Zeil: Dramatik pur im Pokalspiel
Am Samstag hieß es für die Zweitligakegler des 1. SKK Gut Holz Zeil raus aus dem Alltag und rein in die 2. Runde des DKBC-Pokals. Nachdem man in der ersten Runde ein Freilos bekam, hieß der Gegner in Runde zwei ESV Aulendorf aus der Verbandsliga Württemberg. Als Verbandsligist genoss der ESV hierbei Heimrecht und für die Zeiler hieß es, knapp 350 km zu reisen.
Durch den urlaubsbedingten Ausfall von Holger Jahn veränderte sich die Startformation der Zeiler an diesem Tag etwas. Neben Marco Endres fand sich Olaf Pfaller im Startdrittel wieder. Ihre Gegner vom ESV Aulendorf waren Fabian Weber und Benjamin Sorg. Von Beginn an entwickelte sich ein spannendes Spiel. Besonders das Duell Endres gegen Weber hatte es in sich. Nachdem der erste Satz mit 149:149 unentschieden endete, hatte Weber in der Folge jeweils hauchdünn die Nase vorne. Die Sätze zwei (137:138), drei (160:162) und vier (146:154) gingen dabei an den Hausherren Weber, der damit am Ende mit 3,5:0,5-Sätzen und hochklassigen 603:592-Kegeln den ersten Mannschaftspunkt für die Eisenbahner gewann. Das Duell Pfaller gegen Sorg konnte mit den Ergebnissen auf den Nebenbahnen nicht ganz mithalten. Besonders Pfaller konnte sich mit der Aulendorfer Bahnanlage nicht anfreunden und blieb am Ende bei durchwachsenen 546 Kegeln hängen. Dies wusste Sorg mit 579 Kegeln zu nutzen, der sich im Duell gegen Zeils Kapitän mit 3:1-Sätzen durchsetzte und die Gastgeber damit mit 2:0 in Führung brachte.
Damit verlief der Start des Spieles ganz und gar nicht nach Plan und die Zeiler Mittelachse Patrick Löhr und Marcus Werner musste nun für die Wende sorgen, sollte das Spiel nicht schon nach vier Duellen entschieden sein. Besonders Werner konnte an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und kam nach Sätzen von 166, 129, 140 und 156 auf sehr gute 591 Kegel. Sein Gegner Kai Lämmle hatte dabei mit 537 Kegeln zu keiner Zeit eine wahre Chance. Ebenfalls einen guten Start erwischte Löhr gegen Oliver Lämmle. Mit 153:138 konnte Löhr Satz eins klar gewinnen. Satz zwei, den Lämmle mit 157:137 gewann, brachte das Duell auf Gleichstand zurück. Nachdem Löhr Satz drei knapp mit 131:127 für sich entscheiden konnte, hoffte man im Zeiler Lager auf den Ausgleich. Doch in Satz vier spielte Lämmle gute 150 Kegel, denen Löhr mit 138 nicht ganz folgen konnte. Nachdem beide Spieler zwei Sätze gewonnen hatten, entschied das Gesamtergebnis von 572:559-Kegeln zugunsten des Aulendorfers.
Der Gastgeber aus Württemberg führte damit nach zwei Dritteln des Spieles mit 3:1, aber nur noch mit drei Kegeln. Oliver Faber und Bastian Hopp hatten damit alles in der Hand, durften sich aber keinen Fehler leisten. Beiden Zeilern war von der ersten Kugel anzumerken, dass sie gewillt waren, die Partie zu drehen. Mit 170 (Hopp) und 160 Kegeln (Faber) schockten sie den Verbandsligisten sichtbar. Beide Zeiler gewannen damit ihren ersten Satz gegen Christoph Lämmle und Pascal Winkler. Hopp setzte seinen furiosen Beginn fort und legte 163 Kegel nach, womit er zur Hälfte seiner Partie bei Weltklasse 333 Kegeln landete. Christoph Lämmle (286) bleib da nur die Statistenrolle. Faber musste Satz zwei Pascal Winkler nach 147:164-Kegeln überlassen. Beide Zeiler sicherten sich Satz drei (Hopp 147:130 / Faber 157:148), die Gäste hatten die Partie gedreht und schnupperten am Einzug in die nächste Pokalrunde. Einer der beiden Zeiler Schlussspieler hatte nun die Aufgabe seinen Satz zu gewinnen. Damit wäre der Sieg sicher. Bastian Hopp musste Satz vier Lämmle nach 141:150 überlassen, setzte sich allerdings mit 3:1 Sätzen und überragenden 621:566-Kegeln klar durch. Es lag also an Oliver Faber, der den Satz gewinnen oder mit maximal 16 Kegeln verlieren durfte, um das Weiterkommen klar zu machen. Vier Neuner im Abräumen und ein Zauberwurf auf Wurf 29 brachte die Aulendorfer Anlage zum Überkochen. Dies lag an der Tatsache, dass Winkler mit 163:141-Kegeln den entscheidenden Satz gewann. Am Ende gewann der Aulendorfer damit nach 2:2-Sätzen und 611:605-Kegeln gegen Faber den benötigten Mannschaftspunkt für Aulendorf. Aulendorf gewann damit vier direkte Duelle, die Gäste aus Zeil demnach zwei. Durch das bessere Gesamtergebnis von 3514:3468-Kegeln spülte es weitere zwei Punkte auf das Zeiler Konto. Im Ligaalltag hätten sich die Teams bei einem 4:4 unentschieden getrennt. Da es im Pokal allerdings einen Sieger geben muss, mussten die gewonnenen Sätze den Ausschlag über das Weiterkommen entscheiden. Hatten die Zeiler bis kurz vor Schluss noch die Nase vorne, mussten sie am Ende aufgrund eines einzelnen Satzes das äußerst bittere Ausscheiden hinnehmen. Der ESV Aulendorf gewann 12,5, die Zeiler 11,5 Sätze.
Diese schmerzhafte Niederlage gilt es nun aus den Trikots zu schütteln, um am kommenden Samstag beim ungeschlagenen Tabellenführer in Hirschau eine gute Leistung zu zeigen.