Güßbach: Déjá-Vu zum Pokal
Am 13. Spieltag der 1. Bundesliga erlebten die Sportkegler des TSV Breitengüßbach erneut ein Déjá-Vu. Wie schon in der Pokalrunde Anfang November erspielten sich die Hausherren bei 3693:3524-Kegeln einen erneuten Mannschaftsbahnrekord beim 6:2-Erfolg über die chancenlosen Gäste. Bereits am Start erzielte der ehemalige Bamberger Christian Schreiner zudem mit 670 Kegeln einen neuen Einzelbahnrekord und stellte die Weichen frühzeitig auf Heimerfolg für die Chambtalkegler.
Genau so hatten sich die Güßbacher Gäste den Start im oberpfälzischen Raindorf eben nicht vorgestellt. Anders wie im damaligen Pokalspiel wählten die Oberfranken eine etwas weniger aggressive Aufstellung, um zumindest einen Punkt aus dem bayerischen Wald zu entführen. So startete Robin Parkan gegen seinen tschechischen Landsmann Michael Kotal und Mario Nüßlein sollte Christian Schreiner das Duell streitig machen. Doch gerade Letzterer hatte sich für diesen Spieltag wohl so einiges vorgenommen. Mit einer beeindruckenden Serie von 173, 159, 158 und einer abschließenden 180er-Bahn ließ er bei 670:586-Kegeln dem Güßbacher bei 4:0-Sätzen keinerlei Chance und stellte sofort zu Beginn der Partie einen neuen Einzelbahnrekord im Chambtaler Hof auf! Ein Schlag ins Gesicht für die motiviert angereisten Gäste, die zudem selbst um das andere Duell bangen mussten. Denn auch Kotal erwischte mit 161:142 einen Traumstart gegen Parkan, dieser drehte dann aber über 152:142 und 149:142 das Duell und ging mit 2:1 in Front. Erst mit dem letzten Schub sicherte sich Parkan jedoch mit 161:160 doch noch den wichtigen Duellsieg, obwohl er im Gesamtergebnis bei 604:605-Kegeln knapp das Nachsehen hatte.
Der Rückstand lag zur Mittelgruppe jedoch schon bei stolzen 85 Kegeln, sodass Markus Löhnert und Tobias Stark gegen das vermeintlich stärkste Duo um Milan Svoboda und Radek Hejhal bereits mächtig unter Zugzwang standen. Doch den Gästen gelang ein Start nach Maß, denn Löhnert siegte mit 155:144-Kegeln zum Auftakt und auch der Gästekapitän sicherte sich mit 149:148 denkbar knapp den ersten Satz. Nun musste Löhnert allerdings bei 128:153-Kegeln mächtig Federn gegen Svoboda lassen, während Stark erneut mit überzeugenden 163:152 Hejhal gehörig in Bedrängnis brachte. Umso unerklärlicher schien die zweite Spielhälfte des TSV-Kapitäns, indem er sich vor allem im Abräumen das Leben selbst nicht schwerer hätte machen können. So war zunächst der Anschluss bei 149:121 für Hejhal die Folge, ehe sich dieser auch den so wichtigen Schlusssatz souverän sicherte und mit 606:560 noch deutlich an Stark vorbei zog. Löhnert konnte in der Zwischenzeit die Schwächephase von Svoboda (135) ebenfalls nicht für sich (131) nutzen und so erspielte sich der dritte Tscheche der Raindorfer mit 168:162 im Schlusssatz bei 600:576-Kegeln den nächsten Duellsieg für die Hausherren und sorgte damit bereits für die Vorentscheidung in der Partie.
Mit einem Rückstand von 1:3 und 155 Kegeln war es selbst für das erfahrene Schlussduo um Zoltan Hergeth und Christian Jelitte eine unmögliche Aufgabe das Spiel noch gegen Alexander Raab und Philipp Grötsch auf ihren Heimbahnen zu drehen. Der TSV wollte aber zumindest noch die Duellsiege für die Tabellenwertung einfahren, doch schnell wurde klar, dass die beiden Schlussspieler beflügelt von ihren Teamkollegen, denjenigen auch in nichts nachstehen wollten. Hergeth konnte sich zwar mit 151:150-Kegeln noch äußerst knapp den ersten Satz sichern, danach zeigte Raab allerdings seine bisher beste Heimleistung und holte sich über 160:142, 164:151 und einem abschließenden Unentschieden bei 142 Kegeln den nächsten Duellsieg mit 616:586-Kegeln gegen den Ungarn. Auch Jelitte hatte einen schweren Stand gegen Grötsch, der ihm mit 150:146 und 155:144 zunächst beide Auftaktsätze abnahm. Doch kämpferisch wie immer schaffte Jelitte mit 155:142 den Anschluss, ehe er durch ein starkes letztes Abräumen (72) mit insgesamt 612:596 Kegeln doch noch für den zweiten Duellsieg der Gäste sorgte.
An der deutlichen 3693:3524 Klatsche änderte dies jedoch nichts mehr und so blieb dem TSV auch diesmal nichts anderes übrig, als den Gastgebern zu deren erneuten Rekordnachmittag im Chambtaler Hof zu gratulieren…