Neumarkt: Meisterschaft unter Dach und Fach
Es ist vollbracht – die Kegler des ASV Neumarkt können bereits am drittletzten Spieltag den Titel in der 2. Bundesliga Süd/West feiern. Durch einen 6:2-Sieg bei 3551:3438-Kegeln im Oberpfalzderby gegen den SC Regensburg und dem gleichzeitigen Unentschieden von Verfolger Bobingen in Peiting kann die Jurastädter niemand mehr von der Spitzenposition verdrängen. In einem ab der ersten Kugel spannenden Match gegen die Domstädter war es einmal mehr die mannschaftliche Ausgeglichenheit des ASV mit Ergebnissen zwischen 579 und 602 Kegeln, die den Unterschied machte und zum Erfolg führte.
Die sehr aggressive Aufstellung der Domstädter gegen die Neumarkter Startpaarung um Stephan Drexler und Johannes Arnold sollte aber zunächst voll aufgehen. Drexler unterlag mit mäßigen 579 Kegeln hauchdünn 2:2/-3 und Arnold bei sehr guten 597 mit 2:2 gegen Frydrak, der mit 603 Holz die Tagesbestleistung markierte.
Somit war die Mittelpaarung um Jens Weinmann und Daniel Süss bereits richtig unter Zugzwang. Hier konnten die Regensburger den Neumarktern aber nicht mehr folgen, auch weil beide Rot-Schwarzen ordentliche Leistungen abriefen. Weinmann erspielte sich dabei 593 Kegel und punktete klar bei 2:2/+43. Süss daneben gewann nicht weniger deutlich mit 592 Kegeln bei 2,5:1,5/+33.
Die Ausgangslage für die Schlussachse um Sven Neuner und Dominik Danzl bei gesamt 2:2/+67 hatte sich also ins Positive gedreht. Hier sollten sich zunächst spannende Duelle entwickeln, da auch die Gäste in den ersten 60 Würfen gut mithielten. Im dritten Satz des Schlussabschnitts gelangten die Neumarktern deutlciher in Vorteil: Beide Sätze und 37 Kegel mehr führten zu einer kleinen Vorentscheidung. Neuner erzielte dabei 588 Kegel und punktete klar bei 3:1/+28 und auch Danzl gewann sein Duell mit guter ASV-Bestleistung von 602 Kegeln und einem 3:1/+18.
Nach diesem hart erkämpften Sieg hieß es aber zunächst warten, da die Partie von Peiting gegen Bobingen eine Stunde später „angepfiffen“ wurde. Als dann gut eine Stunde später die Nachricht des Punktverlustes von Bobingen eintraf, kannte der Jubel auf Seiten des ASV Neumarkt keine Grenzen mehr. „Wenn man bedenkt, dass wir am 4. Spieltag mit 2:6-Punkten schon totgesagt wurden, ab dann kein Match mehr abgegeben haben und jetzt vorzeitig den Meistertitel feiern können, bin ich brutal stolz auf meine Mannschaft“, so die Analyse von Kapitän Danzl nach der Partie. Allerdings ist alles nur der erste Schritt zum gesetzten Saisonziel Aufstieg, denn trotz Platz eins in der Liga bedeutet dies nicht automatisch den Aufstieg in die 1. Bundesliga. In vier Wochen, also eine Woche nach Rundenschluss, wird Neumarkt sich mit den anderen drei Zweitligameistern in einem Aufstiegsturnier um die begehrten zwei Erstligaplätze duellieren. Zunächst gilt die Konzentration aber den verbleibenden Ligaspielen, wenn man nach einer Woche spielfrei in 14 Tagen beim SVH Königsbronn zum letzten Auswärtsspiel der Saison antreten muss.
Stephan Drexler