Güßbach: Robin Parkan mit dem Ehrenpunkt
Der Jahresauftakt am 11. Spieltag beim Serienmeister Zerbst wurde für den TSV Breitengüßbach zur befürchtet deutlichen Angelegenheit. Auch diesmal präsentierten sich die Gastgeber bei 3898:3579-Kegeln ausgeglichen stark auf Weltklasseniveau und ließen den Gästen beim 7:1-Heimerfolg fast keinerlei Chancen. Dies untermauerte am Ende auch das mehr als deutliche Satzverhältnis von 20:4 zu Gunsten des Champions League-Siegers.
Im Start setzte man auf Seiten der Gelb-Schwarzen sofort sehr offensiv gegen den haushohen Favoriten, um die Gastgeber vielleicht doch etwas unter Bedrängnis bringen zu können. So startete Mario Nüßlein gegen Manuel Weiß und Christian Jelitte wollte den heimstärksten Zerbster Mathias Weber die Stirn bieten. Zumindest zum Auftakt konnte Nüßlein sich mit 153:146 den Satz gegen Weiß sichern, danach zeigte der Güßbacher Leistungsträger aber vor allen Dingen Schwächen im Abräumen und machte dabei ungewöhnlich viele Fehler, was dazu führte, dass sich Weiß die nächsten drei Sätze erspielte und am Ende mit 631:588 Kegeln den ersten Duellsieg souverän für die Gastgeber einfuhr. Das Duell Weber gegen Jelitte hielt genau das, was sich die Zuschauer von den beiden Topspielern erwartet hatten. Leider verpatzte Jelitte seinen Start in die Vollen etwas und musste bei 146:162 schon einige Zähler an seinen Kontrahenten abgeben. Ein wahres Feuerwerk brannten dann beide im zweiten Satz ab, wobei auch hier Weber mit 185:178 die Oberhand behielt. Denkbar knapp und mit etwas Glück sicherte sich Jelitte zumindest den dritten Satz bei 163:162, hatte aber trotz 1:2-Anschluss noch 22 Kegel Rückstand. Doch auch im letzten Abräumen dominierte Weber erneut das Geschehen, hatte am Ende stolze 284 Kegel abgeräumt und einen ebenfalls aufopferungsvoll kämpfenden Jelitte mit dem Tagesbestwert von 686:648 im Spitzenduell des Tages geschlagen.
Zwei heiße Eisen im Feuer hatte der TSV somit bereits verbrannt und die Chancen auf einen Duellsieg daher noch geringer erscheinen lassen. Doch Robin Parkan und Christoph Kaiser wollten sich ebenfalls nicht kampflos ergeben. Parkan erwischte mit 158:145 gleich einen guten Start gegen Fabian Seitz, der allerdings mit 152:136 und 159:145 die kleine Schwächephase des Tschechen nutzte, um das Duell zu drehen. Auf der letzten Bahn kam dieser aber noch einmal beeindruckend zurück ins Spiel, zeigte mit 171:151 seine beste Leistung und hatte am Ende mit 610:607 bei 2:2-Sätzen doch noch hauchdünn die Nase vorne, was den umjubelten Ehrenpunkt für die Gäste bedeutete. Mehr war diesmal nicht drin, nebenan stand Kaiser gegen Uros Stoklas von Anfang an auf verlorenem Posten, denn die „Kobra“ in Reihen der Zerbster zeigte an diesem Tag keinerlei Mitleid mit dem jungen Güßbacher und so waren es am Ende bei 660:560-Kegeln stolze 100 Kegel, die der sicherlich unzufriedene TSVler neben dem Verlust des Duells schlucken musste.
Der nächste souveräne Heimerfolg des Titelverteidigers war vor dem Schlussdurchgang nur noch reine Formsache, doch auch Thomas Schneider und Boris Benedik wollten ihren Teamkollegen in nichts nachstehen, was die Aufgabe für den TSV-Kapitän Tobias Stark und Routinier Markus Löhnert nicht einfacher machen sollte. Einen Weltklasse-Auftakt erlebten die Zuschauer erneut im ersten Satz als sich Schneider mit 184:175-Kegeln den Satz gegen Stark erkämpfte, und auch im Anschluss hatte der Zerbster trotz etwas weniger Gas mit 162:152 erneut das bessere Ende für sich. Leider verpatzte der TSV Kapitän sein drittes Abräumen völlig (27) und sorgte somit selbst für die vorzeitige Entscheidung im Duell mit dem Nationalspieler. Mit 409 Kegeln ins Volle und einem Gesamtergebnis von 605 Kegeln zeigte er zwar eine ansprechende Leistung, musste aber Schneider bei bärenstarken 439 Kegeln ins Volle und einem Gesamt von 658 in beiden Vergleichen zu einem tollen Spiel gratulieren. Die letzte Hoffnung auf einen weiteren Mannschaftspunkt lag bei Markus Löhnert, der im ersten Satz gleich die Möglichkeit hatte, in Führung zu gehen, doch leider reichte es bei 146:147 nur hauchdünn nicht, um etwas Druck auf Benedik aufzubauen. Dieser zauberte dann in gewohnter Manier eine 186er-Bahn auf die Anlage am Schützenplatz und sorgte ebenfalls für eine Vorentscheidung im letzten Duell des Tages. Abschließende Schwächen im letzten Abräumen ließen beim TSV-Routinier leider kein besseres Gesamtergebnis als 568 Kegeln mehr zu, und so setzte sich auch hier der Zerbster mit 4:0 und 656 Kegeln klar durch.
Von der eigenen Gesamtleistung (3579) sichtlich enttäuscht, konnte der TSV dem Gastgeber (3898) nur zu einer tollen Teamleistung gratulieren und muss sich nun in der nächsten Woche deutlich steigern, um vielleicht im Heimspiel gegen angeschlagene Schwabsberger (2:6 in Raindorf) die Gunst der Stunde zu nutzen, um selbst auch mal wieder wichtige Zähler für einen möglichst frühzeitigen Klassenerhalt zu sammeln…
Tobias Stark