Breitengüßbach: Völlig unnötiges Pokal-Aus an der Spree
Der DKBC Pokal bleibt auch in dieser Saison ein Trauerspiel für den TSV Breitengüßbach! Durch eine unnötige und bittere 2:6 Auswärtsniederlage beim sächsischen Verbandsligisten MSV Bautzen 04 müssen sich die Bundesligakegler aus Oberfranken erneut frühzeitig aus dem Pokalwettbewerb verabschieden! Die indiskutable Mannschafsleistung von 3442 Gesamtkegeln gab am Ende den Ausschlag für das Scheitern beim Drittligisten, auch wenn dieser sich am Ende mit 3448 Kegeln über einen denkbar knappen Sieg freuen durfte.
Obwohl man auf Seiten des TSV mit Tobias Stark und Christian Rennert gleich auf zwei Stammkräfte verzichten musste, war die Zielsetzung beim sächsischen Landespokalsieger dennoch klar, mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung sollte der Einzug in die nächste Runde des DKBC Pokals klar gemacht werden. So kam im Start neben Mario Nüßlein diesmal Ersatzmann Marcel Förster aus der zweiten Mannschaft für den verletzten TSV Kapitän zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz. Aus taktischen Gründen gegen den vermeintlich stärksten Heimakteur Toni Schulze gesetzt machte Förster seine Sache sehr gut. Nach drei gespielten Durchgängen stand es 1:2 aus Sicht des TSV, jedoch lag man bei nur drei Kegeln Rückstand voll in Schlagdistanz. In der entscheidenden Phase schöpfte Schulze nun jedoch sein volles Potential aus (179) und machte mit seinen starken 616:558 Kegeln gegen Förster einen ersten großen Schritt in der Gesamtwertung. Nebenan entwickelte sich ein wahrer Krimi um den zweiten MP. Der Bautzener Sebastian Gose erwischte mit 171:155 einen Traumstart gegen Nüßlein, der sich aber mit 156:134 sofort den Ausgleich sicherte. Nach erneuter Führung durch 158:146 durch Gose stand Nüßlein nun erneut unter Zugzwang. Zwar schaffte dieser abermals den Ausgleich, jedoch verpasste er mit dem letzen Abräumbild noch einen Anwurf ins Vollebild und so unterlag er denkbar unglücklich mit 593:594 Gesamtkegeln.
Der vermeidbare Fehlstart war mit 0:2 MP bei 59 Kegeln Rückstand, wie auch schon zuletzt in der Liga gegen Zwickau, perfekt gelungen. Doch im Mittelpaar sollten nun Manuel Bachmaier und Zoltan Hergeth für die Wende in der Pokalpartie sorgen. Doch Bachmaier erwischte in seiner ersten Auswärtspartie im TSV Dress einen mehr als gebrauchten Tag! Ohne Wechselkontingent zum Durchspielen gezwungen kam er am Ende auf indiskutable 523 Kegel und verlor somit bei 2:2 Sätzen den mehr als machbaren dritten MP gegen seinen ebenfalls schwachen Kontrahenten Karsten Jerosch (548). Auch Hergeth hatte mächtige Probleme mit seinem Spiel und der Anlage, was zur Halbzeit bei 269:294 gegen Holm Ritter bereits einen klaren 0:2 SP- Rückstand zur Folge hatte. Danach zeigte er allerdings noch einmal Moral und seine spielerische Klasse, erkämpfte sich deutlich die beiden Folgesätze und konnte sich doch noch mit 574:546 Gesamtkegeln den wichtigen Duellsieg sichern um bereits den frühzeitigen K.O. und die drohende Blamage im Pokalwettbewerb zu verhindern!
Dennoch war der Rückstand von 1:3 MP, 7:9 SP und 56 Kegeln keine dankbare Ausgangslage für das potentiell stärkste TSV Duo um Robin Parkan und Christian Jelitte. Doch die nächste Hiobsbotschaft lies im Schlussdurchgang nicht lange auf sich warten. Der bereits unter der Woche leicht angeschlagene Tscheche musste sein Spiel bereits nach 15 Wurf auf Grund von muskulären Problemen beenden und wurde durch den Coach Albert Kirizsan ersetzt. Auch sein Kontrahent, Lucas Strauch, legte mit 171 eine Traumbahn zum Auftakt hin und lies dem TSV Duo mit 141 Kegeln klar das Nachsehen. Doch Kirizsan kämpfte verbissen und nutzte die Schwächephase seines Gegners zum Ausgleich. Auf den Nebenbahnen zeigte Jelitte ein gewohnt souveränes Spiel und machte gegen Roman Sickor beim Stande von 2:0 SP und 299:254 Kegeln wertvollen Boden für die Gäste gut. Im dritten Durchgang schien der Bundesligist die Partie nun endgültig drehen zu können, denn Kirizsan lies mit einer tollen 163er Bahn keinen Zweifel am Satzgewinn gegen Strauch (135) und auch Jelitte machte mit 153:137 frühzeitig den MP beim Stande von 3:0 SP für den TSV perfekt. Mit bereits 12 SP und einem Plus von 18 Kegeln Vorsprung lagen nun alle Trümpfe auf Seiten der Gäste. Auch nach dem Vollespiel hatte sich daran nicht fiel geändert, denn Kirizsan (95) und Strauch (98) befanden sich weiter auf Augenhöhe, während Jelitte fulminant (114) die Führung gegen Sickor (99) ausbaute. Doch in beeindruckender Manier kämpften sich die Hausherren im Abräumen zurück ins Spiel, Sickor konnte mit 161:159 sogar noch Jelitte abfangen, was aber am Duellerfolg bei starken 614:552 Kegeln nichts mehr änderte. Auch Strauch kam ebenfalls durch sein starkes Abräumen (63) auf eine 161er Schlussbahn und sollte den letzten SP somit für den MSV absichern, die Entscheidung über die drohende Niederlage oder ein mögliches Unentschieden mit Sudden Victory lag jedoch weiterhin in den Händen von Kirizsan. Doch durch unerklärliche Fehler zum Ende kam er leider nicht mehr ins wichtige und nötige Vollebild und somit war er nach einer toller Aufholjagd und 580:592 Kegeln gegen Sickor der tragische Held der denkbar knappen Auswärtsniederlage bei 3442:3448 Gesamtkegeln.
Obwohl es am Ende zwar nur glückliche sieben Kegel für die Gastgeber waren, muss man diesen dennoch nach ihrem tollen kämpferischen Schlussspurt neidlos zum Sieg und Einzug in die nächste Runde des DKBC Pokals gratulieren. Der TSV hat mit seiner nicht bundesligareifen Vorstellung gehörig zum Gelingen beigetragen und muss sich mit Hinblick auf das kommende Heimspiel in der Liga gegen den Titelverteidiger von Rot Weiß Zerbst an die eigene Nase fassen. Gegen den frisch gebackenen Vizeweltpokalsieger aus Zapresic bedarf es einer gehörigen Leistungssteigerung, will man in den heimischen Frankenstuben nicht komplett unter die Räder geraten. Dafür muss man allerdings auch auf die Widergenesung der aktuell angeschlagenen Stammkräfte hoffen um sich dann eben ab sofort nur noch voll auf den Ligaspielbetrieb zu konzentrieren.