Lorsch räumt den Tabellenführer ab
Erste Saisonniederlage für Schwabsbergs Kegler in Hessen
Schwabsbergs „Schnupperkurs“ am Hort der Nibelungen endete auch diesmal nicht mit dem gewünschten Ergebnis. In einer hochklassigen Bundesligabegegnung, die nicht nur dem Namen nach ein Spitzenspiel war, setzten sich die Nibelungen Lorsch knapp gegen den bisherigen Spitzenreiter der Liga durch. Ob nun Glück oder Pech spielentscheidend waren oder der bisweilen irreale Kegelschlag sei dahingestellt. Ausschlaggebend war letztlich, dass Schwabsberg diesmal in den entscheidenden Phasen des Spiels nicht abgebrüht genug war, die finalen Würfe zu spielen.
Erstmals in der Saison mussten Schwabsbergs bislang erfolgsgewohnte Kegler eine Niederlage einstecken. Eine knappe zwar, aber im Ergebnis fehlen zwei wichtige Punkte im Saldo. Im Gegensatz zu den Keglern von der Ostalb erlebten die meisten Zuschauer im Lorscher Kegelcenter eine abwechslungsreiche und vor allem hochspannende Partie, mit teilweise überragenden Leistungen, aber, und ganz entscheidend darauf kommt es an, mit Happy End. Lorsch siegte am Ende nämlich mit 5,5:2,5 bei 3826:3787-Kegeln. Drei Kegel mehr für Schwabsberg, und da hätte sich wirklich keiner beschweren können, und die Partie hätte zumindest 4:4 geendet. Aber so ist es nun einmal im Spitzensport. Nicht immer werden exzellente Leistungen auch belohnt.
So erging es diesmal auch den Ostwürttembergern.
Die mussten am Samstag im hessischen Lorsch eine vermeidbare und deshalb überaus ärgerliche Niederlage einstecken. Ärgerlich deshalb, weil man den überragenden Auftakt der Hausherren – Jurek Osinski (683 Kegel) und Michael Schmitt (658) glänzten mit überragenden persönlichen Rekorden – ohne Wimpernzucken weggesteckt hatte. In den spielentscheidenden Momenten fehlte diesmal aber die Dominanz, um das erhoffte Ergebnis zu erzwingen.
Ein Auftakt nach Maß für Lorsch
Das, was die Lorscher Jurek Osinski (683) und Michael Schmitt (658) gegen Reiner Buschow und Mathias Dirnberger abgeliefert haben, dürfte man in der Kegler-Bundesliga noch nicht allzu oft gesehen haben. Das war schon Bilderbuchkegeln in Vollendung. Keiner der vier Akteure war nun wirklich schlecht, aber zwei waren am Ende ganz ordentlich gerupft. Bereits nach wenigen Würfen musste Reiner Buschow verletzungsbedingt durch Ronald Endraß ersetzt werden. Der fügte sich mit 334 Kegeln überragend ins Spiel der Ostwürttemberger ein, musste aber, wohl oder übel, die keineswegs alltäglichen 349 Kegel, die ihm von Jurek Osinski vorgesetzt wurden, als gegeben hinnehmen. Wenig besser erging es Mathias Dirnberger gegen Matthias Schmitt, der mit 626:658-Kegeln den Kürzeren zog. Zwischenstand erstes Spieldrittel: 2:0 bei 1341:1263-Kegeln für Lorsch.
Schwabsberg rückt näher
Hart umkämpft war das Duell zwischen Frank Gutschalk und dem Schwabsberger Timo Hehl. Mit jeweils 2:2-Sätzen und 629:629-Kegeln endete es mit 0,5:0,5 unentschieden. Eindeutig dominierte Jürgen Pointinger sein Duell gegen den Lorscher Holger Walter. Drei Sätze mit 173, 176 und 175 Kegeln vom Start weg waren eine klare Ansage und so nicht zu überbieten. Mit 670:633- Kegeln war Pointinger am Ende der klare Gewinner dieser Partie. Zwischenstand zweites Spieldrittel: 2,5:1,5 bei 2603:2562-Kegeln für Lorsch.
Zwei Kegel entscheiden über Sieg und Niederlage
Jochen Steinhauer und Damir Cekovic lieferten sich einen tollen Schlagabtausch. Erstmals in dieser Bundesligasaison auf der Bahn beeindruckte der Schwabsberger mit einem überragenden Start. Seine 331 Kegel waren durch den starken Lorscher (319) nicht zu toppen. Der drehte mit den letzten Würfen zwar noch einmal mächtig auf, seine Chance, doch noch die Wende zum Besseren zu schaffen, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits vertan. Mit 624:620 Kegeln und 3:1-Sätzen ging das Duell an Schwabsberg. Nahezu über die gesamte Strecke in Führung liegend, ging dagegen Manuel Lallinger bei den letzten Würfen die Luft aus. Dank einer ganzen Reihe von Handneunern mogelte sich Andreas Dietz, der für Lorsch für den verletzten Michael Straub eingewechselt worden war, heimlich, still und leise noch an dem Schwabsberger vorbei. Bei Satzgleichstand musste Lallinger hilflos mit ansehen, wie sein Gegenspieler, mit dem allerletzten Wurf an ihm vorbeizog und für Lorsch den bereits verloren geglaubten Mannschaftspunkt einheimschte. Endstand: 5,5:2,5 bei 3826:3787-Kegeln für Lorsch.
Stimmen zum Spiel – Kapitän Reiner Buschow: „Die Niederlage heute war nicht nur ärgerlich sondern auch völlig überflüssig. Wir hatten es in der Hand, die Punkte mitzunehmen. Im entscheidenden Moment ist es uns nicht gelungen, den notwendigen Druck zu entfalten. Wir haben es versäumt, die schwächeren Phasen im Spiel der Lorscher zu unseren Gunsten zu nutzen.“
Eugen Fallenbüchel