Bamberg: Christian Jelitte (679) nährte Hoffnung der Fans
Mit 2:6 bei 3672:3678:3672-Kegeln verlief der Saisonstart der Victoria-Kegler gegen den KRC Kipfenberg alles andere als nach Plan. Am Ende war der Sieg der Gäste nicht ganz unverdient, wenn man das Gesamtergebnis des Heimteams betrachtet. Der mit Abstand beste Spieler des Tages war Bambergs Christian Jelitte mit überragenden 679 Kegeln. „Wir sind nach Bamberg gefahren und wollten als Team einen 600er-Schnitt spielen. Dass es am Ende sogar zu einem Sieg in Bamberg reicht, macht mich sprachlos“, so Kipfenbergs Kapitän Patrick Scholler. Die Bamberger waren nach dem Spiel völlig konsterniert, ob der Auftaktniederlage. „Mit einer solch schwachen Heimleistung kann man in der Bundesliga nichts erben. Aber wir dürfen jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern müssen weiter hart arbeiten und die Niederlage am nächsten Wochenende vergessen machen“, so Bambergs Teammanager Markus Habermeyer beim abschließenden Sportgruß. Trainer Csanyi musste vor Spielbeginn sein Team umbauen, da Florian Fritzmann angeschlagen war und auch Teamkapitän Uwe Wagner nicht bei optimaler Gesundheit war. So rückte Dominik Kunze in die Startformation neben Julian Hess und Nicolae Lupu. Für Kipfenberg nahmen Kratz, Brosi und Stahl das Spiel auf. Kunze kam sehr gut ins Spiel und führte schnell 2:0 (152:140, 171:149), doch sein Gegner Kratz kam anschließend auf, verkürzte mit 166:137 auf 1:2 und so musste der letzte Satz die Entscheidung bringen. Hier trennten sich beide 168:168, sodass das Duell mit 2,5:1,5 bei 628:623-Kegeln an Kunze ging. Hess startete mit einem Satzsieg und 171 Kegeln ebenfalls sehr gut, aber danach lief nicht mehr viel zusammen. Dies nutzte Brosi konsequent aus und ging nach zwei Satzgewinnen 2:1 und 17 Kegel in Führung. Hess konnte zwar zum 2:2 ausgleichen, aber im Ergebnis lag Brosi 615:600 vorn und gewann das Duell. Hoffnungsträger Lupu enttäuschte indes komplett: Detlef Stahl machte ein gutes Spiel, nutzte jeden schlechten Wurf Lupus aus und lag zur Halbzeit bereits 2:0 vorne. Diese Überlegenheit Stahls sollte bis zum Ende anhalten. Der Kipfenberger fertigte Lupu mit 3,5:0,5/613:580 ab. Überraschend führte Kipfenberg 2:1 und hatte obendrein auch noch 43 Kegel mehr auf dem Konto. Mit Christian Jelitte, Neuzugang Christian Wilke und Miroslav Jelinek wollte der SKC Victoria das Blatt gegen Patrick Scholler, KRC-Zugang Alexander Stephan und Michael Schobert noch wenden. Während Jelitte und Wilke gut starteten und schon 22 Kegel aufholten, lief bei Miroslav Jelinek überhaupt nichts zusammen. Mit 125:156 unterlag er Schobert und so sah sich Trainer Csanyi gezwungen, zu handeln. Er setzte alles auf eine Karte und brachte den angeschlagenen Fritzmann ins Spiel. Dieser brauchte etwas, um den Rhythmus zu finden, und so ging auch der zweite Satz an Schobert. Parallel unterlag auch Wilke. Einzig Jelitte sorgte mit 172 Kegeln für Positives und führte 2:0. Noch war alles drin, Jelitte spielte auch weiter wie entfesselt und nährte somit die Hoffnung der SKC-Fans: Nach einem 171:165 war sein Duellsieg (3:0) bereits sicher. „Joker“ Fritzmann unterstützte ihn nach Kräften und verkürzte mit 159:152 auf 1:2, während Wilke sich erneut hauchdünn mit 142:144 geschlagen geben musste und 1:2 in Rückstand geriet. Ungläubiges Staunen: 65 Kegel betrug der Rückstand der Gastgeber, die es aufzuholen galt, um mindestens noch ein Unentschieden zu schaffen. Die drei Bamberger Jungs taten alles, und mit jedem Wurf im letzten Abräumen wuchs tatsächlich die Hoffnung, da Fritzmann und auch Wilke ihre Gegner im Griff hatten. „Jelly“, der einen Sahnetag erwischte war abermals Herr im Haus und setzte Scholler mit seinem Kampfgeist mächtig unter Druck. Mit einer Neunerserie von Fritzmann und Jelitte kam der Vize des Vorjahres immer näher, doch Naturneuner von Scholler und Stephan sorgte letztlich für lange Gesichter im Bamberger Lager. Fritzmann kam zwar noch zum 2:2 Ausgleich konnte den Kegelrückstand aber nicht mehr aufholen (579:586) – Duellsieg für Kipfenberg. Wilke glich ebenfalls zum 2:2 aus, aber auch hier ging das Match an Stephan, der 629:606 vorne lag. Christian Jelitte kam nach abschließenden 172 auf das Tagesbestergebnis von 679 Kegel (439 Volle, 240 Abräumen) bei 4:0 Sätzen, was aber an der 2:6-Niederlage am Ende nichts mehr änderte. Markus Habermeyer