TSV: Gelungener Jahresabschluss 2016
Breitengüßbach gewinnt Nervenkrieg in Erlangen
Einen mehr als versöhnlichen Jahresabschluss 2016 schafften die Bundesligakegler des TSV Breitengüßbach zum Auftakt ihrer Rückrunde mit einem richtungsweisenden 6:2-Auswärtserfolg beim abstiegsgefährdeten Kontrahenten des FSV Erlangen-Bruck. In einem wahren Nervenkrimi setzten sich die Oberfranken im Derby am Ende über die Gesamtkegel bei 3529:3511 denkbar knapp durch, verschafften sich somit etwas Luft und überwintern mit nun bereits vier Punkten Vorsprung auf die Teams auf den Abstiegsrängen.
Zu Beginn des Spieles schickte der TSV Melvin Rohn und Markus Löhnert gegen das tschechische Startduo um Zdenek Kovac und Michal Bucko auf die Bahnen des FSV. Die Startbahn verlief alles andere als glücklich für die Gäste, denn beide Spieler des TSV mussten sich zum Auftakt denkbar knapp mit einem Kegel geschlagen geben. Nun setzte allerdings Rohn nach 94 Vollen mit einem Abräumergebnis von überragenden 90 Kegeln das erste Ausrufezeichen der Partie! Mit sehr starken 184:147-Kegeln verwies er nun Kovac in die Schranken und sicherte sich anschließend das 2:1 nach Sätzen. Sehr wichtig, denn auf den Nebenbahnen hatte Löhnert weiterhin Probleme gegen den gut aufgelegten Bucko (605), der sich bereits nach drei Bahnen das Duell sichern konnte. Trotz sehr ausgeglichener Spielweise musste sich der TSVler an diesem Tag mit 556 Kegeln zufrieden geben. Obwohl nebenan der Erlangener Kovac mit 164:153 noch den Ausgleich gegen den TSV Youngster schaffte, behielt dieser mit dem Partiesbestergebnis von 627:593 klar die Oberhand und holte wichtige Kegel für Breitengüßbach zurück.
In der Mittelgruppe kamen die Güßbacher zunächst besser ins Spiel. Christoph Kaiser startete souverän mit 139:125 gegen Alexander Kern zum Satzgewinn. Robin Parkan konnte mit sehr guten 166:161 den ebenfalls starken Michael Ilfrich in Schach halten. Kaiser hatte auf den Folgebahnen immer wieder die richtige Antwort auf Kerns Attacken. Nach 159:156 und 133:125 setzte er sich bereits vorentscheidend durch und sicherte den nächsten Duellsieg für den TSV. So war es zu verschmerzen, dass Kern sich durch eine bessere Schlussbahn noch auf 562:566 an Kaiser heranspielte. Bei Parkan kam nun ein deutlicher Bruch ins Spiel, denn mit 129 und 126 Kegeln war er gleich zweimal deutlich gegen Ilfrich (143/155) unterlegen. Parkan kämpfte sich mit abschließenden 164:145 noch zum Ausgleich und verringerte trotz der 585:604-Niederlage den zwischenzeitlich deutlich größer geworden Rückstand auf die Gastgeber.
Trotzdem betrug die Differenz weiterhin 30 Kegel bei einen Zwischenstand von 2:2 in den Duellen für die Oberfranken. Albert Kirizsan und Mario Nüßlein sollten das Eisen gegen den ehemaligen TSVler Michael Seuß sowie Heiko Gumbrecht noch aus dem Feuer ziehen. Der Beginn schien auch hier verheißungsvoll, denn mit 145:135 und 147:141 holten beide Güßbacher gleich den jeweiligen Auftaktsatz. Während sich Nüßlein auch im zweiten Durchgang mit 156:154 äußerst knapp den Satz sicherte, zeigte nun Seuß mit einer 167er-Bahn mächtig Gegenwehr, sodass die guten 156 Kegel von Kirizsan nicht ausreichten. Eine erste Vorentscheidung fiel im dritten Lauf, als Nüßlein sich weiterhin nervenstark mit 152:142 vorzeitig den dritten Duellsieg für den TSV gegen Gumbrecht sicherte. Nebenan setzte auch Kirizsan mit 158:137 seine starke Partie fort, ging 2:1 in Führung und lag dazu noch 20 Kegel in Front! Auch der Gesamtstand hatte sich mit nun acht Kegeln zu Gunsten der Gäste gedreht, und somit war vor der letzten Bahn über Niederlage, Unentschieden und Sieg noch alles möglich. Nach dem Vollespiel schien dem TSV das Unentschieden nicht mehr zu nehmen, weil Kirizsan (89) gegen einen nun schwächelnden Seuß (79) weiteren Boden gutmachte, während Nüßlein (95) und Gumbrecht (97) sich weiterhin nichts schenkten. Auch am Ende trennten Nüßlein (603) und seinen Kontrahenten (595) nur wenige Kegel, weswegen die Entscheidung in der anderen Paarung fiel. Dort wurde ausgerechnet der ehemalige Weggefährte Michael Seuß zur tragischen Figur der Partie: Auch im letzten Räumen nahm das Fiasko für den ehemaligen TSVler seinen Lauf. Mit insgesamt 113:133 musste er sich erneut gegen Kirizsan geschlagen geben und die wichtigen Gesamtkegel wanderten bei 592:552 nun ebenfalls klar zum TSVler, der dadurch den knappen 6:2/3529:3511-Auswärtssieg in einem wahren Kegelkrimi perfekt machte.
Tobias Stark