Rudolstadt: Knapp, knapper - Heimsieg
Am 13. Spieltag empfing Rudolstadt den Tabellennachbarn aus Freital. Die Sachsen, welche ebenso wie die Thüringer am 12. Spieltag sieglos die Bahnen verließen, waren gewillt, sich in Rudolstadt so teuer wie nur irgend möglich zu verkaufen und boten den Gastgebern einen attraktiven Kampf. Letztlich wurde es ein knapper 4,5:3,5-Arbeitssieg der Hausherren mit 3458:3410 -Kegeln.
Etwas holprig ins Gefecht ging Daniel Barth gegen Lucas Dietze, denn der erste 30er ging mit 138:149 klar verloren. Die fehlerfreie zweite Bahn von 169:144 Kegel wiederum wendete die Auseinandersetzung zu Gunsten des U-23 Nationalspielers. Und diesen Weg setzte Daniel Barth auch unbeirrt fort, wodurch er am Ende hier bereits mit dem Mannschaftsbestwert von glanzvollen 602:542-kegeln den ersten Duellsieg einspielte. Gregor Kunstmann lieferte sich mit Richard Penzholz einen Fight auf Augenhöhe. Sich in den Satzgewinnen abwechselnd, waren es letztlich die besseren Abräumer des Sachsen, welche für die Entscheidung über den Duellsieg sorgte. Das 2:2 mit 570:579-Zählern sorgte dann auch für den 1:1-Ausgleich durch die Freitaler.
Eine Vorentscheidung fiel in den Partien des Mitteldurchganges. Hier gab es ein Wiedersehen mit einem „alten“ Bekannte. Ralf Jordan, langjähriger Spieler beim SV Leipzig 1910, gab sich die Ehre. Und er fühlte sich wie immer wohl auf den Rudolstädter Bahnen. Doch an diesem Tag hatte er mit Simon Axthelm einen würdigen Gegenpart. Bereits auf der ersten Bahn setzte der Lok-Akteur mit 159:155 ein erstes Achtungszeichen. Und auch Bahn zwei sicherte sich der U-18 Nationalspieler mit 148:141. Etwas Abräumpech führte auf der vorletzten Bahn zu einem Satzverlust und dem Schmelzen des Vorsprunges auf vier Kegel. In den letzten 15 Vollen noch einen weiteren verlierend, war es der letzte Abräumer, das zu Gunsten von Simon Axthelm den Ausschlag gab. Mit einem 3:1 und einem Gesamtergebnis von fehlerfreien 595:579-Kegeln ging dieses Match an Rudolstadt. Die Partie zwischen Marcus Lämmerhirt und Sven Keil sah über weite Strecken der Begegnung den Lok-Kegler selbige bestimmen. Ins volle Bild den Ton angebend, verlor Marcus Lämmerhirt seinen Vorsprung wieder im Abräumspiel. Und so kam es, dass sein letzten Wurf am Ende zu einem 2:2 führte und bei jeweils 545 Kegeln der Mannschaftspunkt geteilt wurde.
Einen vom Pech im Abräumspiel verfolgten Alexander Conrad sahen Zuschauer und Aktive im letzten Durchgang. Mit sehr guten 150 Kegeln beginnend, ging allerdings dieser Satz mit einem Kegel mehr an Chris Vollert. Satz zwei wiederum wurde mit 128:135-Kegeln schon deutlicher verloren. Trotzdem bestand noch kein Grund zur Sorge, aber jede Menge Arbeit beim 0:2 und 8 Kegeln Rückstand. Mit jeweils 139 Kegeln beendeten beide Aktive den vorletzten 30er, was durch den geteilten Satz bereits für den Duellsieg zu Gunsten der Gäste sorgte. Letztlich wurde es ein 1,5:2,5 bei 555:556-Endergebnis. Felix Gießler lieferte sich mit Michael Kubitz einen Fight auf höchsten Niveau. Nach Satzgewinn von 135:122 folgte mit 138:139 ein knapper Satzverlust. Auf der vorletzten Bahn legte Felix Gießler ausgezeichnete 162 Kegel auf den Kunststoff. Doch selbst diese reichten nicht gegen die beste Bahn des Tages mit überragenden 187 Kegeln (109 Volle und 78 fehlerfreie Abräumer) vom Gästespieler. Und auch der letzte Satz wurde nicht kampflos hergegeben. Mit den 156 Kegeln der Abschlussbahn summierte sich das Ergebnis von Felix Gießler auf sehr gute 591. Mit seinen 161 auf seinem letzten 30er sicherte sich Michael Kubitz allerdings das Duell und mit den 609 Kegeln den Gesamttagesbestwert.
Ganz schön aufregend war diese Begegnung. Am kommenden Wochenende präsentieren sich die Zipprodt-Schützlinge neuerlich auf den heimischen Bahnen. Hier werden die Spieler des SK Markranstädt 1990 empfangen. Auch diese Begegnung verspricht sehenswerten Kegelsport, stehen die Sachsen doch einen Tabellenplatz oberhalb des ESV und werden diesen auch nicht kampflos hergeben wollen. Werden die Reserven, welche sich im heutigen Spiel auftaten, genutzt, sollte ein weiterer Heimerfolg möglich sein.
Holger Reinhold