Team Victoria schlägt den Meister
Medaille für den SKC Victoria ist sicher
Mit einem nicht für möglich gehaltenen und daher umso schöneren 6:2-Heimsieg haben sich die Bamberger Victorianer gegen den Deutschen Meister Rot-Weiß Zerbst durchgesetzt und sich damit eine Medaille in der Saison 2016/17 gesichert. Neben vier gewonnenen Einzelduellen setzte sich der SKC auch im Gesamtergebnis mit 3725:3643-Kegeln durch. Bambergs Beste im Duell mit dem Spitzenteam aus Sachsen-Anhalt waren Florian Fritzmann (654), Christian Jelitte (650) und Julian Hess (643). Bei Zerbst waren Thomas Schneider (642) und Timo Hoffmann (626) die besten Akteure. Durch den Sieg bleibt der SKC Victoria auf Platz 2 in der Tabelle und hat am letzten Spieltag die Chance, beim Verfolger KC Schwabsberg (8:0-Sieg in Erlangen) die Silbermedaille einzufahren. Eine kleine Chance auf Bronze hat auch noch der SKC Staffelstein (7:1 Sieg in Straubing), muss aber auf einen Sieg der Bamberger hoffen.
Bamberg freute sich auf das Duell mit dem Meister, da dieses Spiel für die Akteure beider Teams immer etwas Besonderes ist, auch wenn es wie so oft nur ums Prestige ging. Am Spieltag selbst mussten die Bamberger noch den krankheitsbedingten Ausfall von Christian Wilke verdauen, und so vertraute der Gastgeber am Start auf Fritzmann, Hess und Lupu. Die Zerbster schickten Schondelmaier, Weber und Schneider ins Rennen. Vom Start weg begeisterten die jungen Spieler des SKC, da Fritzmann (188) und Hess (184) furios begannen und dabei die Zuschauer mitzogen. Einzig Lupu musste sich Schneider geschlagen geben. Und daran sollte sich auch im weiteren Verlauf des Duells von Lupu gegen Schneider nichts ändern. Schneider verbuchte am Ende ein klares 4:0 nach Sätzen und setzte sich zudem mit 642:593 durch, womit er letztlich Schadensbegrenzung am Start betrieb. Denn auf den Nebenbahnen spielte der SKC Victoria seinen Heimvorteil aus. Hess erhöhte mit einem 149:123 auf 2:0, wobei nun Zerbst reagierte und den Ex-Bamberger Manuel Weiß für Weber ins Spiel brachte. Doch auch dieser hatte dem gut aufgelegten Hess nichts entgegenzusetzen. Da auch die Sätze 3 und 4 (157:148, 149:141) an den jungen Weichendorfer gingen, glich er mit 4:0 und 643:565-Kegeln zum 1:1 in den Duellen aus. Schondelmaier gelang zwar mit 165:158 postwendend der Ausgleich, aber dies beunruhigte Fritzmann nicht. Weiterhin voll motiviert, hielt er sein Niveau und rang Schondelmaier noch zweimal nieder. Mit 155:141 und 157:145 erhöhte er auf 3:1 bei 654:608-Kegeln und holte neben dem Duellsieg auch wichtige Kegel für den SKC Victoria. Bamberg führte nach dem Start mit 2:1 und hatte einen Vorsprung von 75 Kegeln.
Mit Kunze gegen Stoklas, Jelinek gegen Hoffmann und Jelitte gegen Benedik ging es zum Schlussakkord über. Noch war nichts gewonnen, aber der Druck auf die Zerbster wuchs, wollten sie doch einen erneuten Punktverlust vermeiden. Und die Bamberger Jungs machten unter dem Jubel der Zuschauer und Teamkollegen genauso weiter, wie ihr Starttrio aufhörte. Jelinek und Jelitte holten sich mit 165:159 und 176:159 den ersten Satz, einzig Kunze unterlag Stoklas mit 129:140. Trotz der Führung war Stoklas anzumerken, dass er nicht zufrieden war. Und was machte Kunze? Er wurde durch mahnende Worte eines Teamkollegen extrem angestachelt und zeigte nun Kegeln vom Feinsten. Nach überragenden 113 in die Vollen räumte Kunze noch hervorragendere 79 ab und kam somit auf die Weltklasseleistung von 192, denen Stoklas 158 entgegenhielt. 1:1 nach Sätzen – alles war offen. Doch Stoklas war wieder am Zug und setzte sich mit 155:141 zur 2:1-Führung durch. Kunze brauchte aber nur zu gewinnen, da er im Gesamt noch vorne lag. Mit 99:85 führte der junge Bamberger nach den Vollen und ließ sich nicht mehr einholen. Mit 142:138 glich er zum 2:2 aus und hatte die Kegelwertung mit 604:591 ausf seiner Seite. Auf den Nebenbahnen mussten sich Jelinek und Jelitte im zweiten Satz geschlagen geben und den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Sie ließen sich jedoch nicht beirren und schlugen postwendend unter dem Jubel der vielen Zuschauer zurück. Jelinek siegte mit 151:139, führte mit 2:1, lag aber im Gesamt zurück, sodass er im Finalsatz punkten musste. Auch Jelitte siegte mit 168:158 und führte 2:1, aber er lag 26 Kegel vorne. Dennoch ließ er sich auf nichts ein, nutzte die Gunst der Stunde und holte sich auch den letzten Satz mit starken 162:149 zum verdient deutlichen 3:1 bei 650:611 Kegel. Nebenan spielte Nationalspieler Hoffmann noch einmal stark auf, glich mit 174:143 zum 2:2 aus und holte sich so ebenso verdient das Duell mit 626:581.
Die Sensation war geschafft, der SKC Victoria besiegt den Meister mit 6:2 und braucht nun für Silber nur noch einen einzigen Duellsieg beim Spiel in Schwabsberg.
Markus Habermeyer