Rudolstadt: Keine Überraschung
Der 10. Spieltag der 1. Bundesliga 120 Männer brachte die erwartete Heimniederlage für den ESV Lok Rudolstadt. Mit dem SKV Rot-Weiß Zerbst 1999 gastierte der amtierende Deutsche Meister, der in eindrucksvoller Manier seine Ausnahmestellung in diesem Sport in Deutschland einmal mehr unter Beweis stellte. Mit 1:7 bei 3513:3775, was zugleich einen neuen Mannschaftsbahnrekord markierte, war es ein dominanter Auswärtsauftritt der Sachsen-Anhaltiner.
So begannen die Gäste auch die Partie. Lars Bliesath ging gegen Fabian Seitz an den Start. Beim Spiel ins volle Bild noch mithaltend, musste der ESV-Kegler im Abräumen Deutschlands Top-Spieler auf allen vier Bahnen klar den Vortritt lassen. Mit 0:4 bei 573:630-Kegeln endete diese Auseinandersetzung. Auch Gregor Kunstmann musste die letztliche Überlegenheit seines Kontrahenten einräumen. Manuel Weiß gab auf dem dritten 30er bei 139:142 Kegel zwar einen Satz an den fehlerfrei agierenden Saalestädter ab, doch das Endergebnis von 3:1 bei 607:552-Kegeln zugunsten des Zerbsters war auch hier eine klare Aussage.
Ähnlich erging es den Akteuren in den mittleren Partien. Thomas Kerntopf musste sich einem überragend und fehlerfrei spielenden Uros Stoklas geschlagen geben. Mit 0:4 bei 576:643-Kegeln ging diese Partie zu Ende. Daniel Barth hatte beim 1:1 nach zwei Sätzen 18 Kegel Rückstand auf Axel Schondelmaier. Mit dem besseren Abräumern sicherte sich der Gästeakteur die dritte Bahn, die allerings mit 153:156 Barth nur knapp verlor. Einen phänomenalen Endspurt lieferten beide Kegler auf den noch ausstehenden 30 Wurf: Barth 159 und Schondelmaier, der schon in die Vollen davonzog 172. Es summierte sich letztlich zu einem 1:3 bei 602:636-Kegeln aus Sicht von Barth.
Zwei fehlerfreie Partien lieferten Alexander Conrad und Boris Benedikt im direkten Duell. Der gebürtige Slowene fand sich von allen Startern am besten auf den Rudolstädter Bahnen zurecht und „scheiterte“ mit seinem Partiebestwert von 648 Kegeln nur knapp am neuen Einzelbahnrekord und gewann 4:0 gegen Conrad (597). Rudolstadts Mannschaftsführer Felix Gießler rettete in seinem Fight gegen Thomas Schneider mit seinem Duellsieg die Ehre der ESV-Spieler. Nach verlorenem ersten Satz, erspielte sich der Lok-Athlet die Sätze zwei und drei und war auch in den zu Fall gebrachten Kegel um neun Zähler besser. Diesen Vorsprung vermochte Felix Gießler auch über die Würfe 91 bis 120 zu bringen, was bei einem 2:2 sowie fehlerfreien 616:611-Kegeln den Mannschaftspunkt für den ESV Lok einbrachte.
Dieses Spiel eher als ernsthafte Vorbereitung für anstehende Aufgaben zu sehen, als eine Begegnung auf Augenhöhe, war von vornherein klar, keiner zweifelte am Sieg der Zerbster. Nach der verdienten Weihnachtspause geht es am 14. Januar 2017 ins bayrische Bamberg geht. Der Champions League-Viertelfinalist wird sich für die Niederlage am Fuße der Heidecksburg revanchieren wollen.
Holger Reinhold