TSV: Trotz klarer Derbyniederlage gut verkauft
Am 6. Spieltag mussten die Sportkegler des TSV Breitengüßbach eine in der Papierform klare 1:7-Auswärtsniederlage beim heimstarken SKC Staffelstein hinnehmen. Dabei enttäuschten die Gäste mit einem Mannschaftsergebnis von 3632 Kegeln keinesfalls, sondern präsentierten sich ähnlich stark und ausgeglichen wie in den beiden Heimpartien zuvor. Doch die Hausherren lieferten mit 3712 Kegeln ihren bisher besten Heimauftritt der Saison ab und hatten gerade mit Julian Hess (642) und Miroslav Jelinek (642) zwei Topwerte in ihrem Team, denen auf Seiten der Gäste nur Christian Jelitte mit dem Tagesbestwert von 648 Kegeln folgen konnte.
Zu Beginn des Derbys auf der Staffelberg-Kegelbahn setzten die Hausherren diesmal etwas verändert auf den Ex-Bamberger Julian Hess neben Torsten Reiser. Eine taktische Veränderung, die sich für das SKC-Team auszahlen sollte, obwohl man auf Seiten des TSV mit Mario Nüßlein und Zoltan Hergeth offensiv dagegen setzte. Zur Halbzeit zeigte sich noch ein ausgeglichenes Bild, denn sowohl das Duell Nüßlein (313) gegen Hess (318), als auch Reiser (283) gegen Hergeth (290) war beim Stande von 1:1 nahezu ausgeglichen. Doch dann brachten sich die Hausherren vor der Schlussbahn mit 169:155 und 151:141 in Front. Auch hier nutzten die Staffelsteiner den Heimvorteil auf der anspruchsvollen Bahn und profitierten von einigen Schwächephasen der Gäste, sodass sich sowohl Hess mit sehr guten 642:599 gegen Nüßlein durchsetzte und auch das spannendere Duell zwischen Reiser (592) und Hergeth (581) verdient an die Badstädter ging.
Den Fehlstart von 0:2 sollten in der Mittelachse Albert Kirizsan und Robin Parkan korrigieren. Doch gerade Kirizsan hatte mit Marcus Gerdau den potentiell stärksten Staffelsteiner vor der Brust, zeigte sich aber stark verbessert in seinem Spiel und konnte mit tollen 161:146 einsteigen. Der SKCler konterte aber sofort (164:146) und ging nach 159:146 in Führung. Die Entscheidung war zwar auf die letzte Bahn vertagt, doch Gerdau hatte seinen gewohnten Rhythmus gefunden und holte sich nach weiterem Satzerfolg mit 621:603-Kegeln den dritten Duellsieg gegen einen kämpferischen Kirizsan. Die Hoffnung des TSV ruhten noch auf Parkan, der gegen seinen tschechischen Landsmann Jaroslav Hazva antreten musste. Auch hier schien alles gegen die Gäste zu laufen, denn mit 327 Kegeln legte Hazva einen Traumstart gegen Parkan (296) hin und holte sich beide Sätze und 31 Kegel. Parkan kämpfte sich mit 157:149 zurück in das Duell, doch auch der weitere Erfolg mit 145:143 reichte am Ende für den Güßbacher nicht mehr, der sich trotz Satzausgleich mit 598:619 ebenfalls geschlagen geben musste.
Trotz vier ordentlicher Ergebnisse war die Ausgangssituation für die Schlussleute des TSV bei 0:4 und einem Rückstand von bereits 93 Kegeln somit sehr undankbar. Christian Jelitte und Christoph Kaiser wollten aber alles versuchen, solange zumindest rein rechnerisch noch ein Unentschieden für die Gäste möglich war. Schnell zeigte sich aber auch hier, dass gerade Miroslav Jelinek mit dem klaren Vorsprung im Rücken eine tolle Serie auf die Anlage legen sollte, was es für Kaiser schwierig machte, eine Angriffsfläche beim Tschechen auszumachen. Über 170:141 und 155:151 holte sich dieser schnell die 2:0-Führung, ehe der Kaiser noch einmal mit 152:147 den Anschluss schaffte. Doch mit weiteren 170 Kegeln zum Abschluss schraubte Jelinek sein Gesamtergebnis auf sehr starke 642 Kegel, gegen die Kaiser trotz seiner guten 603 Kegel chancenlos blieb. Der Ehrenpunkt für die "Gelb- Schwarzen" sollte Christian Jelitte vorbehalten bleiben, der nach den zuletzt beiden bärenstarken Heimresultaten auch in der Fremde zeigte, warum er aktuell zu den besten deutschen Spielern der Liga zählt. Über seine Serie von 153, 162, 169 und 164 holte er sich erneut den Tagesbestwert mit tollen 648 Kegeln und ließ gegen Florian Bischoff (596) keinen einzigen Satzverlust zu.
Der TSV Breitengüßbach präsentierte sich trotz der klaren Niederlage weiterhin in einer guten Form und zeigte mit 3632 Kegeln auf der Staffelbergbahn seine mannschaftliche Geschlossenheit. Diese wurde auf Grund der sehr starken Vorstellung der Staffelsteiner (3712) aber nicht belohnt…
Tobias Stark