Schwabsberg: Probe fürs Final Four in der Champions League
Die Würfel, zumindest was die Abstiegsfrage in der die Saison 2017/18 der 1. Kegler-Bundesliga anbelangt, sind noch nicht endgültig gefallen. Eine Entscheidung, die der 18. und letzte Spieltag bringen wird. Man darf gespannt sein, welche der beiden Mannschaften, Amberg oder Kipfenberg, sich am Ende in Fortunas Gunst sonnen darf. Der erste Absteiger steht mit Aufwärts Donauperle Straubing bereits fest. Die Niederbayern haben zu Saisonbeginn ihre Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen.
Nach vorne wird es keine Veränderungen mehr geben. Zerbst steht als Meister zwar bereits fest. Dennoch blickt die Liga mit Interesse nach Raindorf, wo die Sachsen-Anhaltiner beim frechen Aufsteiger antreten müssen. Gleich serienweise haben die Chambtalkegler mit Staffelstein, Schwabsberg und Bamberg die etablierten Platzhirsche eingeseift und im Stehen rasiert. Die Oberpfälzer aus dem Landkreis Cham haben sich mit starken Heimleistungen einen hervorragenden vierten Tabellenplatz erkegelt und zählen unstrittig zu den ganz positiven Überraschungen dieser Spielzeit. Der Meisterschaftsdritte, SKC Staffelstein, hat am Wochenende zwar spielfrei, dennoch werden die Oberfranken mit einem Auge nach Bamberg schielen, ob dort nicht ein kleines Wunder geschieht und ihnen Schwabsberg im Schlussspurt möglicherweise doch noch den Weg zur Vizemeisterschaft freiräumt. Ein Gedanke, für den sich die Victorianer wohl kaum so richtig erwärmen lassen. In der vergangenen Saison hat Bamberg mit einem Last-Minute-Sieg in Schwabsberg überraschend Staffelstein aufs Treppchen gehieft. Ob das auch umgekehrt herum funktioniert, daran darf man seine berechtigten Zweifel haben, auch wenn die Begegnungen zwischen den samstäglichen Kontrahenten stets ein knappes Ende fanden.
Großes Entgegenkommen erwartet man von Seiten der Ostwürttemberger nicht. Für die ist die Meisterschaft gelaufen. Nach vorne und hinten geht in der Liga nichts mehr. Vorrangige Zielsetzung von KC-Trainer Eugen Fallenbüchel ist es, vor dem Champions League Finalrundenturnier, das auf der Anlage der Victoria ausgetragen wird, ausgiebig das Terrain zu sondieren und sich gründlich mit den Eigenheiten der Bahn vertraut zu machen. Eigentlich eine perfekte Vorbereitung, um am Osterwochenende gegen die scheinbar übermächtig Konkurrenz eine ordentliche Figur zu machen.
Das Hinspiel auf der Ostalb konnten die Bamberger, die im KC-Kegelcenter einen wirklich brillanten Tag erwischten, mit 6 : 2 (3728 : 3672 Kegel) für sich entscheiden. Überragende Akteure auf Bamberger Seite waren Nicolae Lupu (645 Kegel), Florian Fritzmann (666), Christian Wilke (652) und Dominik Kunze (633). Eine Leistung die man auf der Ostalb neidlos anerkennen musste und gegen die auch kein Kräutlein gewachsen war. Insgesamt hat Bamberg eine überragende Saison gespielt. Selbst geadelt haben sich die Oberfranken am vergangenen Wochenende mit einer weltklassereifen Leistung beim 5,5 : 2,5 Auswärtserfolg (3916 : 3793 Kegel – 16 : 8 Satzpunkte) in der Höhle des Löwen, beim bis dato ungeschlagenen alten und neuen deutschen Meister in Zerbst. Mit 692 Kegeln erzielte der Bamberger Dominik Kunze den Partiebestwert.
Stimmen zum Spiel – Ronald Endraß: „Hinter uns liegt eine beinharte Saison, mit Tiefs in der Liga aber sensationellen Spielen auf internationalem Parket. Angesichts der Aufgabe die noch ansteht, kommt uns das diese letzte Begegnung in Bamberg absolut zu pass. Ein Gegner von internationalem Format und das auf der Turnieranlage. Eine bessere Vorbereitung kann man sich eigentlich nicht wünschen.“
Das Mannschaftsaufgebot: Reiner Buschow, Damir Cekovic, Mathias Dirnberger, Ronny Endraß, Manuel Lallinger, Melvin Rohn, Marcel Volz, Philipp Vsetecka.
Eugen Fallenbüchel