Bamberg: SKC alleiniger Tabellenführer
Nach einem hochkarätigen Thriller konnte sich am 6. Spieltag der Weltpokalsieger Victoria Bamberg beim Europapokalsieger KV Liedolsheim mit 5:3 die Punkte holen. Ein Spiel, das während der ganzen Begegnung ständig knapp war, gewannen am Ende die Gäste mit drei Kegel Vorsprung. Liedolsheim spielte mit 3587 Klubrekord, doch am Schluss sah man nur im Bamberger Lager glückliche Gesichter. 3590 Kegel mussten hart erkämpft werden, und so schrammten die Victorianerinnen an der ersten Niederlage seit einigen Jahren vorbei. Beste Spielerin des Tages war Melina Zimmermann (KVL). Mit 635 Kegeln, gelang ihr eine persönliche Bestleistung. Ihre Gegnerin Alina Dollheimer hatte mit 632 auch ihren Rekord verbessert und damit Zimmermann mit 2,5:1,5 niedergerungen. Sina Beißer hatte noch 613 und Ines Maricic kam mit 607 Kegeln ein.
Sina Beißer und Corinna Kastner traten in der Startachse an. Beide mussten sofort einen Rückstand hinnehmen. Während Beißer (613 – 147,151,159,156 – 218 abgeräumt) in der Folge die drei Sätze gewann und damit auch das Duell sicherte, verlor Kastner auch den zweiten Satz. Danach bäumte sie sich auf und sicherte sich die Sätze drei und vier. Allerdings bedeutete das nur Ergebniskosmetik, denn Schneider war an diesem Tag zu stark und hatte mit 607:590 das bessere Gesamtergebnis. Es stand 1:1, aber Bamberg führte mit 18 Kegeln.
Dany Kicker traf auf Sabine Sellner und musste nach vielen vergebenen Chancen der Gastgeberin mit 1,5:2,5 und 559:568 das Match überlassen. Das Duell des Spieles lieferten sich Alina Dollheimer und Melina Zimmermann. Den 170 von Dollheimer setzte Zimmermann 153 dagegen. Im zweiten Satz teilten sie sich mit 158 den Satz. Die Bambergerin erwischte anschließend mit 134 keine gute Bahn und Zimmermann trumpfte ihrerseits mit 171 auf und glich nicht nur zum jeweiligen 1.5 aus, sondern zog auch noch mit 20 Kegeln in Front. Dollheimer brauchte angesichts des Kegelrückstandes den Satzgewinn, um das Duell zu holen. Nach dem Spiel in die Vollen (Zimmermann 108 – Dollheimer 107) schien der Satz bereits verloren, aber die Victorianerin kam nach 63 (170) im Abräumen (Zimmermann 45 – 153) noch an der Badenerin (gesamt 635) vorbei und hatte sie sogar mit 632 (241 abgeräumt) im Gesamt fast noch erreicht. Beide rissen mit ihrem Fight die Zuschauer immer wieder von den Sitzen und kegelten persönliche Bestleistungen. Die Spannung war auf dem Siedepunkt, denn es stand 2:2 und Bamberg hatte lediglich sechs Kegel mehr.
Heiß ging es auch in der Schlussgruppe her. Dreher spielte 156 und ließ damit Wlodarczyk (145) hinter sich. Die wie entfesselt aufspielende Sandra Sellner erzielte 173, denen Maricic mit 165 nicht ganz folgen konnte. Nun war Liedolsheim mit 13 davon gezogen. Dreher machte mit 162 weiter und nahm Wlodarczyk (140) weitere 22 Zähler ab. Maricic dagegen holte mit 165:137 wieder 28 Kegel zurück, was die Differenz für den KVL auf sechs Kegel schrumpfen ließ. Es folgte das erste Ausrufezeichen von Wlodarczyk, die Satz drei mit 143:139 (1:2) für sich verbuchte. Maricic zog mit 143:138 auf 2:1 davon. Jetzt führte wieder Bamberg, es waren aber nur magere vier Kegel. Nun hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Der Totalisator sprang hin und her, denn Sellner spielte mit 153 nochmals groß auf und wies Maricic (134) damit in die Schranken. Daneben platzte aber bei Wlodarczyk (161– gesamt 589) der Knoten und hielt Dreher (141) auf Distanz. Trotz 2:2 ging das Duell an den KVL. Es kam also auf die letzten Würfe an. Sellner war bereits mit 601 fertig und Maricic zog mit einer Sieben auf 606 im vorletzten Wurf an ihr vorbei und traf dann noch einen Kegel, der Bamberg mit drei kegeln mehr den Sieg brachte.
Es war ein Spiel auf höchstem Niveau, ein Leckerbissen für die Zuschauer, das mit Bamberg einen glücklichen Sieger fand.
Markus Habermeyer