ESV: Knapp gescheitert
Nach dem sensationellen Sieg gegen Victoria Bamberg schickten sich die Thüringer an, im bayerischen Kipfenberg, beim dort beheimateten KRC, diesen Schwung mitzunehmen und von dort die Tabellenpunkte zu entführen. Auf den bayerischen Bahnen trafen sich zwei ebenbürtige Mannschaften, die gastgebende behielt mit 5:3 bei 3603:3573-Kegeln die Oberhand.
Ausgeglichenes Spiel im ersten Durchgang
Lars Bliesath musste sich gegen Christopher Kratz beweisen. Im ersten 30er zeigte der Kipfenberger mit 150 Kegeln bereits eine ansprechende Leistung, welcher Lars Bliesath 142 entgegenzusetzen hatte. Satz zwei ging neuerlich an Kratz, diesmal hauchdünn (158:157). Der Rudolstädter verkürzte im dritten auf 1:2 und lag sogar vier Kegel vorn. Die Abschlussbahn allerdings wollte gar nicht laufen, mit mageren 120 Kegeln vergab der ESV-Spieler die Chance auf einen Duellsieg, den sich der Kipfenberger beim 3:1-Sieg nicht nehmen ließ. Ebenso überlegen fuhr Gregor Kunstmann sein Match gegen Dietmar Brosi ein. Den ersten Satz noch mit 148:135 Kegel abgebend, erspielte Kunstmann die restlichen Sätze und glich in den Duellen aus.
Spielentscheidender Zwischenspurt der Gastgeber
Thomas Kerntopf steigerte sich in den zu Fall gebrachten Kegel von Bahn zu Bahn. Aber auch sein Konkurrent Alexander Stephan wusste zu überzeugen. Seinem Partiebestwert von überragenden 659 Kegeln (168, 161, 152 und 178 Kegel) setzte der Saalestädter 594 entgegen, mehr als ein Satzgewinn gelang Kerntopf nicht. Für Rudolstadts Youngster Daniel Barth lief es wieder richtig gut. Nur die zweite Bahn gab er ab und siegte bei 612 Kegeln 3:1. Das KRC-Team führte bei einem 2:2 in den Duellen mit 38 Zählern.
Ein richtig tolles Spiel lieferte Rudolstadts Mannschaftsführer Felix Gießler ab. Mit ausgezeichneten 604 Kegeln kam dementsprechend ein klasse Wert zusammen. Doch sein Gegenüber Michael Schobert (628) war ein ums andere Mal besser, alle vier Sätze gingen an die Bayern. Alexander Conrad wiederum nahm bei eigenen 616 Kegel Jürgen Stahl 32 Kegel ab und gewann mit 3:1 das Duell.
Rudolstadt bot in der Summe einen hervorragenden Wettkampf, konnte den Sieg der Gastgeber allerdings nicht verhindern.
In 14 Tagen gastiert der Tabellenführer KC Schwabsberg in der Residenzstadt. Hochklassiger Kegelsport ist zu erwarten, wenn die verlustpunktfreien Kegler aus der württembergischen Gemeinde Rainau auf den Thüringer Bahnen ihre Spuren hinterlassen wollen. Die Tabellenpunkte werden die Lok-Akteure dennoch nicht kampflos hergeben und frischen Mutes auch diese Hürde in Deutschlands höchster Spielklasse bewältigen, vielleicht mit einer weiteren Überraschung.
Holger Reinhold