Schwabsberg: Ein Wochenende der Spitzenspiele
Zwei absolute Hochkaräter hält der 7. Spieltag der 1. Kegler-Bundesliga am Wochenende für die Freunde des Kegelsports bereit. Zum Top-Spiel, Erster gegen den Zweiten, muss der KC Schwabsbergs nach Sachsen-Anhalt zum amtierenden Deutschen Meister und ungeschlagenen Tabellenführer SKV Rot Weiß Zerbst 1999, reisen. Im zweiten Match heißt es für den Überraschungsdritten SKC Nibelungen Lorsch beim unmittelbaren Verfolger SKC Victoria Bamberg Farbe bekennen.
Nach sechs Spieltagen hat sich in der 1. Kegler-Bundesliga ansatzweise die Spreu vom Weizen getrennt. Für die größten Überraschungen haben bislang die Mannschaften aus Lorsch und Staffelstein gesorgt. Die Lorscher im vergangenen Jahr noch stark abstiegsgefährdet tummeln sich auf Rang drei der Tabelle, während die hoch gehandelten Kegler aus Staffelstein, nach einem extrem schweren Startprogramm, derzeit unmittelbar vor der Abstiegszone, auf Rang sieben liegen. Bei der Qualität der Mannschaft aber sehr wahrscheinlich nur eine Momentaufnahme.
Nach einer glatten Bauchlandung in den ersten beiden Saisonspielen haben Bambergs Kegler mittlerweile wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Insofern steht den Nibelungen aus Lorsch am Samstag nicht nur ein schwerer sondern auch von der Erfolgswahrscheinlichkeit äußerst prekärer Gang ins Haus. Gleiches trifft auch auf das Gastspiel der Ostwürttemberger in Sachsen-Anhalt zu. Ohne Frage reisen die Schwaben nicht zu einem bloßen Anstandsbesuch in den Osten oder um dort mit Fabian Seitz, dem „verlorenen Sohn“, Konversation zu betreiben. Schwabsbergs bisherige Ausflüge nach Zerbst waren nicht von großem Erfolg gekrönt, auch wenn man in der vergangenen Saison den insgeheim gehegten Zielen schon einmal sehr nahe gekommen ist. Nur um Haaresbreite gelang es dem Meister in einer hochklassigen und überaus unterhaltsamen Partie gerade noch einmal seinen Heimnimbus gegen die Ostwürttemberger zu wahren.
Fabian Seitz, in der Sommerpause zu den Sachsen-Anhaltinern gewechselt, hat sich erwartungsgemäß auf Anhieb in das mit Weltklassekeglern bestückte Team gespielt. Mit dem 6 : 2 Erfolg gegen den slowakischen Meister ZP Sport a.s. Podbrezova im Finale des Mannschaftsweltpokal in Bozen haben die Kegler vom 11-fachen Deutschen Meister (seit 2006 in ununterbrochener Folge) ihrer umfangreichen Titelsammlung bereits einen weiteren hinzugefügt. Mit dem Zerbster Finalgegner haben im Übrigen auch die Ostwürttemberger noch ein Rendezvous, am 26.11. im Hinspiel der ersten Runde der Champions-League.
An das letzte Aufeinandertreffen beider Teams erinnert man sich zumindest von Schwabsberger Seite besonders gern. Im Finale des DKBC-Pokals (damals noch mit Fabian Seitz) schafften die Kegler von der Ostalb die Sensation und setzten sich mit 5 : 3 gegen die favorisierte Zerbster Mannschaft durch. Der Pokalwettbewerb indes scheint sich für die ansonsten so erfolgsverwöhnten Kegler aus dem Osten zu einem Trauma zu entwickeln. In den letzten Jahren hatten da nämlich regelmäßig andere Teams die Nase vorn. Auch in diesem Jahr mussten die Rot-Weißen am vergangenen Wochenende gegen die Wölfe aus Geiseltal-Mücheln vorzeitig die Segel streichen.
In der Meisterschaft stehen die Zerbster bereits wieder auf der Poolposition. Sie von dort zu vertreiben hat im vergangenen Jahrzehnt keine Mannschaft geschafft. Wie man sieht steht da keine ganz einfache Aufgabe für Reiner Buschow & Co. ins Haus. Ins Bockshorn lassen sich die „Jäger“ von der Ostalb deswegen allerdings nicht jagen. Ihr Motto: „Denk positiv - mit jeder Niederlage kommt man dem ersten Erfolg näher.“ Einmal zumindest hat sich dieses positive Denken immerhin schon bewahrheitet.
Stimmen zum Spiel – Reiner Buschow:
„In Zerbst gegen eine Mannschaft die nahezu keine Fehler macht einen oder beide Punkte zu holen ist etwas, was nur sehr wenigen Mannschaften gelingt. Möglich ist es, das hat Bamberg bereits hinlänglich bewiesen. Ein Spiel wie Eiskunstlaufen. Zerbst ist die Kür, die Pflicht findet für uns wo anders statt.“
Das Mannschaftsaufgebot
Reiner Buschow, Damir Cekovic, Mathias Dirnberger, Ronny Endraß, Timo Hehl, Manuel Lallinger, Jürgen Pointinger, Philipp Vsetecka.
Eugen Fallenbüchel