Schrezheim ringt dem Meister einen Punkt ab
Am letzten Spieltag musste der alte und neue Deutsche Meister SKC Victoria Bamberg doch noch den ersten Verlustpunkt hinnehmen. Kein Geringerer als der Deutsche Vizemeister KC Schrezheim allerdings rang den Bamberger ein 4:4 ab, da sie vier von sechs Duellen für sich entscheiden konnten. Da Bamberg im Gesamtergebnis mit 3582:3474 Kegel vorne lag, konnte der Gastgeber eine derbere Überraschung aus Bamberger Sicht abwenden. Überragende Spielerin dieses Spiels war Corinna Kastner mit 666 Kegeln. Neben Meister Bamberg, Vizemeister Schrezheim haben sich auch die Bronzemedaillengewinnern aus Liedolsheim für die internationalen Wettkämpfe im Oktober 2018 qualifiziert.
Im Spiel über sechs Bahnen vertraute Bamberg am Start auf Sina Beißer, Corinna Kastner und Alina Dollheimer, Schrezheim schickte Winter, Schupp und Runggatscher ins Rennen. Beißer kam besser aus den Startlöchern und zeigte eine konstante Leistung, wobei sie sich in der 2. Hälfte ihres Spiels steigern konnte. Über 149, 153, 149 und 164 kam sie auf 615 und konnte gegen Winter (537) alle vier Sätze gewinnen. Noch besser machte es Corinna Kastner, obwohl sie zu Beginn eine Satzniederlage mit 145:161 hinnehmen musste. Im weiteren Spielverlauf war sie aber voll auf der Höhe und zeigte hervorragenden Kegelsport. Mit Ergebnissen von 175, 171 und 175 sicherte sie sich die folgenden drei Sätze und besiegt eine sehr starke Schupp (605) am Ende mit 3:1 und dem Tagesbestergebnis von 666 Kegeln. Alina Dollheimer, die für Dany Kicker ins Starttrio rutschte, kam gut ins Spiel und ging durch ein 162:118 verdient mit 1:0 in Führung. Doch Runggatscher glich postwendend mit 149:143 zum 1:1 aus. In den nächsten beiden Sätzen war Runggatscher nun die bessere Spielerin und durch Satzgewinne von 155:129 und 146:134 holte sie am Ende auch verdient das Duell für den KC Schrezheim, da sie mit 3:1 siegte, wobei beide Spielerinnen auf ein Ergebnis von 568 Kegel kamen. Somit hatte Bamberg nach dem Starttrio eine 2:1-Führung bei plus 138 Kegel inne.
Im Schlusstrio sollten nun Ioana Antal, Beata Wlodarczyk und Ines Maricic für die Entscheidung sorgen. Doch gegen die Schrezheimerinnen Barth, Lutz und Schneider mussten sie sich gewaltig strecken. Barth hatte Antal, die einen wahrlich gebrauchten Tag erwischte, jederzeit im Griff. Nach einer souveränen 2:0-Führung musste sie zwar anschließend mit 132:140 den 2:1-Anschluss hinnehmen, aber im Schlusssatz konnte sie mit 135:127 kontern und somit das Duell durch ein 3:1 nach Sätzen bei 548:529-Kegeln erspielen. Parallel entwickelte sich zwischen Maricic und Schneider ein hochklassiges Duell. Haarscharf gingen die beiden ersten Sätze mit 155:151 und 166:164 an Schneider. Und als sie im 3. Satz durch ein 154:148 vorzeitig den Sack zumachen konnte, war Schrezheim dem Punktgewinn plötzlich sehr nahe. Für Schneider war es zu verschmerzen, dass Maricic den letzten Satz mit 154:129 deutlich gewann und am Ende mit 617:604-Kegel vorne lag. Wlodarczyk wiederum gewann Satz 1 mit 161:156, aber Lutz konterte mit 150:135. 1:1 nach Sätzen und 296:291 für Wlodarczyk nach Kegeln. Die Bambergerin konnte nun erneut durch ein 152:150 mit 2:1 in Führung gehen, aber es blieb eng.
Die Lage spitzte sich auf den letzten Wurf dramatisch zu. Barth hatte gerade die letzten Zweifel beseitigt, das Duell noch gegen Antal zu verlieren, da spielt nebenan Wlodarczyk eine Sechs an, konnte anschließend aber nicht räumen und leistete sich dazu einen Fehlwurf. Lutz, bis dahin immer zurückliegend, zog furios auf der Außenbahn an der Polin vorbei und konnte durch ein 155:139 zum 2:2 ausgleichen und hatte bei den Gesamtkegeln letztlich deutlich mit 611:587 die Nase vorn. Vier von sechs Duellen entschied der KC Schrezheim für sich und verdiente sich damit das Unentschieden mit einer taktischen Meisterleistung redlich. Für mehr war allerdings der Rückstand aus dem Starttrio zu groß, denn die zwei Mannschaftspunkte für das Gesamtergebnis, die hatte Bamberg längst in der Tasche.
Markus Habermeyer