Bamberg: Kampf um Silber spitzt sich nach Niederlage zu
Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel beim SKK Raindorf, dass der SKC Victoria am Ende nach guter Teamleistung dennoch mit 2:6 und 3663:3676-Kegeln verlor. Insgesamt übertrafen zehn von zwölf Spielern die Marke von 600 Kegeln, wobei der Partiebestwert von 631 von jeweils einem Spieler jeder Mannschaft gespielt wurde. Dies war für Raindorf Radek Hejhal und für Bamberg Cosmin Craciun. Durch die Bamberger Niederlage und den Sieg von Zerbst hat der SKV Rot Weiß die 13. Deutsche Meisterschaft in Serie sicher. Herzlichen Glückwunsch nach Sachsen-Anhalt. Der Kampf um Silber und Bronze spitzt sich dagegen zu, da Raindorf und Staffelstein (Heimsieg gegen Lorsch) nur noch zwei Punkte hinter Victoria liegen. Daher wird der nächste Spieltag am 17. März ein ganz wichtiger für alle drei Teams, da Raindorf in Staffelstein antreten muss und der SKC Victoria beim Meister in Zerbst gefordert ist.
Im Spiel über vier Bahnen verzichtete Bamberg erneut auf Kapitän Fritzmann. Bamberg versuchte zu Beginn Druck auf die Heimmannschaft auszuüben und brachte Cosmin Craciun neben Nicolae Lupu zum Einsatz. Craciun kam im Duell mit Kotal hervorragend aus den Startlöchern (165:138) muss aber anschließend mit 152:133 kleinbeigeben. Doch im weiteren Spielverlauf setzte sich die Routine Craciuns durch und so holte er das Duell mit 3:1 und mit 631:571 dazu wichtige Kegel. Im anderen Match zwischen den ehemaligen Teamkollegen Lupu gegen Schreiner kam das Raindorfer Urgestein deutlich besser aus den Startlöchern und führte nach 152:141 und 169:161 bereits mit 2:0, ehe Lupu durch ein 146:132 auf 1:2 verkürzen konnte und im Ergebnis wieder ran kam. Doch durch zu viel Show und wenig Konzentration auf das Wesentliche ging das Duell am Ende mit 3:1 an Schreiner, der über ein 160:142 auf 613:590 kam und so zum 1:1 ausgleichen konnte. Bamberg führte zu diesem Zeitpunkt mit 37 Kegeln.
In der Mittelachse setzte Bamberg auf die Youngster Christopher Wittke und Sebastian Rüger, die es mit den tschechischen Nationalspielern Milan Svoboda und Radek Hejhal zu tun bekamen. Der Start in beide Duelle war aus Bamberger Sicht alles andere als gut. Svoboda setzte sich mit 181:134 deutlich gegen Wittke durch und Rüger unterlag mit 149:156, weil Hejhal mit der vorletzten Kugel eine Neun spielte und so nochmal ins volle Bild kam. Doch Wittke zeigte sich völlig unbeeindruckt und spielte noch ein starkes Duell. Zuerst glich er mit 168:152 zum 1:1 aus und ging anschließend durch ein 166:158 zur Überraschung vieler mit 2:1 in Führung. Das Duell spitzte sich zu. Wittke erspielte sich Vorteile in die Vollen, konnte aber das Duell aufgrund eines schlechten Abräumbildes nicht vorzeitig für sich entscheiden. Mit acht Kegeln in Führung liegend, schaute er auf Svoboda, der noch einen Wurf auf alle Neun hatte. Doch ihm gelang nur eine 6 und so ging nicht nur der Satz, sondern auch das Duell mit 3:1 an Wittke – bei 627:606 für Svoboda. Im anderen Duell ging es ähnlich eng zu, doch Rüger brachte sich immer wieder durch kleine Unachtsamkeiten um den Lohn. Am Ende unterlag er trotz gutem Spiels mit 1:3 und 607:631. Es stand weiterhin 2:2 unentschieden in den Duellen, wobei nun die Raindorfer mit acht Kegel in Führung lagen.
Die Entscheidung mussten nun die Duelle von Chris Wilke gegen Alexander Raab und Dominik Kunze gegen Philipp Grötsch bringen. Und erneut kam Bamberger besser aus den Startlöchern und sicherte sich die ersten zwei Sätze. Doch die Raindorfer konnten mit 177 und 170 nun unter den Augen der frenetischen Fans zum Gegenschlag ausholen und so weiter Druck auf Bambergs Schlussduo ausüben. Raab ging nach dem 3. Satz mit 2:1 in Führung, da er Wilke erneut mit 162:151 in die Knie zwang. Doch Teamkollege Kunze hat nun wieder Grötsch im Griff und siegte mit 162:139. Es wurde der Krimi, den man nicht wollte, aber das Publikum war sehr dankbar. Wilke konnte am Ende zwar noch mit 158:146 zum 2:2 ausgleichen, aber der Punkte ging mit 612:608 an Raab. Und auch Grötsch sicherte sich mit 160:141 den letzten Satz, womit er gegen Kunze zum 2:2 gleichzog und auch noch das Duell mit 623:621 für Raindorf einfuhr. So siegte der überaus starke Aufsteiger am Ende nicht unverdient mit 6:2 bei 3676:3663-Kegeln, aber auch der SKC Victoria wusste mit seinen Leistungen zu gefallen. Nun hat man eine Woche Zeit, die richtigen Lehren aus der Niederlage zu ziehen, um es nächsten Samstag im Pokal an gleicher Stelle deutlich besser zu machen, um dann hoffentlich den Einzug ins Final Four des DKBC-Pokals zu schaffen.
Markus Habermeyer