Bamberg: 3748 – Mit Bahnrekord zur Champions League-Krone
Mit Spannung wartete Victoria auf die Aufstellung des BBSV. Beide Teams müssen 30 Minuten vor Spielbeginn die "Karten auf den Tisch legen". Als dann die einzelnen Duelle feststanden, wuchs die Anspannung noch einmal bei jeder Spielerin an.
Im Starttrio trafen Ioana Antal, Sina Beißer und Corinna Kastner – also das gleiche Terzett wie im Halbfinale – auf Daniela Plamenig, Dominique Pumpler und Dana Wiedermannova. Ziel war es, zu Beginn mindestens zwei Duellsiege und so viele Sätze wie möglich einzufahren, da diese am Ende bei einem Unentschieden den Ausschlag geben konnten. Und die Victoria-Damen legten gleich los wie die Feuerwehr, was drei Satzgewinne zur jeweiligen 1:0-Führung zur Folge hatte. Antal zeigte sich nach ihrer langen Pause in großer Spiellaune und ließ ihrer Gegnerin Plamenig nicht den Hauch einer Chance. Mit einem glatten 4:0 und 627:519 setzte sie sich deutlich durch und machte bereits zu Beginn mächtig Boden gut. Sina Beißer hatte in ihrem Duell deutlich mehr Mühe als erwartet, da Pumpler richtig gut spielte und nach verlorenem Auftakt mit 162:140 sofort zurückschlug. Das Spiel wogte hin und her, nun war wieder Beißer am Drücker. Nach 156:143 ging sie 2:1 in Führung und ließ nicht mehr locker. Mit 155:143 sicherte sie sich auch den vierten Satz und damit auch das Duell mit 3:1 und 620:614. Kastner startete wie eine Rakete - 182, musste aber mit 156:163 den Ausgleich hinnehmen. Im dritten Satz kam aber der K.o. für Wiedermannova, als diese eine hohe Führung im Abräumen nicht ins Ziel bringen konnte. Kastner kämpfte die Tschechin nieder, siegte mit 150:145 und ging 2:1 in Führung. Dank der hohen Gesamtkegel war anschließend nach 147:169 der Satzausgleich zum 2:2 zu verkraften, Kastner lag am Ende mit 635:612 vorne. Bamberg führte zur Halbzeit mit 3:0 und hatte bereits einen Vorsprung von 137 Kegeln, was einer Vorentscheidung gleichkam.
Im Schlusstrio traten Alina Dollheimer gegen Hana Wiedermannova, Beata Wlodarczyk gegen Nicole Plamenig und Ines Maricic gegen Sabrina Kaufmann an. Eigentlich war nur den Vorsprung ins Ziel zu bringen, aber bei der Spielstärke der Bambergerinnen war alles möglich. Wlodarczyk, die im Halbfinale (da spielte Daniela Kicker) geschont wurde, fand vom Start weg die Bindung zur Bahn und begann mit 155 und 183 bärenstark, was eine 2:0-Führung zur Folge hatte. Mächtig zu kämpfen hatte auch Ines Maricic, die mit 166 und 173 ebenfalls super startete, aber nur mit wenigen Kegeln in Front lag, da Kaufmann ebenfalls mit 163 und 160 stark spielte. Ausgeglichen war das Duell von Dollheimer, in dem es zur Halbzeit 1:1 stand, obwohl auch hier die Chance auf eine 2:0-Führung für die Bambergerin bestanden hatte. Im weiteren Spielverlauf war es bei Dollheimer weiterhin ein ausgeglichenes Duell, was schließlich auch 2:2 endete, wobei Wiedermannova mit 601:581 die Nase vorne hatte. Es sollte der Ehrenpunkt für den Titelverteidiger bleiben. Denn Wlodarczyk gab zwar den dritten Satz mit 134:157 ab, aber sie ließ noch einmal 162:143 folgen, was am Ende zu einem 3:1 und 634:582 für Wlodarczyk führte. Ähnlich verlief auch das Spiel von Maricic. Kaufmann belohnte sich mit einem 151:146 und dem 1:2 für ihr couragiertes Spiel, doch am Ende unterlag auch sie mit 1:3 trotz 620 Kegeln. Mit 651 Kegeln avancierte Maricic zur besten Spielerin des Finales, das der SKC Victoria Bamberg verdient mit 7:1 und 3748:3548-Kegeln gewann und neuer Bahnrekordhalter auf der Bahnanlage von ZP Sport Podbrezova ist.
Markus Habermeyer