Dass es eine Herkulesaufgabe werden würde beim deutschen Serienmeister und internationalen Spitzenclub Rot-Weiß Zerbst war allen Beteiligten von vorneherein klar. Was den Zuschauern dann allerdings im Zerbster Kegelzentrum geboten wurde war schon großer Sport. Mit 6:2 (3909:3801) behielt der Favorit aus Sachsen-Anhalt die Oberhand, Schwabsbergs Mannschaftsergebnis bedeutete allerdings gleichzeitig Bahnrekord für Auswärtsmannschaften. So verließ man hoch erhobenen Hauptes die Anlage in dem Wissen, dass einem mit dieser Leistung nicht bange werden muss. Im Startpaar hatten es Mathias Dirnberger und Philipp Vsetecka mit dem ehemaligen Schwabsberger Jürgen Pointinger und Matthias Weber zu tun. Dirnberger und Pointinger duellierten sich auf einem gleichbleibend hohen Niveau, mit 676:653 behielt der Zerbster am Ende die Oberhand. Vsetecka brillierte wie schon so oft und zauberte mit 681:666 nicht nur den Partiebestwert auf die Bahn, sondern war damit sogar Spieler des Spieltags in der ersten Bundesliga. Im Mittelpaar hielt Schwabsbergs Kapitän Reiner Buschow sein Match gegen Manuel Weiß lange offen, musste sich aber am Ende mit 607:639 geschlagen geben. Ronald Endraß hatte mit dem slowenischen Weltklassemann Uros Stoklas einen großen Brocken vor der Brust. Hier entwickelte sich ein packendes Duell, bei dem Endraß mit 3:1 Satzpunkten und 642 : 642 Kegel den Punkt nach Schwabsberg holen konnte. Das Schlusspaar der Ostälbler bildeten Manuel Lallinger und Damir Cekovic. Obwohl die beiden eine Vorstellung auf hohem Bundesliganiveau lieferten, zogen die Sachsen-Anhaltiner in Person von Boris Benedik und Timo Hoffmann nun unwiderstehlich davon. Mit 656:618 (Lallinger) und 630:600 (Cekovic) gingen die letzten beiden Mannschaftspunkte nach Zerbst. Über die Gesamtholzzahl von 3909:3801 holten sich die Ostdeutschen auch die beiden zusätzlichen Mannschaftspunkte, so dass man mit einer 2:6 Niederlage die Heimreise nach Württemberg antreten musste. Nächsten Samstag um 14.00 Uhr folgt dann das erste Heimspiel der Saison gegen den Aufsteiger aus Raindorf, der am ersten Spieltag spielfrei war. Über lautstarke Unterstützung würde man sich im Schwabsberger Kegelzentrum sehr freuen. Reinhard Prickler

Nach einer langen Sommerpause startete am Wochenende endlich wieder die neue Bundesliga-Saison. Dabei empfing der Deutsche Meister aus Zerbst den letztjährigen Vierten aus Schwabsberg bereits am ersten Spieltag zu einem echten Spitzenspiel und gewann mit 6:2. „Wir freuen uns, dass es wieder los geht. Die Vorbereitung war lang und intensiv und heute beginnt die heiße Phase auch mit Blick auf den Weltpokal in drei Wochen“, blickte SKV-Teamchef Timo Hoffmann voraus. Und dass auf den SKV gleich ein echter Kracher wartete, zeigten gleich alle vier Startakteure. Mit wahren Neunerserien versetzten sie das lautstarke Publikum auf beiden Seiten in eine fantastische Stimmung in der Zerbster Stadtwerke-Arena. Der Neu-Zerbster und Ex-Schwabsberger Jürgen Pointinger scheint sich schnell als echter Leistungsträger zu entwickeln. Gegen seinen Ex-Mannschaftskollegen Mathias Dirnberger behielt er nach einem hochklassigen Match mit 2,5:1,5 Satzpunkten (SP) und 676:653 Kegeln die Oberhand. Parallel musste sich Mathias Weber für den SKV gegen den österreichischen Nationalspieler Philipp Vsetecka nach hartem Kampf mit 1:3 SP und 666:681 Kegeln geschlagen geben. Dementsprechend knapp war der Vorsprung für Manuel Weiß und Uros Stoklas. Weiß zeigte sich in seinem zweiten Jahr bei den Zerbstern deutlich stabiler. Gegen den Routinier der Schwabsberger, Reiner Buschow, gewann er mit 639:607 Kegeln nach Satzgleichheit. Stoklas hingegen fand noch nicht zu seiner gewohnten Stärke. Gegen Ronald Endraß lief er von Beginn an einem Rückstand hinterher. Da reichte auch der Schlussspurt auf der letzten Bahn nicht mehr, um die Niederlage mit 1:3 (642:642) abzuwenden. In den Schlussduellen gelang es dem Zerbster Kapitän Timo Hoffmann und Boris Benedik die Partie unter Kontrolle zu bringen. Hoffmann konnte zwar nicht an die sehr guten Leistungen aus der Vorbereitung anknüpfen, hatte aber wenig Schwierigkeiten gegen Damir Cekovic mit 2,5:1,5 (630:601) zu gewinnen. Benedik gelang es ebenso, seinen Gegenspieler Manuel Lallinger zu bezwingen. Mit einem sehr guten Gesamtergebnis von 656 Kegeln gewann er alle vier Sätze gegen den Ex-Straubinger (618) im Dienst der Schwabsberger. „Schwabsberg hat uns alles abgefordert und eine sehr gute Leistung gezeigt. Für uns sind diese Spiele im Vorfeld des Weltpokals sehr wichtig, um in Form zu kommen. Daher freue ich mich über die guten Ergebnisse und den wichtigen Sieg“, fasste Timo Hoffmann nach dem Match zusammen. Zerbst muss am Wochenende zum schwierigen Auswärtsspiel nach Breitengüßbach und kann dort bereits wichtige Weichen für die Meisterschaft stellen. (mhe)