Jedes Team mit Zerbstern bestückt
Der „Pott“ muss mal wieder an die Nuthe. Ab morgen wollen die Kegler des SKV Rot-Weiß Zerbst den letztmalig 2014 gewonnenen DKBC-Pokal endlich wieder einmal in die Stadt des 13-maligen deutschen Meisters holen.
Doch dazu heißt es, sich als Team letztmalig in dieser Saison noch einmal voll zu konzentrieren. Denn der Pokal-Wettbewerb ist nicht gerade das „Lieblingskind“ der Rot-Weißen.
„Für mich ist die Meisterschaft als Türöffner für die internationalen Wettbewerbe immer das Wichtigste“, ordnete SKV-Teamchef Timo Hoffmann den Wettbewerb ein. „Aber in unserer Titelsammlung würde er sich dann schon sehr gut machen.“
Im letzten Jahr wurde dieser Wettbewerb wegen rechtlicher Probleme mit der Sportordnung mitten im Jahr ausgesetzt. Im Jahr davor schnappte der KC Schwabsberg den Zerbstern in einem spannenden Finale den Pott direkt vor der Nase weg.
Das soll in diesem Jahr anders werden. Zwar ist Schwabsberg nicht mehr dabei, doch morgen geht es im Halbfinale ab 13.30 Uhr im Classic-Treff in Ludwigshafen-Oggersheim erneut gegen einen Bundesliga-Konkurrenten. Mit den Chambtalkeglern aus Raindorf ist kein Geringerer als der Meisterschaftsvierte und zweimalige Bamberg-Bezwinger der Gegner im Kampf ums Finale. Im letzten Saisonspiel hielt die sympathische Truppe um den Ex-Zerbster Radek Hejhal und den tschechischen Nationalspieler Milan Svoboda lange Zeit mit dem Meister mit, ehe der Zerbster Teamchef Timo Hoffmann mit fantastischen 711 Kegeln die Entscheidung herbeiführte.
„Klar ist zu diesem Saison-Zeitpunkt schon etwas die Luft raus. Für unsere Gegner geht es aber um sehr viel. Immerhin um die Teilnahme an internationalen Wettbewerben. Die werden alle sehr motiviert an die Sache gehen“, zeigt Hoffmann auf, dass die Rot-Weißen jedenfalls Wettbewerb und Gegner absolut ernst nehmen.
Das wird schon allein daran ersichtlich, dass in Friedrichshafen der gesamte Kader auflaufen wird. „Unsere fünf WM-Fahrer stehen voll im Training, sind mit Sicherheit topfit“, zeigt sich der Spieler und Nationaltrainer optimistisch.
Ebenfalls mit dabei ist Manuel Wassersleben aus dem zweiten SKV-Team, der ja mit seiner Leistung in den ersten Pokalrunden mit zum Einzug ins Final Four beigetragen hatte. „Manuel hat sich eine Teilnahme hier absolut verdient. Er hat Engagement und Leistung gezeigt“, hofft der Zerbster Kapitän auch in Ludwigshafen auf den starken „Ersatzmann“.
Im zweiten Halbfinale am Vormittag steht mit Axel Schondelmaier, der mit seiner neuen Mannschaft, SKC Unterharmersbach, den Titelverteidiger KC Schwabsberg aus dem Rennen warf, ebenfalls ein ehemaliger Zerbster Leistungsträger und Nationalspieler auf den Bahnen.
Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga will er mit seinem Team nun sogar den Sprung in die internationalen Wettbewerbe schaffen, denn der Pokalsieger darf am NBC-Pokal teilnehmen. Wenn Zerbst gewinnt, steht dieses Recht dem zweiten Finalisten zu. Der Gegner ist allerdings mit dem Zweitliga-Meister der Nord-Ost-Staffel, dem SV Geiseltal Mücheln mit Sven Tränkler, auch kein Fallobst.
Wie auch die Ergebnisse in den Halbfinals lauten werden, in allen Mannschaften spielen aktuelle oder ehemalige Zerbster und Nationalspieler. Also für gutklassigen Sport ist auf alle Fälle gesorgt. Und vielleicht steht ja nach dem sonntäglichen Finale (Start 12 Uhr) der „Pott“ mal wieder an der Nuthe. Zu wünschen wäre es den Rot-Weißen, bei denen sich schon fast alle Spieler auf die Einzel-Weltmeisterschaft in Cluj (ROM) vorbereiten, auf alle Fälle.