SKC: Endlich mal den Spieß umgedreht
SKC fuhr mit Bahnrekorden die Punkte ein
Ein Sieg der Staffelsteiner war Pflicht, da sie den Anschluss in der Tabelle nicht verlieren wollten. Eindrucksvoll setzten dies die Akteure um Teamchef Hans-Karl Brütting auswärts um. Nicht nur Florian Bischoff war bärenstark mit einem neuen Bahnrekord in Rudolstadt sowie persönlicher Bestleistung von 655 Kegeln. Auch Jiri Vicha zeigte sein Potential und verpasste nur knapp (651) den erst kurz zuvor aufgestellten Rekord. Dennoch waren beide maßgeblich daran beteiligt, den Mannschaftsrekord in Rudolstadt auf 3720 Kegel zu schrauben, für die eine gute Teamleistung dennoch ausschlaggebend war. Denn spannende Duelle und enge Partien gab es zumeist, auch wenn das 6:2 am Ende recht eindeutig aussieht.
Anfangs waren die Spieler noch recht nervös, was den möglichen Spielverlauf anging. Doch dies sollte sich schnell legen, da das Staffelsteiner Startduo mit Vollgas loslegte. Florian Bischoff, der für den beruflich verhinderten Jürgen Zeitler spielte, erwischte einen Sahnetag. 176! Kegel zeigte er auf der ersten Bahn. Kontrahent Lars Bliesath kam von der „Mitte“ nicht in die Gasse und musste sich mit schwachen 127 Kegeln zufrieden geben. Auch Torsten Reiser legte gut los. Jedoch konnte sein Gegenüber Daniel Barth mithalten und sogar auf den letzten Würfen mit 161:160 den Satz einfahren. Unbeeindruckt agierte Reiser weiterhin stark und ließ sich die zweite Bahn mit 167:144 nicht nehmen. Bischoff hingegen musste plötzlich um jeden Kegel kämpfen. Dabei hatte der SKCler eine weitere Bombe mit 182! Kegeln platzen lassen, doch Bliesath blieb mit 177 dicht dran. Sichtlich geschockt, dass 177 nicht zum Satzgewinn oder gar Aufholen reichten, ließ der Rodolstädter gar nur magere 121 auf der dritten Bahn folgen. Der Adam-Riese Städter zeigte indes keine Schwäche und gewann mit 173 Kegel auch diese Bahn und steuerte die 700 an. Diese 170 schwebten wohl Bischoff im Kopf herum, denn seine Schlussbahn war genau das Gegenteil seines bisherigen Spiels. Magere 124 Kegel brachten ihm dennoch den Bahnrekord mit 655 Kegeln und den Duellsieg ein. Bliesath konnte mit 158 den Rückstand noch ein wenig verkürzen, musste sich dennoch mit 583 Kegeln mehr als deutlich geschlagen geben. In anderen Duell zeigte Barth auf der dritten Bahn sein Potential. Der noch Jugendakteur zeigte Kegelsport vom Feinsten und beendete diese mit 183! Kegel, gegen die Reiser mit guten 166 keine Chance hatte. Beide haderten auf ihren letzten Würfen, bei denen es hin und her ging. Der Glücklichere war Daniel Barth, da er beim Satz-Unentschieden (je 145 Kegeln) mit 2,5:1,5 den Sieg trotz weniger erzielter Kegel davontrug.
Im Mittelpaar ging es nicht ganz so spektakulär zu. Jaroslav Hazva bezwang Felix Geißler mit 162:159 auf der ersten Bahn. Allerdings konnte er dies nicht fortsetzen und musste sich mit 134 gegen 154 Kegel geschlagen geben. Mit etwas Pech in den Anwürfen des Badstädters folgte auf der dritten Bahn beim 143:148 die nächste Satznierderlage. Eine kämpferische Aufholjagd zum 2:2 im letzten Satz war leider erfolglos, weil Gießler beim 138:145 das weitaus bessere Gesamtergebnis von 599:584-Kegeln aufwies und sich so das Duell sicherte. Zoltan Hergeth agierte suboptimal auf seiner ersten Bahn. 127 Kegel ließen gegen Gregor Kunstmann (149) keinen Satzgewinn zu. Gemäß seines Könnens war dies zu wenig, und Bernd Schwarz wurde zum Aufwärmen beordert. Hergeth kämpfte sich zurück in sein Spiel und wurde daraufhin im Abräumen mit einem Neuner belohnt, der ihm zumindest einen halben Satzpunkt (143:143) bescherte. Dies war der Knackpunkt. Seine folgenden 161 und 156 brachten ihm den Duellsieg ein, da Kunstmann mit 148 und 138 nicht mehr mithalten konnte. Auch in der Summe der Kegel trennten sich die beiden 569:587 zugunsten des SKC.
Das Schlusspaar musste dennoch Gas geben und mindestens einen Duellsieg einfahren, um zu siegen. Cosmin Craciun hatte es mit dem Schnittbesten der Rudolstädter, Alexander Conrad, zu tun. Beide lieferten sich anfangs ein richtiges Gefecht, in dem der Gastgeber dank eines Neuners mit 155:152 den Satz gewann. Folgend drehte der Staffelsteiner den Spieß um und bezwang Conrad mit 151:146. Erneut ein Wechsel auf der dritten, in der Craciun mit 144:148 das Nachsehen hatte. Doch der SKCler gab nicht auf und erkämpfte sich mit guten 158:138 (605:587) den Satzausgleich und über das Gesamtergebnis das Duell. Teamkollege Jiri Vicha agierte ähnlich grandios wie zuvor Florian Bischoff. 173! und 174! legte der Älteste im Staffelsteiner Trikot vor, Kontrahent Marcus Lämmerhirt hatte mit 143 und 152 keinerlei Chancen. Auf der folgenden Bahn konnte Vicha nicht mehr an die vorherigen anknüpfen, gewann aber dennoch mit 148:138. Letztlich scheiterte er auf der vierten Bahn an einem nicht getroffenen Pärchen, um sogar noch an Bischoff vorbeizuziehen und den gerade erst aufgestellten Bahnrekord an sich zu reißen. Vicha spielte sich mit 156 zu einem Klassegesamt von 651 Kegeln. Lämmerhirt musste auch die Schlussbahn mit 131 abgeben und stellte mit nur 564 Kegeln die rote Laterne seines Teams.
Insgesamt war es ein gelungenes Spiel des SKC verbunden mit dem ersten Auswärtssieg, der garniert wurde mit zwei Bahnrekorden!