Rudolstadt scheitert an eigenen Ansprüchen
Einen souveränen Auftritt legte der alte und neue und damit auch weiterhin ungeschlagene Tabellenführer Zwickau am 06. Spieltag hin. Im thüringischen Rudolstadt boten die Sachsen einen attraktiven Fight, den sie letztlich mit einem 6:2 bei 3438:3394-Kegeln für sich entschieden.
Dabei warteten die Gastgeber mit Geschenken auf, die die TSV-Akteure gerne annahmen. Vor allem der Auftritt von Gregor Kunstmann war alles andere als bundesligatauglich. Gegen Daniel Grafe (547) gab der Rudolstädter neben den vier Sätzen auch 39 Kegel ab. Zwei fehlerfrei spielende Akteure trafen im zweiten Duell aufeinander. Hier war es Alexander Conrad, der gegen Torsten Scholle von Anbeginn bestimmend war. Bei ausgezeichneten 609 Kegel war Alexander Conrad um 52 Kegel besser und hielt mit dieser Leistung den Gastgeber beim 1:1/13 am Start in der vorgegebenen Spur.
Doch die Vorentscheidung zugunsten der Gäste im Spiel fiel in den mittleren Partien. Den wohl schwersten Part hatte dabei auf ESV-Seite Simon Axthelm zu bewältigen. Er musste sich gegen den derzeit schnittbesten Spieler der Liga, Lars Pansa, beweisen. Mit recht durchschnittlichen Resultaten war Axthelm keine große Herausforderung für den TSV-Kegler, der bei 607 Kegeln alle vier Sätze gewann und 57 Kegel für sein Team gutschreiben ließ. Auch Marcus Lämmerhirt zog gegen Florian Förster den Kürzeren. Zwar teilte sich der Ruolstädter die Sätze mit Förster, doch mit 537 Kegeln blieb er 28 Kegel unter dem Ergebnis des Gastes.
Mit 1:3 und 72 Kegeln Rückstand stand dem Schlussduo eine Menge Arbeit bevor, wollte die Lok mit dem avisierten Heimerfolg den Anschluss an die Tabellenspitze nicht verlieren. Felix Gießler hielt mit einer souveränen Leistung seinen Widerpart Patrick Hirsch auch in Schach. 624 fehlerfreie Zähler standen am Ende für den Lok-Spieler auf der Anzeigetafel. Damit war er um 94 Kegel besser als sein ebenfalls fehlerfrei agierender Konkurrent. Die Wende im Spiel war es dennoch nicht, obwohl Daniel Barth gegen Patrick Voigt mit 134:132 startete und den Satz gewann. Doch während der Rudolstädter sich von Bahn zu Bahn nur in kleinen Schritten weiter auf 566 zu steigern wusste, nahm Patrick Voigt in Sieben-Meilen-Stiefeln Reißaus und zementierte den Auswärtsseig der Zwickauer. Vor allem auf den letzten 30 Wurf zog der TSV-Akteur ordentlich vom Leder. Mit einem Top-Wert von 193 Kegeln (103 Volle und 90 Abräumern) setzte Patrick Voigt dem Spiel die Krone auf und erreichte mit überragenden und fehlerfreien 642 Kegeln den Bestwert des Tages.
Zum Tabellendritten Freiberg geht es in 14 Tagen. Bei den heimstarken Sachsen ist Nervenstärke angesagt, will der ESV dort was reißen. Bislang vermochten die Saalestädter in der Universitätsstadt noch nicht zu punkten, zogen sich aber dennoch immer achtbar aus der Affäre. Beim aktuellen Tabellenplatz mit Blick auf das Saisonziel muss sich dies aber ändern, auch wenn es fast unmöglich scheint.
Holger Reinhold