Rudolstadt: Hochkarätiges Heimspiel
Als zum 6. Spieltag der 2. Bundesliga Ost/Mitte e 120 das Team des SK Markranstädt 1990 aus Sachsen auf den Bahnen am Fuße der Heidecksburg sich die Ehre gaben, hatte sicherlich niemand den letztendlichen Spielausgang im Hinterkopf – von den Gästen vielleicht abgesehen. Denn Rudolstadt kassierte, trotz ausgezeichneten Mannschaftswertes, ihre dritte Niederlage in Folge. Die Gäste präsentierten sich äußerst spielfreudig und kamen in der Summe zu einem 6:2-Auswärtssieg bei 3561:3526-Kegeln.
Bereits der Durchgang eins zeigte auf, welche Reise diese Begegnung nehmen sollte. Max Heinemann hatte gegen Lars Parpat keine Chance und gab beim Endergebnis von 0:4 und 535:605-Kegel bereits deutlich Boden preis. Felix Gießler lieferte sich mit Sebastian Hartmann einen klasse Fight, der vor allem im Abräumen Begeisterung hervorrief. Auf den ersten beiden Bahnen mit geteilten Satzpunkten den Kampf noch offen gestaltend, hatte der Gästeakteur das bessere Ende für sich und erspielte mit 3:1 bei 647:611-Kegeln auch das zweite Duell für Markranstädt.
Im mittleren Durchgang hatte es Michael Barth mit Felix Wagner zu tun. Dabei vermochte der Rudolstädter bis zum 75. Wurf noch mithalten und das Spiel bestimmen. Doch der dritte Abräumer war der Knackpunkt in dieser Auseinandersetzung. Während Michael Barth meist unglücklich agierte, lief‘s beim Sachsen umso besser. Beim 1:3 mit 543:575-Kegeln ging weiterer Boden verloren. Ein wenig Hoffnung, doch noch zumindest zu einem Unentschieden zu kommen, gab das Spiel von Gregor Kunstmann gegen Tobias Schröder. Der Saalestädter hatte augenscheinlich sein Formtief überwunden und ging mit sehr guten 607:555 mit einen glatten 4:0 aus diesem Fight als Sieger hervor. Doch die 86 Kegel Rückstand und ein 1:3 in den Duellen waren eine große Bürde für das Rudolstädter Schlusspaar.
Dennoch gaben diese sich große Mühe, das Unmögliche möglich zu machen. Marcus Jäkel agierte sichtlich nervös gegen Marcus Bösewetter. Nach zwei Bahnen hatte der Lok-Spieler zwei Sätze und weitere 40 Kegel eingebüßt. Gegen eine weitere Niederlage half dann auch nicht der knappe Satzgewinn auf dem vorletzten 30er. In der Summe gab es einen weiteren Mannschaftspunkt für den SK (3:1/606:550). Dass es am Ende kein zu großer Rückstand der Gastgeber wurde, war einem fulminant aufspielenden Daniel Barth zu verdanken. Mit einer fehlerfreien Leistung gegen Silvio Jabusch kam der Nationalspieler letzten Endes zu einem weiteren historischen Wert (auf diesen Bahnen) von 680 Kegeln (430 Volle, 250 Abräumer). Das Resultat selbst bedeutete einen neuen Bahnrekord in der U23, der sogar den bisherigen Bestwert der Männerkategorie weit überschritt sowie eine neue persönliche Bestleistung des Rudolstädter Ausnahmekeglers. Die Auseinandersetzung wiederum schloss mit einem 3:1 bei 680:573-Kegeln.
Da ist nun guter Rat teuer, der Talfahrt des ESV Lok ein Ende zu setzen. Nach Mehltheuer, zur SG Grün-Weiß, führt die Fahrt der Thüringer am kommenden Wochenende. Dabei können die Gastgeber auf zwei Siege in den beiden bislang durchgeführten Heimspielen zurückblicken, mussten aber auch in den beiden letzten Spielen jeweils Niederlagen einstecken. Diese Konstellationen lassen also deutliche Spannungen und einen hoch brisantes Wettspiel für den 7. Spieltag erwarten.
Holger Reinhold