Schwabsberg: Zweitligist erweist sich als harter Brocken
Knifflige Aufgabe fürs Viertelfinale, da müssen Schwabsbergs Kegler beim Drittligisten SKC Unterharmersbach ran.
Auch wenn es anfänglich den Anschein hatte, Langeweile kam in der Achtelfinalbegegnung des DKBC-Pokals zwischen Schwabsberg und Rot Weiß Hirschau nicht auf. Und dass das so war, daran hatte der Zweitligist aus der Oberpfalz ganz wesentlichen Anteil. Nach einem deutlichen Rückstand aus dem Startdrittel (0:2; 1:7-Sätze 92 Kegel weniger) stellte die Hirschauer Mittelpaarung den Spielstand wieder auf Null (2:2, 9:7-Sätze, Kegelgleichstand). Am Ende der munteren und im Schlussdrittel hochspannenden Partie hatte der Erstligist von der Ostalb, nach zwischenzeitlichem Rückstand, dann aber doch noch mit 5:3 (14:10, 3585:3550) die Nase vorn. Auf Schwabsberger Seite darf sich unstrittig Marcel Volz, für Manuel Lallinger in die Mannschaft rotiert, als einer der Gewinner fühlen. Er brachte sein Spiel und damit das entscheidende dritte Duell mit ansprechenden 599 Kegeln sicher nach Hause. Den Partiebestwert erzielte der Hirschauer Robert Rösch, der in überragender Manier mit mächtigen Würfen 641 Kegel zu Fall brachte. Mit dem SKC Unterharmersbach aus der Verbandsliga Südbaden hat Schwabsberg einen sperrigen Gegner gezogen. Die Südbadener, die über einen sehr gut besetzten Spielerkader verfügen, sind auf direktem Sprung zurück in die 2. Bundesliga.
Auftakt nach Maß
Philipp Vsetecka und Mathias Dirnberger gelang gegen die Hirschauer Bastian Baumer und Daniel Rösch ein Auftakt nach Maß. Als der Österreicher im dritten Satz eine Verschnaufpause einlegte, schlug Bastian Baumer sofort Kapital daraus. Mit einer exzellenten 174er-Bahn setzte er sich gekonnt ins Szene. Auf der Schlussbahn holte sich Vsetecka jedoch die zuvor verlorenen Kegel wieder zurück. Mit 3:1-Sätzen und ausgezeichneten 617:584-Kegeln brachte er den erwarteten Punkt sicher nach Hause. Mathias Dirnberger startete mit einer 149er- Bahn noch etwas verhalten, legte dann aber auf hohem Niveau drei 160er-Bahnen auf, nachdem er sein Visier etwas nachjustiert hatte. Mit 4:0 und hervorragenden 628 Kegeln ließ er gegen Daniel Roesch, der sehr ordentliche 569 Kegel erzielte, nichts anbrennen. Beinahe erwartungsgemäß lag Schwabsberg nach dem Auftaktdrittel mit 2:0 und 1245:1153-Kegeln deutlich in Front.
Hirschau stellt die Partie auf Null
Wer gedacht hatte, dass die Begegnung nach dem starken Beginn für die Gastgeber gelaufen sei, sah sich jäh enttäuscht. Der Hirschauer Patrick Krieger brannte gegen Ronny Endraß ein keglerisches Brillantfeuerwerk ab. Vielleicht steckte Endraß noch die schwere Partie vom Vortag in den Knochen, auf alle Fälle kam er nicht wie gewohnt in die Gänge und musste sich mit einem glatten 0:4 geschlagen geben. Krieger, der mit kraftvollem und präzisem Spiel zu gefallen wusste, erzielte hervorragende 631 Kegel, während sich der Schwabsberger mit 564 Kegeln begnügen musste. Ähnlich erging es auch Melvin Rohn (554 Kegel) der gegen den Hirschauer Alexander Held (579 Kegel) einen eher gebrauchten Tag erwischt hatte. Den Grundstock für seinen doch etwas überraschenden Punktgewinn legte Held bereits im ersten Satz, wo er mit einer furiosen 173er-Bahn startete. Und so kam es, dass Hirschau, quasi in der Höhle des Löwen, nicht nur das Spiel sondern diesem auch eine Nase drehte. Neuer Spielstand: Remis, 2:2 in den Duellen bei 2363:2363-Kegeln.
Nervenschlacht im Schlussdrittel
Damir Cekovic und Robert Rösch lieferten sich ein packendes Duell auf allerhöchstem spielerischem Niveau. Erwartungsgemäß ging Cekovic in Führung, wurde dann aber von dem Hirschauer, der sich immer besser auf der Anlage zurechtfand und dem Wahlkroaten mit machtvollen Würfen die Stirn bot, ausgekontert. Mit der Partiebestleistung, hervorragenden 641 Kegeln, schnappte sich der Hirschauer, der bei Satzgleichstand das bessere Gesamtergebnis erzielt hatte, das Duell. Wichtig für Schwabsberg in der Schlussphase der Partie war indes einzig und allein, dass Cekovic mit ausgezeichneten 623 Kegeln an seinem Gegner kleben blieb, denn auf der Bahn nebenan hatte sein Doppelpartner Marcel Volz die Lage für Schwabsberg im Griff. Großzügig hatte der zunächst die Startbahn an Michael Öttl mit 151:155-Kegeln verschenkt. Auf den Folgebahnen ließ Volz dann jedoch keine Zweifel daran mehr aufkommen, wer Herr im Ring ist. Mit drei deutlichen Satzgewinnen in Folge sicherte er den Ostwürttembergern nicht nur den wichtigen Duellsieg sondern ansprechenden 599:546-Kegeln auch den Einzug ins Pokalviertelfinale.
Stimmen zum Spiel – Mathias Dirnberger:
„Die Hirschauer sind als Zweitligist überraschend gut mit unseren Bahnen zurechtgekommen. Dabei haben sie uns zumindest phasenweise arg in Bedrängnis gebracht. Für die starke Leistung muss man der Mannschaft höchsten Respekt zollen. Am Ende durften wir froh sein, mit einem blauen Auge ins Viertelfinale geschlittert zu sein, aber wir sind auf Kurs und allein das zählt.“
Eugen Fallenbüchel