Breitengüßbach: Auftakt nach Maß – Mario Nüßlein durchbricht mit 702 Kegeln die Schallmauer!
Der Bundesligastart ist für den TSV Breitengüßbach erfolgreich geglückt. Mit einem verdienten 6:2 Heimerfolg beim Bundesligaeröffnungsspiel am Freitagabend über den Aufsteiger FSV Erlangen- Bruck starteten die Sportkegler erfolgreich in die neue Saison. Dank eines fulminant aufspielenden Mario Nüßlein, der mit seinen 702 Kegeln den Bahnrekord in den Frankenstuben regelrecht pulverisierte, sprach auch das Gesamtergebnis (3667:3559) am Ende nach einer lange Zeit spannenden Partie noch deutlich für die Hausherren aus Oberfranken. Im Start gab Robin Parkan sein Pflichtspieldebüt im TSV-Dress gegen den ehemaligen Güßbacher Michael Seuß. Nach besserem Start von 164:150 geriet der tschechische Neuzugang allerdings trotz guter Leistung mit 1:2 in Rückstand. Dank eines Hängers von Seuß ins Vollespiel (84) konnte sich Parkan den Satzausgleich sichern und behielt mit guten 597:585-Kegeln knapp die Oberhand. Im weiteren Duell hatte Rückkehrer Markus Löhnert (576) einen schweren Stand gegen den Tagesbesten "Brucker" Michal Bucko (637), der Löhnert nur im ersten Durchgang (135:131) eine realistische Chance auf den Duellgewinn gewährte. Danach zeigte der Tscheche in Reihen der Gäste über 171,161 und 170 Kegel eine tolle Serie, was ihm den klaren Duellsieg (4:0) einbrachte. Die Mittelgruppe um Tobias Stark und Albert Kirizsan nahm somit ein Defizit von 49 Kegeln mit auf die Bahnen. Der TSV-Kapitän erwischte einen verhaltenen Start gegen Michael Ilfrich, konnte in der Folge zwar die nächsten beiden Bahnen für sich entscheiden, aber in der Kegelwertung führte noch immer sein Gegner mit vier Kegeln vor der Schlussbahn. Die Entscheidung fiel erneut im Abräumen, bei dem Stark zwar oft seine Gasse suchte, aber wieder die besseren Nerven zeigte, und sich so mit 3:1 bei guten 603:593-Kegeln den Duellsieg sicherte. Nebenan zeigte Albert Kirizsan eine souveräne Vorstellung gegen Alexander Kern. Nach bereits drei gespielten Bahnen sicherte sich der TSVler den Sieg und konnte durch sein sehr gutes Einzelergebnis von 619:562-Kegeln die Führung in der Gesamtwertung für die Gastgeber zurückerspielte – wenn auch nur mit 18 Kegeln und einer 3:1-Führung. Die junge Schlusspaarung bildeten Christoph Kaiser und Mario Nüßlein. Während Kaiser einen etwas nervösen Start erwischte und auf der zweiten Bahn deutlich gegen Heiko Gumbrecht Federn lassen musste, begann auf den Nebenbahnen der große Auftritt von Nüßlein. Gegen einen sichtlich überforderten Zdenek Kovac (277) zauberte der Güßbacher mit 165/187 Holz zur Halbzeit sensationelle 352 Kegel auf die Anzeige und hielt damit sein Team deutlich auf Siegkurs. Nun kam auch Kaiser besser ins Spiel (154), hatte aber mit Gumbrecht einen starken Kontrahenten, der sich über 170 Kegel eine 2:1-Führung sicherte. Zwar gelang dem TSV-Youngster noch der Satzausgleich, aber im Gesamtergebnis hatte Gumbrecht mit 611:572 klar die Nase vorne. Die Erlangener reagierten derweil und brachten Gökhan Idrisoglou ins Spiel. Aber auch von dessen guten 150 Kegel zeigte sich Nüßlein unbeeindruckt und konterte erneut mit phantastischen 187 Kegeln! Langsam begannen die zahlreichen Zuschauer das Rechnen, hatte der TSVler doch bereits 539 Kegel vor der Schlussbahn auf seinem Totalisator stehen und die Traummarke von "700" schien nicht mehr unrealistisch. 106 Kegel ins Vollespiel hielten im Schlusssatz alle Möglichkeiten für ihn offen, und als Nüßlein auf dem vorletzten Wurf auch noch ein sehr schwer zu spielendes Bild abräumte, war allen klar, dass im letzten ausstehenden Wurf bei 699 Kegeln ein absolutes Highlight bevorstand. Mit einer abschließenden "3" leuchteten 702 Kegel auf der Anzeigentafel, ein Traum für jeden Bundesligaspieler. Damit spielte sich Mario Nüßlein in den begehrten 700er-Klub, neben namhaften Spielern wie Nicolae Lupu, Torsten Reiser oder Bundesligarekordhalter Fabian Seitz (732). Zumindest für eine Nacht sicherte sich der TSV Breitengüßach logischerweise auch die Tabellenführung, bevor sich am Samstag der Serienmeister Rot-Weiß Zerbst diese mit einem klaren 8:0-Heimerfolg über den zweiten Aufsteiger ESV Lok Rudolstadt wie erwartet zurückeroberte.