Bamberg: Victoria überrollt die Nibelungen
Im ersten Bundesligaheimspiel des Jahres überrollte Victoriadie Nibelungen regelrecht mit 8:0 und 3821:3471-Kegeln. Durch diesen Sieg festigte der SKC einen Mediallenplatz, da Schwabsberg in Raindorf verlor. Einzig der oberfränkische Rivale SKC Staffelstein, auf den Bamberg am kommenden Wochenende trifft, bleibt in Schlagdistanz.
Von der Papierform her stellten sich die Gastgeber auf ein schweres Spiel gegen die Nibelungen ein, als deren Aufstellung vorlag. So trafen am Start Dominik Kunze auf Thorsten Gutschalk, Nicolae Lupu auf Frank Gutschalk und Cosmin Craciun auf Jurek Osinski. Zwischen Kunze und Gutschalk entwickelte sich ein spannendes Duell. Los ging es mit einem 163:163! Anschließend ging der Hesse nur in Führung, weil er mit 153:152 das glücklichere Händchen hatte, damit aber bereits gehörig Druck aufbaute. Doch davon ließ sich Kunze nicht beeindrucken und glich mit 165:143 zum 1,5:1,5 aus. Im letzten Satz war dann Kunze Herr im Haus und siegte mit 168:144, womit er den Duellsieg mit 2,5:1,5-Sätzen und 648:603-Kegeln noch deutlich manifestierte. Nicolae Lupu hatte hingegen mit Frank Gutschalk keinerlei Probleme und fertigte diesen glatt mit 4:0 ab. Zum Gesamtergebnis steuerte Lupu ein 620:580 bei. Dritter im Bunde war Cosmin Craciun, der blendend ins Spiel kam und sich den 1. Satz mit 178:162 sicherte. Da er auch die Sätze 2 und 3 (153:139 und 157:127) gewann, war das Duell in trockenen Tüchern und so konnte er den Satzverlust auf der vierten Bahn mit 155:166 verschmerzen. Craciun siegte mit 3:1 und 643:594, womit Bamberg zur Halbzeit mit 3:0 und bereits 134 Kegeln führte.
Dies war quasi die Vorentscheidung, schon bevor Christopher Wittke, Christian Wilke und Florian Fritzmann die Bahnen betraten. Sie trafen auf Jochen Steinhauer, Michael Straub und Holger Walter, die für die Hessen für Schadensbegrenzung sorgten sollten. Doch um es vorweg zu nehmen, es gelang ihnen in keinster Weise. Wittke siegte im 1. Satz deutlich mit 149:123, musste aber postwendend den Ausgleich mit 141:137 hinnehmen. Das wurmte den Youngster so sehr, dass er nun nichts mehr abschenken wollte. Mit 163:161 holte er sich den umkämpften Satz 3 und auch der letzte Satz ging zwar knapp mit 144:142 an den Bamberger, aber am Ende stand ein 3:1-Sieg bei 593:567-Kegeln. Ein spannendes Duell entwickelte sich zwischen Fritzmann und Walter, in dem der Gast zu Beginn mit 159:158 knapp siegte. Mit starken 181:143 glich Fritzmann zum 1:1 nach Sätzen aus und verschaffte sich einen imposanten Kegelvorsprung. Walter allerdings erspielte sich eine 2:1-Führung mit einem abermals knappen Satzsieg von 159:157. Das Siegenmüssen auf den letzten 30 Wurf bestimmte die Taktik und erforderte Nervenstärke. Fritzmann hatte beides im Griff: Mit 147:144 glich er zum 2:2 nach Sätzen aus und sicherte sich das Duell aufgrund des weitaus höheren Gesamtergebnisses von 643:605-Kegeln. Im letzten Duell des Vergleichs mit Lorsch schwang sich Wilke auf, um für die Partiebestleistung zu sorgen. Sehenswert war dabei seine Abräumleistung von 262 Kegeln. Über die einzelnen Satzergebnisse von 161, 181, 164 und 168 kam er auf die Weltklasseleistung von 674 Kegel und markierte damit ein 4:0 nach Sätzen. Sein Gegner Straub blieb hingegen bei 522 Kegeln hängen, womit Wilke sagenhafte 152 Kegel zwischen sich und seinen Gegner brachte. Doch die Entscheidung war ohnehin mit einem deklassierenden 8:0/350 bei starken 3821 Kegeln längst gefallen. Mit diesem Sieg fährt man nun gestärkt zum Derby an den Staffelberg.
Markus Habermeyer