Frecher Aufsteiger erzwingt beinahe eine kuriose Punkteteilung
Schwabsberg kommt noch einmal mit einem blauen Auge davon
Am Ende einer hochspannenden Begegnung mit kuriosem Spielverlauf setzte sich Gastgeber KC Schwabsberg gegen den frech aufspielenden Aufsteiger FSV Erlangen-Bruck mit 5:3 durch. Lange Zeit hatte es in der Partie nach einem Remis ausgesehen. Damir Cekovic stellte jedoch mit seinen allerletzten Würfen den keineswegs unverdienten Erfolg der Gastgeber sicher und ließ die Anhängerschar erlöst aufjubeln.
Obwohl der Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften im Endergebnis mit 3686:3528-Kegeln eindeutig auszumachen war, machte Aufsteiger FSV Erlangen-Bruck den Keglern des KCS mehr zu schaffen, als denen lieb sein konnte. Hinsichtlich der erzielten Duellsiege schlug sich der nämlich nicht so nachhaltig nieder, wie man es eigentlich erwartet hätte. So entwickelte sich eine Partie, in deren Verlauf so mancher Zuschauer häufiger als gewöhnlich zum Schweißtuch greifen musste. Indes hätten die Gäste anstelle der knappen 3:5-Niederlage auch eine 1:7-Packung mit nach Hause nehmen können. Gerade Mal fünf Kegel waren es, die den entscheidenden Unterschied ausmachten. Gut und gerne hätte die Partie auch mit einem 6:2 für die Gastgeber enden können. Mit drei Kegeln wäre die Differenz da sogar noch geringer ausgefallen. So aber schnappten sich die cleveren Gäste, die in puncto Pärchenbildung nichts falsch gemacht hatten, mit Glück und Können zum Auftakt zwei Duellsiege und sorgten dafür, dass weder bei den Zuschauern in den Rängen noch den Akteuren auf der Bahn Langeweile aufkam. Mit Blick auf die anstehende Champions League-Begegnung hatte Schwabsberg bewusst auf seine beiden heimstärksten Akteure Timo Hehl (643 Kegel) und Philipp Vsetecka (637) verzichtet. Dennoch überzeugte die Mannschaft spielerisch mit 3686 Kegeln. Nicht einkalkuliert war allerdings, dass sowohl Ronald Endraß (617:619) und Reiner Buschow mit 616:617 gleich zwei Akteure ihre Duelle an die überraschend stark aufspielenden Gäste abtreten mussten. Für die notwendige Sicherheit im Schwabsberger Spiel sorgte die starke Mittelachse der Gastgeber: Jürgen Pointinger (626) und Manuel Lallinger (639). Neben zwei souverän erzielten Duellen erarbeiteten die beiden ganz nebenbei auch noch einen Vorsprung von sage und schreibe 154 Kegeln.
Ein Paukenschlag durch die Gäste
Chapeau! So stark hat diese Saison noch keine Mannschaft eröffnet wie Erlangen-Bruck mit Michael Bucko (619) und Zdenek Kovac (616). Da musste sogar Schwabsbergs Startpaar, in dem sowohl Ronald Endraß als auch Mathias Dirnberger mit 617 und 603 Kegeln sehr gute Ergebnisse erzielten passen. Eine 2:0-Führung zum Auftakt ließ die Gäste aus Mittelfranken urplötzlich die Chance, etwas Zählbares aus Schwabsberg mitzunehmen, wittern. Zwischenstand erstes Spieldrittel:
2:0 bei 1235:1220-Kegeln für Erlangen-Bruck.
Erfolgreiche Schwabsberger Gegenoffensive
Im Mitteldrittel machten Jürgen Pointinger und Manuel Lallinger kurzen Prozess mit ihren Gegenspielern Michael Seuss (570) und Gökhan Idrisoglu (541). Nach Satzverlust auf der Startbahn übernahm Jürgen Pointinger, der hervorragende 626 Kegel erzielte, ab der Mitte des zweiten Satzes das Heft des Handelns. Zwei 158er-Bahnen in Folge und eine 165er-Bahn zum Abschluss sorgten für klare Verhältnisse. In beeindruckender Spiellaune zeigte sich Manuel Lallinger. Überragenden 335 Kegeln zur Halbzeit ließ er nochmals sehr gute 304 Kegel folgen. Mit hervorragenden 639 Kegeln und 4:0-Sätzen konnte er am Ende eine makellose Bilanz vorweisen. Zwischenstand zweites Spieldrittel:
2:2 bei 2485-2336 Kegeln für Schwabsberg.
Nervenschlacht im Schlussdrittel
Das Schlussdrittel der Partie zwischen Damir Cekovic und dem Erlanger Heiko Gumbrecht sowie Schwabsbergs Kapitän Reiner Buschow und Michael Ilfrich entwickelte sich zu einer wahren Nervenschlacht. Gumbrecht lag gegen den Schwabsberger Cekovic bereits mit 2:0 bei 301:291-Kegeln in Front, als der Schwabsberger im Schlussspurt noch die Wende schaffte. Während der Erlanger (565) auf den beiden Schlussbahnen mit 264 Kegeln geradezu einbrach, sicherte sich der Schwabsberger (585) mit einer starken kämpferischen Leistung den alles entscheidenden Duellsieg. Das Match zwischen Reiner Buschow und dem Erlanger Michael Ilfrich tobte hin und her. Auf der Schlussbahn startete Buschow, technisch brillant, eine furiose Aufholjagd. Seine sehr guten 616 Kegel reichten dennoch nicht. Bei Satzgleichstand sicherte sich der Erlanger mit 617 Kegeln den hart umkämpften Duellsieg. Eine tolle Leistung und dennoch musste er tatenlos zusehen, wie auf den Bahnen nebenan das Verhängnis seinen Lauf nahm. Endstand: 5:3 bei 3686:3528-Kegeln für Schwabsberg.
Stimmen zum Spiel – Manuel Lallinger:
„In den letzten Spielen brauchte ich zwischendurch eine kleine Auszeit. Heute war ich wieder voll da. Der Druck den wir haben ist enorm hoch, da ist es extrem wichtig, dass wir einen so ausgeglichenen Kader haben. Ich denke wir haben heute zwar knapp aber nicht unverdient gewonnen. Gerade in solchen Spielen zeigt sich, ob eine Mannschaft die notwendige Nehmerqualitäten hat, um im alles entscheidenden Moment noch einmal kräftig auszuteilen.“