Neumarkt: Achtungserfolg gegen designierten Meister
Sie können es doch noch – nur gegen den falschen Gegner! Die Kegler des ASV Neumarkt präsentierten sich am 15. Spieltag der 1. Bundesliga 120 gegen den Serienmeister SKV Rot-Weiß Zerbst seit Langem mal wieder von ihrer besseren Seite. Das 2:6 bei 3584:3723-Kegeln ist immerhin ein kleiner Achtungserfolg, wenngleich es für die Jurastädter den Abstieg in die Zweitklassigkeit endgültig besiegelt. Trotz des Fehlens zweier Stammkräfte (Neuner und Beier) konnten sich die Neumarkter gegen die Übermacht aus Zerbst zwei Duellsiege sichern. Dies gelang zum einen Jens Weinmann mit tollen 626 Kegeln, sowie der Aushilfe Jens Waldhauer mit für ihn überragenden 621 Kegeln. Auch Stephan Drexler mit 604 und Hannes Lauckner mit 601 Kegeln konnten überzeugen, wenn auch nicht punkten.
Zum Start schickte der ASV Neumarkt mal wieder Jens Weinmann und Stephan Drexler ins Rennen. Weinmann bekam es mit Manuel Weiß zu tun. Weiß, zwar mit einigen Problemen auf der ASV Anlage, Weinmann bot aber auch ein gutes bis blitzsauberes Spiel und kaum Angriffsmöglichkeiten für den Zerbster. Somit ging der erste Punkt bei tollen 626:602 und 3:1-Sätzen an die Gastgeber. Drexler daneben kam schwer und erst spät ins Rollen. Bis dahin war sein Punkt schon auf Seiten der Gäste. Er konnte zwar sein Ergebnis noch auf achtsame 604 Kegel schrauben, allerdings hatte er gegen Mathias Weber, welcher mit Tagesbestleistung von 642 Kegeln aufhorchen ließ, mit 0:4-Sätzen klar das Nachsehen.
In der Mittelpartie um Hannes Lauckner und Ersatzmann Jens Waldhauer wäre es dann fast zur faustdicken Überraschung gekommen. Während Waldhauer nach miserablem Start ab Satz zwei wie von der Tarantel gestochen loslegte, hatte Kontrahent Philipp Vsetecka (immerhin Neumarker Bahnrekordhalter mit 691 Kegeln) nichts mehr entgegenzusetzen. Für Waldhauer fantastische 621 Kegel bedeuteten den nächsten Punktgewinn für Neumarkt bei 3:1/+18. Und hätte Partner Lauckner gegen Jürgen Pointinger seinen minimalen Vorsprung von 1:1/+5 (321:316) nach 60 Wurf irgendwie über die Ziellinie bringen können, wer weiß, wie die Halle dann getobt hätte. Nur leider spielte der Zerbster ab Durchgang drei seine volle Routine aus und der Neumarkter konnte nicht mehr ganz folgen. Am Ende musste Lauckner trotz sehr ordentlicher 601:636-Kegel und 1:3-Sätze klein beigeben und Zerbst konnte den „Schaden“ in Grenzen halten.
In der Schlusspartie um Daniel Süss und Dominik Danzl spürte man dann relativ schnell die kollektive Übermacht der Gäste. Süss konnte sich zwar zur Hälfte noch zu einem Satzremis kämpfen, aber danach schwanden seine Kräfte. So musste er mit mageren 557 Kegeln Timo Hoffmann (609) aus Zerbst klar nach 1:3-Sätzen gratulieren. Partner Danzl daneben wachte gegen einen toll spielenden Boris Benedik (631) erst viel zu spät, in Satz drei, auf. Bis dahin war sein Duell leider schon so gut wie gegessen. Durchwachsene 575 Kegel hießen für ihn eine klare 1:3- Niederlage.
„Wären wir nur des Öfteren in den letzten Wochen so locker aufgetreten.“ … ein Zitat, das man von allen ASV-Akteuren am Ende des Spieles zu hören bekam. Dieses Match gibt auf jeden Fall nochmal Auftrieb für nächsten Samstag, wenn mit dem TSV Breitengüßbach der letzte Erstligist sich die Ehre für diese Saison in Neumarkt gibt. Vor allem ein nicht unschlagbarer Gegner, wie Spieler Lauckner weiß: „Güßbach hat zwar einen starken Kader, sie haben aber auch so einige Male in der Runde ihre Schwächen auf fremden Anlagen gezeigt. Hier wollen wir da sein und unbedingt noch mal Tabellenpunkte auf unser Konto schreiben.“
Stephan Draxler