Freiberg: Was für ein Drama!
Eine ganz bittere, weil unnötige Niederlage mussten die Freibergerinnen in einem an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Derby gegen Brand-Erbisdorf einstecken. Eigentlich sollte alles besser werden als noch im Hinspiel, in dem der ATSV bei der 2:6-Niederlage völlig chancenlos war.
Und eigentlich sah es zu Beginn der Partie auch danach aus, als könne man diesmal den Spieß umdrehen. Katrin Wagner und Heidi Meyer hatten gerade die beiden Auftaktduelle gewonnen und in Summe beachtliche 59 Kegel herausgespielt. Meyer zeigte mit ihren 580 Kegeln nach längerer Durststrecke zu Hause richtig guten Kegelsport und hielt eine starke Christina Reuter deutlich in Schach. Aber auch Wagner überzeugte bei ihrem Sieg über Rica Ulbricht und ließ so die Anfangsoffensive der Gäste ziemlich blaß aussehen.
Der Start war somit gelungen und die ATSV-Mädels wollten im 2. Durchgang auch gleich nachlegen, das spürte man. Während Antje Repper dies auch vergleichsweise mühelos gelang, sie siegte 3:1 gegen Katrin Heutehaus, so hatte Stefanie Engelmann doch deutlich mehr Probleme gegen Alexandra Weinhold. Nach einer kämpferischen Leistung verlor sie schließlich mit einer mißglückten letzten Bahn ihr Duell.
Zwar immer noch in Front liegend (+52) und mit dem 3:1 im Rücken, fing nun aber das große Zittern bei den Freibergerinnen an. Aufgrund der Ausfälle von Virginie Heinitz und Sylvana Hübler musste eine krankheitsbedingt angeschlagene Sindy Thiel auflaufen und sollte zusammen mit Ersatzspielerin Bärbel Renner den Vorsprung irgendwie ins Ziel retten. Da im Duell von Renner gegen Marlies Wurschner relativ frühzeitig klar war, das dieses Duell auf das Konto der Gäste wandern würde, konzentrierte sich alles auf die Auseinandersetzung zwischen Thiel und Maike Weinhold. Die Freibergerin kämpfte verbissen, führte nach drei Bahnen auch mit 2:1 und hätte auf der letzten alles klar machen können. Doch es sollte nicht sein. Mit 118:119 ging dieser Satz an Weinhold, die schließlich auch mit vier Kegeln die Oberhand behielt und somit in Summe zum 3:3 ausgleichen konnte. Da die Brander Frauen auch sieben Kegel mehr trafen als die Freibergerinnen endete das Spiel schließlich 5:3 für die Gäste, die sich aufgrund der gleichzeitigen Heimniederlage von Bautzen an die Tabellenspitze schieben konnten. Für den ATSV bedeutet diese Niederlage nun Abstiegskampf pur in den nächsten Wochen, den er aber bedingungslos annehmen will.
Michael Hahn