Lorscher Überraschungscoup auf der Ostalb
Schwabsberg kommt noch einmal mit einem blauen Auge davon
Ein echter Überraschungscoup gelang den Keglern aus Lorsch am 14. Spieltag der 1. Bundesliga 120 auf der Ostalb. Dort bislang ohne Punktgewinn, brachten die Hessen die Gastgeber vom KC Schwabsberg gehörig ins Schwitzen. Am Ende der spannungsgeladenen Partie, die bei 3588:3568-Kegel mit einem eher seltenen Remis von 4:4 endete, durften sich beide Teams jeweils über einen gewonnenen Punkt freuen. Den Partiebestwert in der sonst eher mäßig geführten Partie erzielte der Schwabsberger Philipp Vsetecka mit herausragenden 645 Kegeln.
Die Gäste aus Hessen, die mit eher vagen Gewinnaussichten auf die Ostalb angereist waren, nutzten die Gunst des Tages und knöpften den phasenweise leicht indisponiert wirkenden Gastgebern kurzerhand einen wichtigen Punkt ab. Die Hausherren, die die ersatzgeschwächten Gäste offenbar gründlich unterschätzt hatten, kamen trotz Punktverlust gerade noch einmal mit einem blauen Auge davon. Bei den Ostwürttembergern wussten lediglich Philipp Vsetecka, der mit 645 Kegeln Bestleistung in der Partie erzielte, und Ronald Endraß, der mit 602 Kegeln eine durch und durch solide Partie ablieferte, zu überzeugen. Nachdem bei den Gastgebern gleich mehrere Akteure zum Teil deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben, war es am Ende wenig verwunderlich, dass die Mannschaftsleistung auf heimischem Terrain erstmals unter die 3600er-Marke rutschte. In den verbleibenden beiden Heimspielen gegen Zerbst und Bamberg wird eine deutliche Leistungssteigerung von Nöten sein, um mit diesen Mannschaften auf Augenhöhe mithalten zu können. Bester Spieler bei den Gästen war Manuel Ott der mit sehr guten 613 Kegeln aufwartete.
Ein durchwachsener Auftakt
Schwabsbergs Kapitän Reiner Buschow, in den letzten Wochen eine sichere Bank, hatte auf den ersten beiden Bahnen einen sehr schweren Stand gegen den Lorscher Thorsten Gutschalk. Als der in der zweiten Spielhälfte schwächelte, fehlten dem Schwabsberger aber die spielerischen Mittel, den entstandenen Rückstand wettzumachen. Ein verdienter Duellsieg für den Lorscher mit 4:0-Sätzen und 597:581-Kegeln. Philipp Vsetecka ließ gegen Stefan Wernz nichts anbrennen. Überragend sein Spiel in die Vollen mit 419 Kegeln. Engagiert zu Werke gehend, erzielte er mit 645:564-Kegeln die Partiebestleistung. Lediglich im dritten Satz bestand für den Lorscher Nachwuchsspieler die Chance, doch noch einen Satzgewinn zu erzielen. Am Ende ging der Punkt aber mit 4:0 hochverdient an die Gastgeber. Zwischenstand: 1:1/1226:1161 für Schwabsberg.
Ausgeglichenes Mitteldrittel
Ronald Endraß hatte im Mitteldrittel mit Jurek Osinski die wohl härteste Nuss zu knacken. Beinahe erwartungsgemäß legte der Lorscher auf der Startbahn mit 160:140-Kegeln mächtig los. Dann aber ließ es Schwabsbergs Bayernimport mächtig krachen. Geradezu liebevoll zirkelte er seine Würfen in die rechte Gasse und wurde dafür mit einer 174er-Bahn (102/72/0) reichlich belohnt. Mit 157:145 holte er sich auch den dritten Satz. Den Schlusssatz teilten sich die Kontrahenten brüderlich. Mit sehr guten 602:588-Kegeln bei 2,5:1,5 Sätzen wurde er seinem Anspruch als eifriger Punktesammler erneut im vollen Umfang gerecht. Eine kleine Überraschung schaffte der Lorscher Manuel Ott, dem es gelang, Lokalmatador Timo Hehl mit dem besseren Gesamtergebnis von 613:600-Kegeln die Butter vom Brot zu nehmen. Die Entscheidung fiel im Schlusssatz, den der Lorscher mit 147:139 zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Zwischenstand: 2:2/2428:2362 für Schwabsberg
Die Schlussoffensive blieb aus
Damir Cekovic mühte sich gegen den Lorscher Holger Walter redlich ab, vermochte dabei aber keine spielerischen Impulse zu setzen. Bei Halbzeit wurde er durch Manuel Lallinger ersetzt, die erhoffte Wende zum Besseren stellte sich aber nicht ein. Der Lorscher, durch zwei Satzgewinne gestärkt, machte selbstbewusst sein Spiel und brachte schließlich das Duell mit 4:0 und 595:562 sicher nach Hause. Das Duell zwischen Mathias Dirnberger und Andreas Dietz wogte lange Zeit unentschieden hin und her. Die eigentliche Entscheidung fiel im dritten Satz, als sich der Lorscher mit 160:148 den entscheidenden Kegelvorsprung erarbeiten konnte. Bei Satzgleichstand holte Dietz mit sehr guten 611:598-Kegeln den alles entscheidenden vierten Duellsieg zum frenetisch umjubelten Remis.
Endstand: 4:4 bei 3588:3558-Kegeln.
Stimmen zum Spiel – Kapitän Reiner Buschow:
„Wir sind heute deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben. Ein Dämpfer gerade zur rechten Zeit. Vielleicht waren wir uns eine Spur zu sicher, dass da nichts passieren kann und deshalb geistig schon beim nächsten Spiel. Eigentlich hätten wir es besser wissen müssen.“
Eugen Fallenbüchel