TSV: Erster Rückschlag durch knappe Niederlage auf der Ostalb
Am 2. Spieltag mussten sich die Bundesligakegler des TSV Breitengüßbach, bei ihrem ersten Auswärtsauftritt der neuen Saison, denkbar knapp mit 3,5:4,5 MP beim KC Schwabsberg geschlagen geben. Am Ende waren es im Gesamtergebnis mickrige sechs Kegel, die den Oberfranken bei der 3710:3716 Niederlage fehlten um die Punkte aus Baden- Württemberg zu entführen…
Zu Beginn der Partie setzte Albert Kirizsan erneut auf Mario Nüßlein und brachte neben ihm den Neuzugang und Rückkehrer Julian Hess in die Startformation. Ihnen gegenüber standen mit Michael Schlosser und dem ebenfalls neu nach Schwabsberg gewechselten Mike Kell zwei nominell machbare Aufgaben gegenüber, doch schon hier sollten sich die Duelle nicht nach Plan für die ambitionierten Gäste entwickeln. Nüßlein fand nur mühsam ins Spiel und musste daher verdienter Maßen mit 147:159 den Rückstand hinnehmen, während Hess mit 168:151 euphorisch in sein Duell startete. Doch bereits auf der zweiten Bahn schlichen sich wieder kleine Unaufmerksamkeiten in sein Spiel ein, sodass Kell mit verhaltenen 140:130 zum unnötigen Ausgleich kam und auch Schlosser erhöhte mit 161:155 den Druck auf Nüßlein. Dieser musste sich auf der dritten Bahn schon gehörig strecken, um mit 160:158 überhaupt noch den Anschluss zu erzielen, während bei Hess mit weiteren 134:161 Kegeln nun komplett der Faden verloren ging. Daher entschied sich Betreuer Michael Paulus für einen Wechsel, um mit Marco Scheuring noch einmal frischen Wind auf die Bahn zu bringen, doch auch hier sollte der Erfolg ausbleiben. In den Vollen (96:88) noch souverän und auf Tuchfühlung zeigte der Youngster des TSV im Abräumspiel Nerven und ungewohnte Fehler, sodass er mit verhaltenen 132:130 zwar ironischer Weise sogar noch zum Ausgleich nach SP kam, der ebenfalls indisponierte Kell aber mit 582:564 dennoch den MP gegen das TSV Duo behielt! Auf den Nebenbahnen kämpfte sich Nüßlein nochmals Kegel um Kegel heran und hatte mit dem letzten Wurf tatsächlich noch alles in der Hand. Doch kurioser Weise blieb im trotz Gasse auf dem letzten Wurf nur ein "5er" vergönnt was bei Satzgleichheit und guten 619 Kegeln auch die Teilung des MP gegen Schlosser zur Folge hatte.
Im Mittelabschnitt musste sich daher einiges für die Gäste ändern und so rief vor allen Dingen Christian Jelitte sofort mit starken 174:159 gegen Michael Niefnecker zur Aufholjagd und auch Miroslav Jelinek startete mit 155:153 erfolgreich in sein Duell gegen Stephan Drexler. Doch dann folgte der herbe Rückschlag für die Schwarz-Gelben. Jelinek schien komplett von der Rolle (124) und Drexler erwischte die Bahn des Tages mit sehenswerten 187 Kegeln auf dem Totalisator, ein schwerer Rückschlag im Kampf um die Gesamtkegel, denn auch Jelitte musste sich im zweiten Satz mit 145:160 geschlagen geben und so verlor man alleine auf dieser Bahn 78 Kegel an die Hausherren! Doch die beiden TSVler zeigten sich kämpferisch, wieder Allen voran Jelitte machte mit starken 168:140 sofort Boden gut und auch Jelinek, dem der Trainer weiterhin das Vertrauen schenkte, blieb nun mit 155:161 zumindest einigermaßen an seinem Kontrahenten dran. Doch dieser spielte an diesem Tag einfach eine klasse Partie, über abschließende 164:168 musste er zwar Jelinek noch den Ausgleich nach Sätzen gewähren, mit dem Tagesbestwert von tollen 665:602 lies er ihm aber im Gesamtergebnis keinerlei Chance auf den MP. So lag es weiterhin an Jelitte die Partie offen zu halten und auch er musste sich weiter den Angriffen von Niefnecker (626) auf der letzte Bahn (167) entgegenstellen. Doch in gewohnter Manier und einem überzeugenden Auftritt von abschließenden 173 Kegeln brachte er den MP in trockene Tücher und erspielte dabei ebenfalls weltklasse 660 Kegel für den TSV und hielt die Partie somit noch halbwegs offen für die noch folgenden Schlusspaarungen!
Dort kamen erneut Christian Rennert und René Zesewitz zum Einsatz während Stefan Zürn und Daniel Beier den Vorsprung von 2,5:1,5 MP bei 47 Kegeln für die Hausherren über die Ziellinie retten sollten. Auf den ersten beiden Bahnen sollte es auch lange danach aussehen als würden diese nichts mehr anbrennen lassen, denn obwohl Zesewitz mit 169:146 und 149:149 gut gegen Beier in sein Duell startete (1,5:0,5 SP) tat sich auch Rennert zunächst schwer und musste mit 144:160 und 149:156 einen gut aufgelegten Zürn die ersten beiden Sätze überlassen. Hoffnung kam dann erst wieder im dritten Satz auf, als die TSVler auf den letzten Würfen einige Kegel gut machen konnten. Zesewitz holte sich nun mit starken 172:157 vorzeitig mit 2,5:0,5 SP den wichtigen zweiten MP und auch Rennert schaffte mit 158:146 den Anschluss. Normalerweise hätte sich die Ostalb nun zum Hexenkessel entwickelt doch mit gedrosselter Zuschauerzahl und OHNE Anfeuerungsrufe zeigten die Coronabestimmungen an diesem Tag die Schattenseiten des Spielbetriebs auf! Rennert machte ins Volle mit 106:83 weiteren wertvollen Boden doch auch Beier setzte sich mit 105:96 gegen Zesewitz zur wehr. Ein fulminantes Räumen lies das Spiel gefühlt immer wieder hin und her kippen und so fiel die Entscheidung erst auf den letzten drei Wurf der jeweiligen Spieler. Hier wurde die harte Gegenwehr der Hausherren mit zwei immens wichtigen Abräumern auf den vorletzten Schub belohnt, sodass sowohl Beier (9) als auch Zürn (5) noch ein Anwurf in die Vollen gelang. Ein Neuner blieb Rennert auf dessen vorletzten Wurf verwehrt sodass sich nun alle Blicke auf die Bahn von Neuzugang Zesewitz richteten der ebenfalls mit seinem 119. Wurf noch die Möglichkeit auf einen Abräumer stehen hatte. Doch leider blieb ihm der Anschub im Gegensatz zu den beiden Kontrahenten verwehrt und so blieben auch die sechs überschüssigen Kegel für den 3716:3710 Erfolg für die Männer von der Ostalb bestehen. Obwohl Rennert mit 617:604 auch das letzte Duell noch herumreisen konnte und Zesewitz mit 648:620 klar die Oberhand gegen Beier behielt stand somit am Ende die enttäuschende und unnötige 3,5:4,5 Auswärtsniederlage trotz mehr erzielter SP (13,5:10,5) gegen den KC Schwabsberg fest. Ein herber Rückschlag für das Team von Albert Kirizsan, dass sich aber auf Grund des Spielverlaufs sicherlich an die eigene Nase fassen muss um die Gründe der schmerzhaften Niederlage auf der Ostalb aufzuarbeiten…