Rudolstadt: Erwartet klare Niederlage
Mit dem wohl schwersten Brocken, beim amtierenden Deutschen Meister SKV Rot-Weiß Zerbst 1999, starteten die Kegler des ESV Lok Rudolstadt in das Unternehmen 1. Bundesliga. Da von vornherein klar war, dass es dort kein Butterbrot zu gewinnen gab, wurde die Begegnung als Vorbereitungsspiel genutzt. Trotz der klaren 0:8-Niederlage bei 3619:3845-Kegeln kann sich das Ergebnis sehen lassen. Fabian Seitz startete mit einer überragenden Bahn von 181 Kegeln gegen Gregor Kunstmanns (140 Kegel). Auf Bahn zwei und drei aber drehte der Rudolstädter die Partie (171:157, 161:157) und führte 2:1. Auf den letzten 30 Wurf dominierte wieder Seitz, der mit 163 auf insgesamt 658 Kegel erhöhte, während sich der Lok-Spieler mit 134 Kegeln begnügen musste – die Gesamtwertung beim 2:2 sprach klar für Seitz (Kunstmann 608). Für Thomas Kerntopf gab es ein Aufeinandertreffen mit Manuel Weiss. Mit 608:539-Kegeln behielt der Zerbster Neuzugang deutlich die Oberhand, auch wenn er einen der vier Sätze an den Saalestädter abgeben musste.
Im mittleren Durchgang sah sich Lars Bliesath Matthias Weber gegenüber. Mit einem kleinen Leistungsloch auf der zweiten Bahn schaffte der ESV-Aktive, 597 Kegel auf den Kunststoff zu legen. Diese reichten nicht, um auch nur einen der Satzpunkte zu erobern. 0:4 bei 597:649-Kegeln hieß es hier in der Endabrechnung. Im anderen Duell standen sich der Einzel-Weltpokalsieger von 2003, Uros Stoklas, und der Einzel-Weltpokalsieger der U18 von 2016, Daniel Barth, gegenüber. Dabei legte der Rudolstädter los wie die Feuerwehr und lag nach 60 Wurf mit 361 Kegeln und zwei Satzsiegen sogar auf Bahnrekordkurs. Doch die dritte Bahn wendete die bis dato guten Vorzeichen. Die 180 Kegel des Slowenen wusste Daniel Barth nicht zu kontern. 132 Kegel offerierten Reserven. Auf den letzten 30ern wussten beide Spieler nochmals zu überzeugen, allen voran Uros Stoklas, der mit 159:154 seinen zweiten Satz einfuhr und bei 664:647 Kegel auch den nDuellsieg für Zerbst noch einspielte.
Geteilte Satzpunkte in Duell Nummer 5: Alexander Conrad lieferte gegen Nationalspieler Thomas Schneider einen klasse Fight. Beim Satzgleichstand wurde die Partie quasi auf den letzten Würfen zugunsten des SKV-Spielers entschieden. Bei 628:627 schrammte Conrad hauchdünn am Duellsieg vorbei. Boris Benedik schließlich, in Slowenien geborener dreifacher Einzelweltmeister gab gegen Felix Gießler lediglich auf der zweiten Bahn (je 148) einen halben Satzpunkt ab. Mit 638 und 601 Kegeln erzielten beide Akteure sehenswerte Ergebnisse.
In einer Woche gibt es dann den ersten Heimauftritt der neuen Saison. Vizemeister SKC Victoria Bamberg gibt sich die Ehre. Dieser patzte am heutigen Spieltag auf eigener Bahn gegen den KRC Kipfenberg und wird alles daran setzen, die ersten Tabellenpunkte in Rudolstadt zu gewinnen. Die Gastgeber indes sind Willens, erneut ein gutes Spiel abzuliefern, in welchem auch eine Überraschung möglich ist.
Holger Reinhold