Schwabsberg: Die Nagelprobe im Spiel aller Spiele
Am Wochenende ist Erstligist KC Schwabsberg gleich zwei Mal gefordert. Am Samstag im Champions League-Rückspiel gegen den ungarischen Meister und Weltpokalgewinner Zalaegerszegi TK und am Sonntag in der Achtelfinalbegegnung gegen den Zweitligisten Rot Weiß Hirschau. Die Begegnungen beginnen jeweils um 13.00 Uhr. Für Schwabsberg eine absolute Heimpremiere, denn einen Doppelspieltag der Erstligamannschaft gab es bislang noch nie.
Zwei Spiele, die zugleich eine ganze Reihe von Fragen abschließend beantworten werden. Bereits am Samstag, im CL-Rückspiel gegen Ungarns Meister, wird sich zeigen, ob der solide Auftritt der Ostwürttemberger beim SKC Staffelstein lediglich ein Strohfeuer war oder ob die Talsohle des Leistungstiefs tatsächlich durchschritten und die Wende zum Besseren geschafft wurde. Gespannt darf man in dieser Begegnung indes auch auf den Gegner sein, vor allem wie die Ungarn auf dem für sie eher ungewohnten Terrain zurechtkommen werden. Aus den Erfahrungen der Vorjahre weiß man nur zu genau, dass der Umstieg von der „Platte“ auf „Kunststoff“ durchaus mit gewissen Tücken verbunden ist.
So ganz unbelastet gehen die Ostwürttemberger nicht in diese richtungweisende Partie, lastet doch die Hypothek der 2:6-Niederlage bei 9,5:14,5-Sätzen aus dem Hinspiel schon etwas auf den Schultern. Einen Ausrutscher gibt dieses Resultat nicht mehr her. Will man gegen die Ungarn ins Final Four – die Runde der letzten Vier – einziehen, muss wirklich alles passen. Entsprechend gewissenhaft hat sich die Mannschaft um Kapitän Reiner Buschow auf das Spiel aller Spiele vorbereitet. Die Situation ist für die Spitzenkegler von der Ostalb nicht grundlegend neu. Im vergangenen Jahr war die Problematik gegen die Weltklassemannschaft aus dem slowakischen Podbrezova ein und dieselbe, sogar mit der exakt identischen Ausgangssituation. Ein nicht getroffener Kegel machte damals den Unterschied zugunsten der Slowaken aus, und am Ende verpasste Schwabsberg wegen eines halben von 48 Satzpunkten den Sprung in die zweite Runde. Der Wille es diesmal besser zu machen ist da, und die Umsetzung wird Schwabsberg wie schon in Bad Staffelstein mit offenem Visier angehen. Entweder ‚hopp oder topp‘; für taktische Spielchen oder herumlavieren gibt es diesmal keinen Raum.
Taktisch scheint der Gegner alle Trümpfe in der Hand zu halten, weil er seine Leistungsträger gezielt einsetzen kann. Ob die jedoch alle stechen, bleibt noch abzuwarten. Spannend wird es für die Zuschauer im KC-Kegelcenter allemal, bei diesem keineswegs alltäglichen Aufeinandertreffen. Man darf als gespannt sein, welches der beiden Teams nach dem dreistündigen Match den Sprung in das Finalrundenturnier schafft.
Am Sonntag geht es mit der DKBC-Pokal-Begegnung gegen den bayerischen Zweitligisten Rot Weiß Hirschau nahtlos weiter.
Stimmen zum Spiel – Reiner Buschow: „Unsere Chancen auf ein Weiterkommen stehen trotz der augenscheinlich deutlichen 2:6-Hinspielniederlage nicht schlecht. Das 6:2 ist ein Standardergebnis, das gedreht werden kann. Leicht wird das nicht werden. Viel hängt davon ab, wie wir ins Spiel kommen.“
Eugen Fallenbüchel