Rudolstadt: Leistungsgerechtes Unentschieden
Da hatte sich der ESV deutlich mehr ausgerechnet. Am 15. Spieltag der 1. Bundesliga 120 empfingen die Rudolstädter Mitaufsteiger FSV Erlangen-Bruck, der mit den Thüringern im Tabellenkeller festsitzt. Und so, wie die bisherige Saison verlief, präsentierten sich die Gastgeber auch im vorletzten Heimspiel. Erst einem Rückstand hinterherlaufend, schaffte es das Lok-Team noch zu einem 4:4 bei 3372:3348-Kegeln.
Wenig Erfreuliches aus dem ersten Durchgang: Lars Bliesath vermochte dem fehlerfrei agierenden Michael Bucko nur im letzten 30er einen halben Satzpunkt abnehmen, und das auch nur, weil der mit 129 Kegel seine schlechteste Bahn ablieferte. Ansonsten dominierte der Erlanger und nahm bei eigenen 576 Zählern Lars Bliesath allein 55 Kegel ab. Nicht ganz so krass lief es bei Gregor Kunstmann, auch wenn das Ergebnis ähnlich war. Nach drei Bahnen stand es 1:2 bei 407:413-Kegeln und somit war alles noch machbar. Den besseren Endspurt allerdings hatte der Gästeakteur, der letztlich mit 3:1/+15 den zweiten Duellsieg für den FSV einspielte.
Im zweiten Durchgang wurde Thomas Kerntopf kurz vor der Ziellinie durch seinen Kontrahenten Michael Seuß abgefangen. Vor der letzten Bahn führte der Lok-Spieler noch mit 22 Kegeln, lag aber 1:2 nach Sätzen zurück. Die letzte Bahn lief nicht wie erhofft und so sicherte sich Michael Seuß durch ein 135:124 im letzten 30er das Duell mit 3:1 trotz 527:538-Kegel. Einmal mehr als Bollwerk der Mannschaft präsentierte sich Daniel Barth. Dem fehlerfreien Auftreten wusste Kontrahent Gökhan Idrisoglou lediglich auf der dritten Bahn zu begegnen, die mit 137:133 für den Gästekegler sprach. Im abschließenden 30er übernahm Rudolstadts Jungster wieder die Initiative und schloss den Vergleich mit 3:1 bei 600:551-Kegeln und dem ersten Duellsieg für den ESV ab. Mit zehn Zählern Rückstand ging es in den letzten Durchgang.
Hier lieferten sich Alexander Conrad mit Alexander Kern einen mehr als sehenswerten Wettstreit, den der Erlanger am Ende für sich entschied. Nach zwei Bahnen stand es 0,5:1,5 bei 293:301-Kegeln, was noch nicht dramatisch war. Die dritte Bahn jedoch machte bei 133:159 den Duellsieg für die Gäste bereits perfekt. Dennoch fighteten beide auch um den letzten Satz, der zwar mit 155:149 an Rudolstadt ging, in der Summe endete die hochkarätigste Auseinandersetzung des Tages mit fehlerfreien 581:609 Kegel nach 1,5:2,5-Sätzen für den Gastspieler. Mit der besten Bahn des Tages von 176 Kegeln (104 Volle bei fehlerfreien 72 Abräumern) begann Felix Gießler sein Spiel gegen Heiko Gumbrecht. Und auch auf der zweiten Bahn zog Felix Gießler weiter davon. Ein 2:0 bei 82 Zählern Vorsprung waren eine komfortable Ausgangsposition für die beiden verbleibenden Bahnen. Diese sahen zwar den Gästekegler meist knapp vorn, aber am Ende stand dennoch ein klares 591:529 bei Satzgleichstand für den Rudolstädter zu Buche. Der große Vorsprung aus den Auftaktsätzen war mit ausschlaggebend, dass es über die beiden Zähler für die Kegelwertung am Ende für ein Unentschieden und damit den dritten Tabellenpunkt der Thüringer reichte.
Der ESV Lok Rudolstadt resit am kommenden Wochenende zum SKC Staffelstein. Die Karten sind hier klar verteilt. Staffelstein verlor bislang nur ein einziges Heimspiel und dies gegen den alten und neuen Deutschen Meister SKV Rot-Weiß Zerbst 1999. Und so muss die Devise für das vorletzte Auswärtsspiel lauten, sich so teuer wie möglich zu verkaufen, aber dennoch Spaß am Kegelsport zu präsentieren.
Holger Reinhold