in Straubing) und Staffelstein (6:2 in Kipfenberg) ihre Spiele gewannen. Für Breitengüßbach sollte der Klassenerhalt in trockenen Tüchern sein, da der TSV bei noch drei ausstehenden Plätzen sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge hat.
Im über sechs Bahnen ausgetragenen Derby setzten die Hausherren zum Start auf ihr bewährtes Trio um Florian Fritzmann, Christian Wilke und Nicolae Lupu. Die Güßbacher vertrauten auf Christoph Kaiser, Melvin Rohn und Mario Nüßlein. Vom Start weg sahen die Zuschauer guten Kegelsport, wobei vor allem das Duell von Fritzmann gegen Kaiser mehr als hochklassig war. Der beste Heimspieler musste für den Satzgewinn schon 181 auf die Bahn zaubern, da ihn Kaiser mit 173 stark forderte. Und Fritzmann ließ nun nicht mehr locker, ließ zwei weitere Bahnen mit 171 und 178 folgen, wodurch er nicht nur uneinholbar mit 3:0 nach Sätzen führte, sondern auch der Siebenhunderter im Bereich des Möglichen lag, da er bereits 530 auf dem Totalisator hatte. Oberschenkelprobleme, die im 4. Satz auftraten, verhinderten aber das Traumresultat. Am Ende siegte Fritzmann mit 686:568 bei 4:0-Sätzen. Parallel musste sich Christian Wilke nach gewonnenem 1. Satz (156:131) mächtig strecken, da Rohn mit 163:160 zum 1:1 ausglich und gut mithalten konnte. Erst das Abräumen im 3. Satz brachte Wilke auf die Siegesstrasse. Nach 106 in die Vollen folgten 63 im Abräumen, was ihm die 2:1-Führung nach 169:145 einbrachte. Auch im letzten Satz kämpfte Wilke Rohn nieder und siegte erneut mit 158:142, was am Ende zu 3:1-Sätzen bei starken 643:581-Kegeln führte. Deutlich schwerer tat sich Nicolae Lupu gegen Mario Nüßlein. Obwohl der Bamberg „Oldie“ den ersten Satz mit 149:142 gewann, musste er sich am Ende seinem jungen Kontrahenten geschlagen geben, da sich die Kugel des „Scharfschützen“ Nüßlein immer wieder mit Erfolg in die Gasse bohrte und mit Ergebnissen von 171, 181 und 152 belohnt wurde. Dies führte am Ende zu einem 3:1 nach Sätzen bei 646:624-Kegeln für den jungen Güßbacher. Spielstand nach dem Starttrio war somit 2:1 für Bamberg bei einer Führung von 158 Kegeln.
Im Schlussabschnitt gab es dann die Duelle von Dominik Kunze gegen Albert Kirizsan, Julian Hess gegen Robin Parkan und Christian Jelitte gegen Gästekapitän Tobias Stark. Der angeschlagen ins Spiel gegangene Kirizsan hielt zu Beginn noch relativ gut gegen Kunze mit, obwohl dieser nach den Satzgewinnen von 159:149 und 166:147 deutlich mit 2:0 führte. Doch dann merkte man, dass „Berci“ nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Nach 82 Kugeln machte er für Michael Paulus die Bahn frei, was aber am 3:0 für Kunze nichts mehr änderte. Abschließende 164 von Kunze sorgten für das klare 4:0 gegen das Gästeduo. Erfreulich waren hier die starken 641 Kegel von Kunze. Ein enges Duell lieferten sich Hess und Parkan, wobei der Bamberger nach 158:156 und 151:144 mit 2:0 führte. Doch dann konnte Parkan mit 150:146 auf 1:2 verkürzen, womit der letzte Satz die Entscheidung bringen musste. Hier trennten beide sich 134:134 unentschieden, womit das Duell mit 2,5:1,5 und 589:584 an den SKC Victoria ging. Im letzten Duell des Schlusstrios ging Jelitte gegen Stark nach engem Verlauf mit 1:0 in Führung (143:141). Stark jedoch glich postwendend mit 158:138 zum 1:1 aus und ging bei den Gesamtkegeln in Führung. Dies ließ sich Jelitte im Bamberg-Dress nicht gefallen, konterte mit 152:144 erfolgreich und ging seinerseits 2:1 in Führung. Vom Satzsieg beflügelt, spielte Jelitte nun 112 in die Vollen und hielt Stark auf Abstand. Nachdem er auch im Abräumen Vorteile besaß, sicherte er sich auch den letzten Satz mit 172:146 und holte sich letztlich verdient den Duellsieg mit 3:1 und 615:589, wobei er gerade in der 2. Spielhälfte mit 334 Kegeln zu überzeugen wusste. Dies führte letztendlich zum verdienten 7:1-Derbysieg und zwei weiteren Punkten des favorisierten SKC Victoria gegen den TSV Breitengüßbach.
Markus Habermeyer
Stimmen zum Spiel
Bela Csanyi (Trainer des SKC Victoria Bamberg): „Heute hat meine Mannschaft das Ergebnis abgeliefert, das ich von ihr erwarte. Die 3800 sind ein Haufen Holz, die Mannschaft kann das aber spielen. In der letzten Woche haben wir in Staffelstein unglücklich verloren, heute haben wir mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt. Nächste Woche haben wir ein Auswärtsspiel in Lorsch, das wir unbedingt gewinnen müssen. Danach spielen wir noch gegen Zerbst und in Schwabsberg. Alles ist noch offen, aber wir wollen die Silbermedaille holen und werden darum kämpfen. Ich hoffe, dass uns das nach diesen drei Spielen gelungen ist.“
Tobias Stark (Mannschaftskapitän des TSV Breitengüßbach): „Wir wollten im Derby eigentlich ein Wörtchen mitreden, der Ansporn war auf jeden Fall da. Wir sind hier zwar ein bisschen besser ins Spiel gekommen als letztes Jahr, aber Florian hat mit seinen 686 gleich eine Hausnummer auf die Bahn gezaubert, und auch die anderen beiden Starter der Victoria haben uns das Leben schwer gemacht. Von daher war es für uns schwer, hinten raus noch ein Wörtchen mitzureden. Die Bahn hier ist relativ anspruchsvoll, außerdem darf man nicht vergessen, dass die Bamberger eine der Topmannschaften der Liga sind. Das haben sie heute wieder souverän bewiesen. Von daher sind unsere Chancen hier immer sehr gering. Zu Hause haben wir noch eher die Chance, im Derby ein Wörtchen mitzureden. Den Grundstein zum Klassenerhalt haben wir aber schon in den letzten Wochen gelegt, daher ist die Niederlage gegen die Victoria für uns zu verkraften.“
Florian Fritzmann (Tagesbester mit 686 Kegeln): „Das Derby will man natürlich immer gewinnen. Christian Jelitte, Julian Hess und ich haben schon in Breitengüßbach gespielt, daher ist das für uns ein besonderes Spiel, wenn es gegen seinen alten Klub geht. Die 700 habe ich wegen einer kleinen Verletzung kurz vor Schluss noch knapp verpasst. Der Muskel im Oberschenkel hat zugemacht. Außerdem spielt natürlich der Kopf ein bisschen mit, wenn man die 700 noch nie gespielt hat wie es bei mir der Fall ist. Wenn wir in dieser Saison noch etwas erreichen wollen, müssen wir jedes Spiel so angehen wie heute. Der zweite Platz ist auf jeden Fall noch drin. Eine Medaille wollen wir auf jeden Fall holen.“