Überraschender Auswärtssieg und wichtige Punkte gegen den Abstieg
Beim ersten Auswärtsspiel der Saison in Bamberg ging es nach der deutlichen Niederlage im Auftaktspiel für die ESV-Männer in erster Linie darum, die Form zu finden, um für die nächsten Aufgaben gerüstet zu sein. Dennoch hatte Schweinfurt immer im Blick, zugreifen zu können, wenn es eine Chance gibt. Aus diesem Grund veränderten die Unterfranken ihre Aufstellung komplett und wollten bei dem Spiel über sechs Bahnen aggressiv ins Spiel gehen. Daniel Eberlein, Edwin Bischoff und Holger Hubert sollten einen Vorsprung holen und mindestens zwei Duellsiege. Ein Plan, der aufging. Bischoff konnte von der schwachen Leistung seines Gegners profitieren und trotz einer mittelmäßigen Partie ungefährdet gewinnen. Eberlein agierte unglücklich mit zu vielen schlechten Phasen im Spiel. Mit 562 konnte er sein Leistungsvermögen nicht abrufen und verlor knapp, was ärgerlich war, denn der Duellsieg war auf jeden Fall möglich. Hubert spielte eine herausragende Partie. Löhnert, der verletzungsbedingt durch Habermeyer ersetzt wurde, hatte keine Chance. Hubert zeigte zudem mit 635 Kegeln, dass er immer noch zu absoluten Topleistungen fähig ist. Er sicherte die 2.1-Führung und, was mindestens genauso wichtig war, er gewann sein Duell mit 90 Kegeln Unterschied, sodass das Schlusstrio mit insgesamt 107 Kegeln Vorsprung auf die Bahn ging.
Andreas Ruhl, Markus Krug und Karl-Heinz Nenninger mussten also irgendwie den Vorsprung nach Hause bringen und ein weiteres Duell einsacken, um beide Punkte mitnehmen zu können. Ruhl kam allerdings nicht so richtig ins Spiel und musste sich am Ende mit 544 begnügen. So wurde Seidelmann, mit ebenfalls nur dürftigen 552 Duellsieger. Für Nenninger war es eine schwere Partie - nach der missglückten Heimpremiere war eine gewisse Nervosität die logische Konsequenz. Doch nachdem er auf der ersten Bahn mit 127 noch sehr verhalten startete, kämpfte er sich immer mehr in die Partie und zeigte drei Bahnen lang, dass er dem ESV dieses Jahr noch sehr gut helfen wird. Er blieb jederzeit an Müller dran und kam auf ordentliche 549 Kegel und verlor letztlich nur 26. Das Unentschieden war damit griefbar nah, doch zum Sieg fehlte ein Einzelerfolg in den Duellen. Es kam auf Krug an. Der startete stark mit 146 und ging 1:0 in Führung. Auf der 2. Bahn aber verlor er komplett den Faden, musste den Ausgleich kassieren und lag bereits 23 Kegel hinter Trautner. Nun musste er die beiden letzten Bahnen gewinnen. 149 im dritten führten zur 2:1-Führung. Wurf für Wurf er arbeitete er sich auf der Schlussbahn immer mehr Vorsprung und lag 7 Wurf vor Schluss bereits 15 Kegel in Front. Dann aber spielte Trautner zwei Neuner und brachte sich zurück ins Spiel. Krug jedoch behielt die Nerven und räumte super ab. Mit sehr starken 156:152 ging auch die letzte Bahn zum 3:1-Satzsieg an ihn, und der 5:3-Auswärtserfolg war unter Dach und Fach.
Am nächsten Samstag gastiert nun mit Kaiserslautern eine weitere Topmannschaft in Schweinfurt.
Holger Hubert