Schwabsberg: Gegen die Nibelungen hat die Schonzeit ihr Ende
Vom Schicksal verwöhnt wurden die Hessen in dieser Spielzeit bislang beileibe nicht. Dabei gelang ihnen mit einem 6:2 in Zwickau geradezu ein Auftakt nach Maß. Dann allerdings mussten sie zu Hause beim 3: 5 gegen den Geheimfavoriten Staffelstein und auch beim unerwarteten Remis gegen den Neuling „Güßbach“ gehörig Federn lassen. Einträchtig tummeln sich so die samstäglichen Kontrahenten Schwabsberg und Losch auf den Plätzen vier und fünf der Tabelle. Davor, mit jeweils 8:0-Punkten Bamberg, Zerbst und Staffelstein. Will man da nicht vorzeitig den Anschluss verlieren, müssen Siege her, koste es, was es wolle.
Eine Situation, in der sich die Hessen nur allzu gerne an den Schwaben schadlos halten würden. Da die Hausherren nach verlustreichen Schlachten gegen Staffelstein und Zerbst aber selbst gehörig „Nachholbedarf“ haben, spricht im Vorfeld vieles dafür, dass sich diese Begegnung, wie schon in den Vorjahren, zu einer hochinteressanten Bundesligapartie entwickeln könnte. Zumal, was den weiteren Verlauf der Vorrunde anbelangt, keine der beiden Mannschaften, die sich durchaus noch Chancen auf einen Platz an der Sonne ausrechnen, noch etwas zu verschenken hat.
Mit Blick auf die Champions-League müssen Reiner Buschow & Co. langsam Fahrt aufnehmen, will man die weite Anreise zum ungarischen Meister TE Szegedi nicht vergeblich antreten. Da diesmal Meister Zerbst als Titelverteidiger in der Champions-League ins Rennen geht, kam es zu einer Verschiebung im gesamten Klassement, sodass Schwabsberg anstelle der kroatischen Mannschaft von KK Zaprešić jetzt gegen die Ungarn ran muss. Ein reines Vergnügen wird das ganz gewiss nicht, denn die Ungarn zählen unstrittig zu den besten Vereinsmannschaften der Welt.
Die Nibelungen beschlossen die vergangene Spielzeit mit dem vierten Tabellenplatz und kamen so, gemeinsam mit dem Dritten Bamberg, in den Genuss der Teilnahme am NBC-Pokal. Im österreichischen Ritzing konnte Lorsch sich zunächst ganz vorteilhaft in Szene setzen. Im Endspurt der Qualifikation allerdings wurden die Hessen aber noch hauchdünn von Bamberg (14 Kegel) und dem kroatischen Vertreter, KK „Medvescak“ 1958 Zagreb - um drei Kegel - auf den undankbaren 6. Platz verdrängt. Sicherlich nicht auf dem Plan hatten die Lorscher den Punktverlust am vergangenen Wochenende gegen den Aufsteiger TSV Breitengüßbach. Die Oberfranken boten den ansonsten zuhause sattelfesten Hessen richtig Paroli und verfehlten dabei die ganz große Überraschung nur um Haaresbreite. Die Vorzeigekegler von der Ostalb dagegen kamen gegen den zweiten Aufsteiger KRC Kipfenberg durchaus noch einmal glimpflich davon. Die kecken Oberbayern mühten sich zwar nach Kräften redlich, mussten aber am Ende der Routine der Schwaben den erforderlichen Tribut zollen. Denn die schwächelten nach der erfolgreichen Europapokalteilnahme ebenfalls, zogen aber den Kopf noch rechtzeitig gekonnt aus der Schlinge.
Derzeit tummeln sich die samstäglichen Kontrahenten in der Tabelle noch einträchtig beieinander. Ob daraus allerdings ein dauerhafter Kuschelkurs wird, obwohl und gerade weil beide sehr ähnliche Interessen verfolgen, darf jedoch bezweifelt werden.
Das Mannschaftsaufgebot: Reiner Buschow, Damir Cekovic, Mathias Dirnberger, Ronny Endraß, Timo Hehl, Jürgen Pointinger, Fabian Seitz, Alexander Stephan.
Eugen Fallenbüchel
Stimmen zum Spiel
Ronald Endraß: „Unstrittig haben wir gegen Kipfenberg eine kleine Auszeit genommen. Der Wille war da, aber was die Mittel anbelangte, waren wir diesmal limitiert. Gegen Lorsch müssen wir wieder unser bekanntes Gesicht zeigen, sonst laufen wir Gefahr, zuhause übertölpelt zu werden. Etwas, das wir eigentlich nicht wirklich ernsthaft in Erwägung ziehen wollen. Peu à peu müssen wir jetzt darauf hinarbeiten, wieder in ein solides spielerisches Niveau zurückzufinden, damit wir auch in den nächsten Begegnungen in Amberg und gegen Straubing möglichst zu Punkten kommen.“