Denkbar knapp ausgeschieden
Mit einem denkbar knappen 3:5 schied der SK Markranstädt gegen die Wölfe von Geiseltal-Mücheln aus dem DKBC-Pokal. Vor vielen kegelsportbegeisterten Zuschauern konnte der Gastgeber nur den 1. Durchgang für sich entscheiden, die anderen sicherte sich Mücheln und gewann verdient. Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte zogen die Gäste ins Viertelfinale des DKBC-Pokals ein und Markranstädt wünscht den Geiseltalern ein gutes Los.
Im ersten Durchgang fehlte Silvio Jabusch einfach ein bisschen Glück und so erspielte er „nur“ 630 Kegel, was sicher eine gute Leistung ist, aber unter seinem Leistungsvermögen liegt. So konnte er nur einen Satz gewinnen und verlor dadurch das Duell. Mannschaftsleiter Sebastian Hartmann zeigte mit 678 Kegeln wieder eine gute Partie, doch auch bei ihm hatte man das Gefühl, dass mehr drin gewesen war. Zwar besiegte er seinen Gegner standesgemäß, doch dieser versuchte erfolgreich, den Rückstand so gering wie möglich zu halten. Nach dem Starterpaar führte Markranstädt beim 1:1 in den Duellen nur mit 36 Kegeln.
Im 2. Durchgang spielten die beiden Jüngsten im Team, Tobias Schröder und Sebastian Becker (2. Männermannschaft). Auch sie blieben teils deutlich unter ihren Erwartungen. Schröder konnte zwar seinen Gegner bezwingen doch mit 648 Kegeln zeigte er sein bis dato schlechtestes Heimspiel. Auch wenn man zugeben muss, andere Spieler wären stolz auf solch ein Ergebnis, so war es für Schröders eigene Ansprüche zu wenig. Trotzdem konnte er das Einzel sichern. Becker, der Jüngste im Team, gerade einmal 18 Jahre jung, spielte augenscheinlich zu nervös, um an seine normale Form heranzuspielen. Er verlor gegen den bestens aufgelegten Florian Erdmann (666 Kegel) klar. Seine 603 reichten nur zu einem Satzgewinn.
Im 3. Durchgang hatten nun Marcus Bösewetter und Lars Parpart die schwere Bürde, aus dem 2:2 bei nunmehr 17 Kegeln Rückstand, das Spiel noch zu drehen. Beide zeigten eine hochklassige Partie und spielten jeweils persönliche Bestleistungen. Doch die beide Ex-Berliner Noack und Tränkler ließen einfach nicht locker und wehrten alle Angriffe ab. So entwickelte sich ein sehr spannender Wettkampf. Nach 60 Wurf war das Spiel noch immer offen. Bis zum 105. Wurf konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen und so mussten die Räumer über den Ausgang des Spiel entscheiden. Der Müchelner Noack, der mit 695 Kegeln den Partiebestwert erziehlte, spielte genau dann eine Neun in den Räumern, als Bösewetter wieder aufholen wollte. Dessen 641 soweie die 689 Kegel von Parpart reichten am Ende nicht aus, um Mücheln doch noch zu bezwingen. Mit 3932 spielten die Gäste das beste Ergebnis einer Gastmannschaft und blieben nur drei Kegel unter den Hallenrekord.
Mücheln geht dank einer taktisch klugen Aufstellung verdient als Sieger von den Bahnen und steht in der Runde der letzten Acht. Trotz der hohen Spannung war es immer ein äußerst fairer Wettkampf und bei besonders guten Würfen applaudierten alle Zuschauer für den Spieler, egal zu welcher Mannschaft er gehörte. Diese Begegnung war Werbung für den Kegelsport und alle die dabei waren, konnten ein hochdramatisches Match erleben. Auch der letzte Zweifler am „neuen“ Wurfsystem kann bei diesem Spiel erkennen, wie spannend und interessant die 120-Wurf-Disziplin ist.
Wir wünschen dem Sieger ein gutes bzw. attraktives Los für das Viertelfinale und vielleicht klappt es sogar mit dem Einzug ins Final Four. Wir bedanken uns bei den vielen Zuschauern für die tolle Unterstützung und bei Mücheln für das sportlich faire Spiel.
Sascha Sadowski