Rudolstadt: Trotz Hallenrekorden den Kürzeren gezogen
Der 7. Spieltag der 2. Bundesliga Ost/Mitte 120 Männer verschaffte den Keglern des ESV Lok Rudolstadt ein Wiedersehen mit den Aktiven der SG Grün-Weiß Mehltheuer. Die Begegnung, die auf Sportdeutschland.tv live übertragen wurde, präsentierte zum einen ausgezeichnete, aber auch einige mangelhafte Leistungen. Daraus resultierte für die Thüringer eine weitere 2:6-Niederlage mit 3591:3600-Kegeln, die sich damit scheinbar im Keller der Liga häuslich einrichten.
Freud und Leid in Durchgang eins. Gregor Kunstmann startete gegen Thomas Großer und blieb auch bis zum zweiten Abräumer trotz eines Satzverlustes am SGler dran. Dieser wiederum erspielte sich auf dem zweiten 30er seine beste Bahn des Tages und zwang Trainer Siegfried Zipprodt zum Handeln. Nach 57 Wurf kam Michael Barth für den Oldie des Teams. Doch Barth brauchte zu lange, um sich auf die Bahnen einzustellen und noch das Duell zu erspielen. Letztlich siegte Thomas Großer mit 3:1 bei 605:554-Kegeln. Einen klasse Wettkampf lieferte Max Heinemann ab. Gegen Daniel Höring erkämpfte er sich die Sätze eins und zwei und lag auch in der Kegelzahl mit 25 Zählern vorn. Höring wiederum bekam in der zweiten Hälfte dieser Auseinandersetzung die Bahnen noch besser in Griff und zog mit zwei starken, gewonnenen Bahnen am Rudolstädter vorbei. In der Summe wurde es ein 2:2 bei 636:618-Kegeln.
Im mittleren Durchgang trat Marcus Jäckel gegen Andy Spranger an. Auch hier lief alles bis zur Hälfte der Begegnung gut. 1:1 in den Sätzen bei 289:295-Kegeln. Für die beiden nun folgenden Bahnen fand auch der Rudolstädter letztlich keine Erklärung, sie gingen mehr als deutlich mit nur 245 (-56) verloren. Und so kamen die Gastgeber bereits zu ihrem dritten Duellsieg und stiefelten mit Sieben-Meilen-Tempo in Richtung Heimerfolg. Rudolstadts Jungster, Simon Axthelm, konnte an diesem Spieltag nach langer Verletzungspause wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Dabei präsentierte er sich bereits in ausgezeichneter Spiellaune und sorgte gegen Stefan Krause mit einem 3:1-Sieg (628:568) für den ersten Duellsieg der Thüringer. Das Resultat von Axthelm war ein neuer Hallenrekord in der Altersklasse der U18.
Für das Lok-Schlusspaar gab das Aufwind und nur noch die Devise Angriff. Das tat vor allem Daniel Barth. Im Duell mit Alexander Kelz standen sich die beiden am Ende Tagesbesten beider Mannschaften gegenüber. Barth begann stark und hatte nach einem 191:152 den ersten Satz erspielt. Der Mehltheuer Akteur allerdings konterte die folgenden 172 mit 181 noch besser aus und glich in den Sätzen aus. Barth hielt sein Niveau und vermochte auch die beiden letzten Bahnen mit 166:157 sowie 168:147 für sich entscheiden. In der Summe sprang neben dem Duellsieg (3:1/697:637) ein neuer U23-Hallenrekord heraus. Bei Felix Gießler lief es bei weitem nicht so gut. Vor allem ins volle Bild fehlten gegen Lutz Möckel ein ums andere Mal einige Kegel, was sich letztlich zum 1:3 bei 554:564-Kegeln summierte. War der Duellverlust schon schmerzlich, so entschieden die letztlich zehn Kegel weniger in diesem Duell auch über die Gesamtkegel zuungunsten von Lok, wodurch die Rudolstädter selbst ein mögliches Unentscheiden verpassten.
Zum Lokalderby beim Wernburger SV geht es in 14 Tagen am 8. Spieltag. Dabei liegen die Messlatten in der Gemeinde am Rande der Orlasenke ziemlich hoch, haben sich doch die Wernburger mit Alexander Conrad eine Bank in Sachen Traumresultate aus Rudolstadt an Land gezogen. Und auch das Spielvermögen seiner Vereinskollegen ist nicht zu verachten, was am Ende für einen spannenden Vergleich sorgen wird.
Holger Reinhold