Bamberg: Letzte Kugel sichert Unentschieden
Im Heimspiel gegen den TSV 90 Zwickau hatte der Vizemeister unwahrscheinliches Glück, denn erst mit der letzten Kugel konnte sich Bamberg das 4:4 sichern. Zwar konnte der SKC Victoria mit Glück und Geschick vier Duelle für sich entscheiden, aber im Gesamtergebnis war Zwickau mit 3609:3596 besser und sicherte sich damit ein verdientes Unentschieden. Bester Bamberger war Florian Fritzmann mit 624. Tagesbester und zugleich bester Zwickauer war Lars Pansa mit 647.
Im Heimspiel gegen Zwickau wollte Bamberg eigentlich eine neue Siegesserie starten, doch was dann passierte, war alles andere als bundesligareif. Im Start vertrauten die Gastgeber auf Wittke, Kunze und Craciun. Sie trafen auf Grafe, Pansa und Hirsch. Wittke zeigte sich im Vergleich zum letzten Heimspiel deutlich verbessert, musste aber hart um sein Duell kämpfen, in dem er zunächst mit 1:0 (150:147) in Führung ging. Doch dann war Grafe gerade im Abräumen der Bessere und erspielte sich eine 2:1-Führung mit einem Vorsprung von elf Kegeln, die Wittke aufholen musste. Mit einer tollen Schlussbahn (168) sicherte er sich nicht nur das 2:2, sondern auch das Duell aufgrund der besseren Gesamtkegel von 608:590. Das Duell Kunze gegen Pansa versprach tollen Kegelsport, doch diesen lieferte am Ende nur der Zwickauer Pansa, obwohl Kunze nach 160:158 in Führung gehen konnte. Dies sollte es aber von seiner Seite auch schon in diesem Duell gewesen sein. Pansa sicherte sich mit den Ergebnissen von 176, 168 und 145 ein 3:1 bei 647:597-Kegeln. Craciun hatte gegen Hirsch ebenfalls einen schweren Stand, obwohl er zu Beginn in Führung (155:152) ging. Doch Hirsch glich postwendend mit 142:135 aus. Anschließend teilten sich beide den Satzpunkt (146:146) und so musste der letzte Satz die Entscheidung bringen. Craciun konnte sich in die Vollen einen Vorsprung (99:89) erspielen, doch im Abräumen überboten sich beide Kontrahenten an Harmlosigkeit. Craciun konnte sich schließlich nicht nur den Satz mit 135:123 sichern, sondern auch das Duell bei 2,5:1,5-Sätzen (571:563-Kegel). Bamberg führte in den Duellen zwar mit 2:1, lag aber mit 24 Kegeln und damit 2:3 zurück.
Ein aufholbarer Rückstand für das Bamberger Schlusstrio bestehend aus Fritzmann, Wilke und Müller. Dies wollten aber die Zwickauer Voigt, Heinig und Scholle verhindern und damit eventuell für eine Überraschung sorgen. Es fing alles andere als gut für die Bamberger an. Alle drei verloren den Auftaktsatz, Zwickau konnte den Vorsprung auf 87 Kegel ausbauen. Doch dann schlugen die drei Bamberger zurück, glichen in den drei Duellen aus und konnten postwendend auch 62 Kegel zurückerobern, womit Bamberg nur noch 25 Kegel Rückstand hatte. Doch Zwickau präsentierte sich davon völlig unbeeindruckt. Einzig Thomas Müller war es zu verdanken, dass das Spiel nicht schon verloren schien, denn als einziger Bamberger konnte er sich den Satz mit 151:140 sichern. Wilke (144:166) und Fritzmann (163:189) unterlagen ihren Gegnern und lagen nun mit 1:2 zurück und auch der Rückstand war wieder auf 62 Kegel angewachsen. Müller teilte sich den letzten Satz mit Scholle bei 143:143 und konnte damit das wichtige dritte Duell bei 2,5:1,5-Sätzen und 589:562-Kegeln einfahren. Auch Wilke versuchte alles, seinen Gegner Heinig noch abzufangen, aber Heinig hielt kämpferisch voll dagegen und konnte trotz der Satzniederlage (162:170) verhindern, dass das Duell bei 2:2-Sätzen an Bamberg ging, da er Wilke mit 624:607 niederringen konnte. Letztlich schaute alles auf Fritzmann und Voigt, wobei niemand mehr einen Pfifferling auf den Bamberger setzte, da er nicht nur den Satz, sondern auch 41 Kegel für das Duell mehr als Voigt spielen musste. Voigt machte es Fritzmann in die Vollen sehr schwer, auch wenn der Bamberg da mit 108:95 bereits 13 Kegel aufholen konnte. Aber es waren immer noch 28 Kegel, die es aufzuholen galt. Es wurde ein Herzschlagfinale, das die Zuschauer und Teamkollegen samt Betreuerteam in den Wahnsinn trieb. Es waren noch vier Kugeln zu spielen bei zwölf Kegel Rückstand. Voigt, dem es nicht mehr gelang ins volle Bild zu kommen, was die Entscheidung gewesen wäre, starrte auf Fritzmann. Der spielte zwischenzeitlich einen verkehrten Sechser an, auf den er anschließend auch noch einen Fehler machte. Nun musste er mit einem Zauberwurf abräumen und eine Neun folgen lassen. Unter dem Jubel der Mitspieler gelang dieser Zauberwurf und es Bestand noch die Chance auf den Duellsieg, aber nur mit einer Neun, da Voigt mit seinen letzten Kugeln nur acht Kegel spielte. Es wurde mucksmäuschenstill im Sportpark Eintracht, doch als alle Kegel fielen, kannte der Jubel im Lager der Bamberger keine Grenzen mehr, auch wenn das Duell von Wilke gegen Heinig noch nicht zu Ende war. Wichtig war der Duellpunkt, mit dem das 4:4 und damit den Punktgewinn gesichert werden konnte.
Markus Habermeyer