Bamberg: Viel K(r)ampf für zwei Punkte
Schlusstrio sichert die Punkte
Es war alles andere als schön, was die Kegler des SKC Victoria am Samstag auf die Bahnen brachten. Dennoch reichte es gegen den FSV Erlangen-Bruck zu einem 6:2-Heimsieg, bei dem die Gastgeber lediglich 3668 Kegel erzielten, Erlangen kam auf 3450. Die besten Spieler in Reihen des SKC Victoria waren Julian Hess (634) und Miroslav Jelinek (625). Durch diesen Sieg hat Victoria 20:6-Punkte und steht weiterhin auf Platz 2 der Tabelle.
„Nach dem schlechten Spiel gegen Zapresic und dem krankheitsbedingten Ausfall von Flo Fritzmann haben wir das Team vor der Schwere der Aufgabe gegen Erlangen gewarnt, da es nicht einfach ist, so ein Negativerlebnis zu verarbeiten und aus dem Kopf zu bekommen. Wichtig war, dass wir am Ende gewonnen haben, auch wenn einige weit ab von ihrer Normalform sind. Wir haben jetzt eine Woche Pause, die wir nutzen wollen, denn es stehen danach ganz schwere Spiele gegen sämtliche deutsche Top-Teams auf dem Programm“, so SKC-Vorsitzender Markus Habermeyer.
Durch den Ausfall von Fritzmann rückte Kunze in das Starttrio neben Wilke und Lupu. Erlangen-Bruck brachte seine Topspieler gleich am Start und schickte Bucko, Gumbrecht und Kovac auf die Bahn und sollte damit auch Erfolg haben. Während Kunze seinen Gegenspieler Bucko zum Auftakt niederkämpfte, mussten sich Wilke und Lupu geschlagen geben. Das Bild sollte sich auch im weiteren Verlauf der Duelle nicht ändern, obwohl gerade Wilke immer wieder seine Stärken in die Vollen andeutete. Doch Gumbrecht ließ sich davon nicht beirren und holte sich dank besseren Abräumens auch die Sätze 2 und 3, was den vorzeitigen Duellsieg bedeutete. Lupu, der immer wieder gute Phasen hatte, läuft immer noch seiner einstigen Form hinterher, was vor allem im Abräumen in den wichtigen Phasen zu merken war. Sein Gegner nutzte konsequent jede sich bietende Chance aus, wobei er aber auch das Glück des Tüchtigen hatte. Dies führte dazu, dass Kovac ebenfalls die Sätze 2 und 3 für sich entschied und Erlangen damit bereits zwei Mannschaftspunkte sicher hatte. Kunze hatte derweil immer wieder Vorteile in die Vollen, die er bis zum Ende der Sätze 2 und 3 nutzte, um zunächst mit 149:134 zu gewinnen und anschließend mit einer Punkteteilung (141:141) den Duellsieg zu sichern. Bamberg lag zu diesem Zeitpunkt mit 25 Kegeln im Rückstand. Im letzten Satz aller drei Duelle konnte der FSV Erlangen-Bruck das gezeigte Niveau nicht halten, was die Hausherren endlich ausnutzen konnten. Lupu siegte mit 177:120, Wilke mit 144:122 und Kunze mit 147:144, wodurch der Rückstand in eine Führung von 57 Kegeln verwandelt werden konnte, auch wenn Bamberg in den direkten Duellen 1:2 zurücklag.
Den Schlussakkord bestritten diesmal der ins Team gerückte Miroslav Jelinek, Julian Hess und Christian Jelitte. Sie bekamen es mit Idrisoglou, Kern und dem in Bamberg bekannten Michael Seuß zu tun. Zunächst war die eingangs beschriebene Verunsicherung zu spüren, aber dennoch gingen die Startsätze an die drei Bamberger, wobei vor allem Jelinek mit 167 zu überzeugen wusste. Sein Gegner Idrisoglou musste noch im Verlauf des 1. Satzes verletzungsbedingt durch Ilfrich ersetzt werden, der anschließend zum 1:1 ausglichen konnte. Daneben musste auch Hess den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen. Einzig Jelitte baute seine Führung auf 2:0 aus. Der Vorsprung im Gesamtergebnis konnte ausgebaut werden, aber es war immer noch ein Unentschieden für Erlangen drin. Dies sollte sich nun aber ändern. Jelinek zeigte sich stark verbessert und siegte mit 169:156 und auch Hess siegte mit 149:131 womit beide 2:1 in Führung gingen. Jelitte musste den 1:2-Anschluss von Seuß durch ein 143:163 hinnehmen. Davon aber nicht beeindruckt, sicherte er sich den letzten Satz mit 163:140 und gewann in 3:1-Sätzen bei 609:594-Kegeln sein Duell. Auch Jelinek und Hess siegten zum Abschluss und gewannen damit ihre Duelle ebenfalls mit 3:1, wobei Hess (634:547) und Jelinek (625:566) zu den besten Bambergern avancierten – der 6:2 Heimsieg stand fest.
„Heute hatten wir wahrlich Glück, dass die Punkte in Bamberg geblieben sind. Wir hatten im Start das Glück, dass wir die letzten Sätze hoch gewinnen konnten und damit eine Führung für uns zu Buche stand. Das war positiv. Kämpferisch war ich heute nicht unzufrieden, da das Schlusstrio das Spiel noch umgebogen hat. Zum Glück ist jetzt eine kleine Pause, und danach sollten wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Meine Aufgabe ist es jetzt die richtigen Schlüsse zu ziehen, und das kann auch mal Veränderungen im Team bedeuten“, so ein alles andere als zufriedener Trainer Bela Csanyi.
Markus Habermeyer