Schwabsberg: Hochrisikospiel für beide Protagonisten
Außergewöhnlich ist sie allemal die Viertelfinal-Begegnung im DKBC-Pokal zwischen dem SKC Unterharmersbach und dem KC Schwabsberg. Dass zwei baden-württembergische Mannschaften den Einzug ins Final Four des DKBC-Pokals Ende April in Ludwigshafen unter sich ausmachen, ist allein schon ein Novum. Außergewöhnlich ist die Paarung auch deshalb, weil die bisherige Überraschungsmannschaft der Saison, Pokalschreck SKC Unterharmersbach auf den amtierenden deutschen Pokalsieger trifft. Ein Duell Baden gegen Württemberg, das es in dieser Konstellation in der Geschichte des Pokals so noch nie gegeben hat. Diese überaus reizvolle Partie hatte im Vorfeld wohl kaum jemand so richtig auf dem Schirm. Mit starken Leistungen haben die Südbadener in den Vorrundenbegegnungen ganz wesentlich für diesen ganz besonderen Reiz gesorgt.
Am Samstag schicken sich die ambitionierten Kegler aus dem Schwarzwald an, Titelverteidiger KC Schwabsberg, auf dem Weg ins Final Four, im letzten Moment noch ein Bein zu stellen und selbst ins Finalrundenturnier einzuziehen. Auf den ersten Blick: Erstligist trifft auf Drittligisten, schon aufgrund des bestehenden Klassenunterschiedes, „scheinbar“ ein Duell zwischen David und Goliath. Aber auch nur scheinbar, denn die Südbadener verfügen über eine Mannschaft mit enormem spielerischen Potential, die auch oben, dort wo die Luft etwas dünner ist, richtig gut mithalten kann. Immerhin hat man bereits mit Schott Mainz, dem FEB Amberg und erst jüngst dem KV Liedolsheim zwei Zweitligisten und einen Erstligisten, mit 6:2,
5:3 und 8:0 aus dem Pokal gekegelt. Und das jeweils auswärts. Das will schon etwas heißen. Andererseits, wer glaubt, dass man in einem Viertelfinale in welcher Sportart auch immer, etwas geschenkt bekommt, der hat etwas verpasst.
Zu Hause in dieser Saison noch unbesiegt, führt Unterharmersbach die Verbandsliga Südbaden unangefochten an und marschiert auf direktem Weg in Richtung zweite Liga. Nach dem Abstieg im vergangenen Jahr konnten die Südbadener mit dem Ex-Zerbster Leistungsträger Axel Schondelmaier und dem französischen Spitzenkegler Frederic Koell, auf den auch die Ostwürttemberger bereits ein Auge geworfen hatten, ihren Kader, exzellent verstärken. Zusammen mit Pascal Dräger verfügt Unterharmersbach derzeit über ein Trio, um das es sicherlich von nahezu jedem Erstligisten beneidet wird. Axel Schondelmaier hat im Achtelfinale in Liedolsheim mit 704 Kegeln nicht nur seine persönliche sondern auch die bisherige Saison-Bestleistung im Pokal erzielt. Den ewigen Pokalrekord hat er dabei nur um ganze acht Kegel verfehlt.
Auf der Ostalb ist man sich wohl bewusst, dass am Samstag eine Partie ansteht, die man, wenn überhaupt, keinesfalls im Schongang gewinnen kann. Um die Tür zum Finalrundenturnier und zur erfolgreichen Titelverteidigung endgültig aufzustoßen, bedarf es erneut einer Energieleistung. KC-Trainer Eugen Fallenbüchel bringt es auf den Punkt: „Ein echtes Schlagerspiel mit einer Paarung, wie sie nur im Pokalwettbewerb, über die jeweiligen Ligen hinaus, möglich ist. Genau das ist es, was den DKBC-Pokal kennzeichnet und so überaus reizvoll macht. Der Pokalschreck trifft auf den Titelverteidiger, eines der attraktivsten Lose überhaupt, das die Losfee aus dem Topf gezogen hat. Trotz des vermeintlichen Klassenunterschiedes, unstrittig ein Hochrisikospiel für beide Protagonisten.“
Das Mannschaftsaufgebot
Reiner Buschow, Damir Cekovic, Mathias Dirnberger, Ronny Endraß, Manuel Lallinger, Melvin Rohn, Marcell Volz, Philipp Vsetecka.
Eugen Fallenbüchel