Staffelstein mit Derbysieg – Weltklasseleistung von Christian Wilke mit 710 Kegel
Am 4. Spieltag und dann auch noch im altehrwürdigen Oberfrankenderby musste der SKC Victoria Bamberg seine erste Niederlage einstecken, da der SKC Staffelstein nicht unverdient mit 6:2 in der Domstadt Bamberg gewann. Dabei spielten beide Teams auf hohem Niveau, was die Gesamtleistungen beider Teams mit 3827:3805 für Staffelstein unterstreichen. Der überragende Akteur dieses Duells war der Bamberger Christian Wilke, der mit 710 Kegeln eine Weltklasseleistung und einen Rekord auf die Bahn zauberte. Aber auch Florian Fritzmann wusste mit 659 zu überzeugen. Bei Staffelstein waren Marcus Gerdau mit 679, Torsten Reiser (645) und Miroslav Jelinek (643).
„Die Zuschauer haben ein tolles Spiel auf hohem Niveau gesehen. Leider hat es am Ende nicht zu erhofften Heimsieg gereicht, aber mit der Leistung an sich, können wir zufrieden sein. Nun steht mit dem Europapokal eine internationale Aufgabe vor uns. Dort können wir wieder Selbstvertrauen tanken. Glückwunsch an den SKC Staffelstein zum Derbysieg“, so Co-Trainer Werner Fritzmann.
Im Spiel über sechs Bahnen wollte Bamberg mit einem starken Starttrio ins Spiel finden, um nicht gleich zu Beginn einem Rückstand hinterherzulaufen, und so vertraute man auf Fritzmann, Lupu und Kunze, die es mit den Staffelsteinern Dirnberger, Reiser und Hejhal zu tun bekamen. Fritzmann, der im 1. Satz noch etwas Glück hatte war in den ersten drei Sätzen Herr im Haus und konnte sich in jedem Durchgang im Ergebnis steigern, was ihm vorzeitig den Duellsieg einbrachte. Über die Ergebnisse von 156, 167, 176 und 160 kam er auf starke 659 und konnte Dirnberger (637) mit 3:1 bezwingen. Dagegen hatte es Lupu deutlich schwerer. Von Nachteil war im Nachhinein, dass er einen schlechten Start erwischte, da er Satz 1 mit 137:165 abgab. Anschließend steigere sich Lupu und konnte mit 159:158 zum 1:1 in den Sätzen ausgleichen. Im weiteren Verlauf trieben es Lupu und Reiser auf die Spitze, da sie sich Satz 3 mit 158:158 teilten und so immer noch alles möglich war. Reiser war nach den Vollen deutlich in Führung, zeigte aber im Abräumen zwischendurch Schwäche, die er mit Naturneunern wieder ausgleichen konnte und so am Ende mit 2,5: 1,5 und 645:597 zum 1:1 ausgleichen konnte. Ebenfalls spannend das Duell von Kunze gegen Hejhal, dem zu Beginn der Gast seinen Stempel aufdrücken konnte, da Kunze mit seinem Spiel nicht ganz zufrieden war. 2:0 und 325:300 stand es zur Halbzeit für den Staffelsteiner, ehe Kunze zu Aufholjagd ansetzte. Zuerst konnte er mit 161:155 auf 1:2 verkürzen, um dann nochmal richtig Druck aufzubauen. Doch Hejhal hatte bei zwei Kugeln jenes Glück, was sich die Gastgeber für Kunze wünschten. Zwar ging der letzte Satz mit 163:153 an den Bamberger und das Duell endete 2:2, aber Hejhal erspielte mit 633:624 das Duell für Staffelstein. Damit führten die Gäste mit 2:1 und 35 Kegeln.
Eine mächtige Aufgabe, die sie damit an ihre Kollegen Christopher Wittke, Christian Wilke und Cosmin Craciun übergaben. Die drei Bamberger trafen auf Gerdau, Hess und Jelinek, allesamt kein „Fallobst“, was die Aufgabe richtig schwer machte. Aber aufgeben gibt es für die Bamberger Jungs nicht, egal wie aussichtslos die Situation ist. Wittke, der mit Gerdau einen herausragenden Spieler der Liga gegen sich hatte, erwischte keinen guten Start und musste immer einem Rückstand hinterherlaufen. Mit 135:160 und 141:170 lag er 0:2 zurück und musste sich im weiteren Spielverlauf deutlich steigern, um nicht unter die Räder zu kommen. Mit 163 und 162 gelang ihm dies auch ausgezeichnet, aber Gerdau hatte mit 187 und 162 die besseren Antworten, was am Ende zu einem 3,5:0,5 bei 679:601-Kegeln für Gerdau führte. Craciun, der gegen den ehemaligen Bamberger Jelinek spielte erwischte einen guten Start und sicherte sich mit 160:144 den 1. Satz, ließ aber noch Luft nach oben. Anschließend musste er sich aber dreimal in Serie geschlagen geben, da Jelinek mit 169:146, 173:156 und 157:152 siegte und damit das Duell mit 3:1 und 643:614 gewann.
Doch das Hauptaugenmerk der Zuschauer lag auf dem Duell von Wilke gegen Hess. Erneut erwischte Wilke einen Traumstart (181:156) und ließ eine weitere Traumbahn mit 183:167 folgen. Obwohl Hess keineswegs enttäuschte, hatte er gegen einen entfesselt aufspielenden Wilke keine Chance. Auch der 3. Satz ging mit 161:128 erneut an Wilke und erneut lag die Traummarke von 700 Kegeln in der Luft. Unter dem Jubel der Kollegen und Fans spielte Wilke 113 in die Vollen und ließ sofort zwei Naturneuner im Abräumen folgen. Es war eine Augenweide, ihm zuzuschauen. Am Ende es 4. Satzes standen 185 auf dem Totalisator, was das Traumergebnis von 710 Kegeln ergab und ihm den Duellsieg mit 4:0 und 710:590 brachte, was aber an der 2:6-Niederlage nichts mehr änderte.
Markus Habermeyer