Mainz: Schwächen des Gegners nicht ausgenutzt
Chance vertan! Im Duell Tabellenletzter gegen Spitzenreiter hatte am Samstag der Favorit aus Amberg das bessere Ende für sich. Was auf dem Papier deutlich aussieht, war aber in Wahrheit ein richtig enges Spiel, in dem den Mainzer Männern nur wenige Kegel zu einem Unentschieden fehlten. Sogar ein Sieg war ganz sicher nicht unerreichbar.
Am Ende konnte man aber die Schwächen der Gäste, die an diesem Tag weit unter ihrem Leistungslimit spielten, nicht konsequent genug ausnutzen und kann sich nun doch so langsam auf den kaum noch zu verhindernden Abstieg einstellen.
Im Startpaar setzten beide Teams auf die bewährten Spieler. Mainz startete mit Martin Müller und Stefan Wenig, Amberg setzte erwartungsgemäß Matthias Hüttner und Michael Wehner dagegen.
Beide Mainzer verschliefen den Start völlig und so hatte man bereits nach den ersten Vollen 30 Kegel Rückstand.
In der Folge konnten sich aber beide Spieler enorm steigern und es entwickelten sich hochklassige Duelle.
Müller ließ sich von einem deutlichen 0:2 Rückstand nicht beirren und konnte mit starken 301 auf der zweiten Hälfte gegen den Tagesbesten Hüttner noch ausgleichen, in die Kegel war er aber aufgrund der ersten 60 Wurf chancenlos und unterlag klar mit 569:610.
Im anderen Duell lieferten sich Wenig und Wehner einen offenen Schlagabtausch, in dem Wenig dank des deutlich besseren Abräumens bei Satzgleichheit mit 592:578 das bessere Ende für sich hatte und für den 1:1 Ausgleich sorgte.
Auch im Gesamtergebnis war man bei lediglich 27 Kegeln Rückstand noch absolut im Rennen und hoffte nun auf das Mittelpaar Erik Scholz und Peter Gerhardt.
Analog zum Startpaar setzten auch diese die erste Bahn jedoch vollkommen in den Sand und mussten entscheidende Kegel im Gesamtergebnis abgeben.
Bei Gerhardt wurde es auch anschließend nicht besser und so brachte man nach 60 Wurf Jürgen Winter für ihn ins Spiel. Jedoch agierte auch dieser nur durchschnittlich und so unterlagen beide dem ebenfalls recht schwachen David Junek mit 1:3 und 509:537. Dies war am Ende vielleicht das Schlüsselduell des gesamten Spiels.
Auf den Nebenbahnen konnte sich Scholz derweil genau wie die beiden Startspieler enorm steigern und lieferte dem furios startenden Rainer Limbrunner noch ein richtig enges Duell. Beim 2:2 und 565:583 fehlten ihm im Nachhinein mit dem letzten Wurf der 2. Bahn lediglich 3 Kegel, um den wichtigen MP nach Mainz zu holen.
Statt 2:2 oder gar 3:1 stand es aus Sicht der Mainzer nun also 1:3 und auch der Kegelrückstand war mit 73 schon erheblich.
Somit war klar, dass das Schlusspaar Dieter Kaiser und Stephan Gerhardt einen absoluten Sahnetag erwischen musste, um hier noch zählbares zu holen.
Diese Hoffnungen zerschlugen sich aber recht schnell, denn Gerhardt lieferte sein schwächstes Spiel seit langem und fand zu keinem Zeitpunkt wirklich Zugriff zur Bahn. Zwar reichte es am Ende trotzdem zu einem 3:1 bei 556:540 Kegeln gegen den Amberger André Gubitz, um das Spiel noch zu drehen war das Ergebnis allerdings deutlich zu dünn.
Ganz anders agierte dagegen Kaiser gegen Bernd Klein und bestätigte erfreulicherweise seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen. In einem unfassbar engen Duell war jede Bahn bis zuletzt umkämpft und wurde erst auf den letzten 2 Würfen entschieden. Dort leistete sich Kaiser den einen Fehler zu viel und musste sich knapp mit 1:3 und 572:578 geschlagen geben.
Letztendlich entschied also bei Scholz und Kaiser ein einziger Wurf über den MP. Hinzu kommt das deutlich zu schwache Ergebnis im Mittelpaar und so ärgert man sich im Mainzer Lager zurecht über 1 oder gar 2 verpasste Punkte.
Obwohl gleichzeitig auch die Konkurrenten Fürth und Lorsch ihre Spiele verloren, sind die Chancen auf den Klassenerhalt, angesichts von weiterhin 3 Punkten Rückstand und den am kommenden Spieltag anstehenden direkten Duell der beiden Teams, nur noch theoretischer Natur.
Man bräuchte aus den verbleibenden 4 Spielen voraussichtlich noch mindestens 3 Siege, was angesichts der Gegner mehr als unwahrscheinlich ist.
Nichtsdestotrotz wird man natürlich bis zum letzten Spieltag um jeden Punkt kämpfen.