Zerbst: in puncto Spannung ein Spitzenspiel
Einen an Spannung kaum zu überbietenden Kracher erlebten die Zuschauer im Duell der beiden Spitzenmannschaften der 1. Bundesliga. Die Gastgeber aus Zerbst behielten im Spitzenspiel zwischen den Ersten und Zweiten aus Staffelstein glücklich und knapp mit 6:2 bei 3754:3741-Kegeln die Oberhand. „In puncto Spannung war es sicherlich ein Spitzenspiel. Das Ergebnis war eher unteres Level für uns. Deswegen bin ich froh, dass wir auch mit Glück heute gewonnen haben und damit einen wichtigen Schritt in der Meisterschaft gehen konnten“, zeigte sich SKV-Kapitän Timo Hoffmann deutlich erleichtert.
Dabei entwickelte sich von Beginn an ein Match auf Messers Schneide, welches jederzeit auf die ein oder andere Seite fallen konnte. Vizeweltmeister Manuel Weiß konnte zunächst Dank des besseren letzten Anwurfes gegen Julian Hess denkbar knapp mit 632:631-Kegeln bei Satzgleichheit gewinnen. Gleichzeitig ging Mathias Weber gegen den langjährigen Ex-Zerbster Torsten Reiser mit 2:0 in Führung. Doch Reiser kam im zweiten Abschnitt an alter Wirkungsstätte zurück und setzte Weber unter Druck. Dieser rettete ebenfalls nach 2:2-Sätzen mit 634:627 Kegeln das nächste Duell ins Ziel.
Im Mitteldurchgang änderte sich wenig an der Gesamtsituation. Jürgen Pointinger zeigte eine ausgeglichene Leistung und hatte mit dem letzten Wurf den dritten Duellsieg in der Hand. Doch anstatt einer fünf fielen nur vier Kegel, wodurch gegen den nächsten ehemaligen Zerbster Radek Hejhal mit 639:640-Kegeln bei Satzgleichheit das Duell verloren ging. Fabian Seitz begann stark und setzte Marcus Gerdau, noch in Zerbst wohnend und über viele Jahre einer der erfolgreichster Kegler des SKV, gehörig unter Druck. Doch Seitz verlor mehr und mehr den Faden, wodurch Gerdau seinen neuen Verein in Führung brachte. Gerdau gewann mit 3:1 und 636:603-Kegeln.
Auch im Schlussdurchgang war zwischen Niederlage, Unentschieden und Sieg jederzeit alles möglich. Boris Benedik erwischte erneut einen schwachen Start, kämpfte sich aber von Bahn zu Bahn zurück ins Spiel. Gegen den tschechischen Nationalspieler Miroslav Jelinek, der ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischte, gewann der Zerbster mit 3:1 und 601:589-Kegeln. Den Schlusspunkt setzte Thomas Schneider gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Mathias Dirnberger und holte dabei einen zuvor entstandenen Rückstand nervenstark wieder auf. Schneider siegte 3:1 mit dem Tagesbestwert von 645:618-Kegeln.
„Heute haben einzelne Würfe das Spiel entschieden. Da haben wir dem Druck standgehalten. Für die Champions League in zwei Wochen gegen Split müssen wir uns aber deutlich steigern. Für die Liga haben wir alle Trümpfe in der Hand, wenn wir unsere Hausaufgaben sauber erledigen“, blickt Hoffmann nach der Partie bereits wieder voraus. In der Tabelle konnten die Rot-Weißen mit dem Erfolg zwei Punkte Abstand auf den Verfolger Staffelstein legen.
Martin Herold