Ein Erfolg bei den Oberösterreichern würde auf jeden Fall die Arbeit von beiden Verantwortlichen erheblich erleichtern. Der Druck wird naturgemäß immer größer, sowohl auf Trainer als auch auf den Sportlichen Leiter. Unabhängig vom Ausgang der morgigen Partie wird man auf dem Transfermarkt im Winter tätig werden. Konkrete Zahlen oder Namen sind allerdings noch nicht gefallen.
Vor der letzten Partie des Jahres 2021 nahm neben Trainer Damir Canadi auch der Sportliche Leiter Werner Grabherr teil. Ersterer betonte die Wichtigkeit der Partie am Samstag, letzterer zog ein Resümee und gab einen Ausblick auf den kommenden Monat.
Zum Sportlichen: Mit Dominik Reiter, Johannes Tartarotti fehlen zwei zusätzliche Stammkräfte, neben Netzer und Dabanli. Mario Stefel (krank) und Amir Abdijanovic (Erholung von Verletzung) stehen ebenfalls nicht zur Verfügung. Ebenso ist Jan Zwischenbrugger fraglich. Er verließ beim Abschlusstraining kurz vor Ende der Einheit frühzeitig den Platz.
Selbstkritik angebracht
Keine großen Ausreden suchte man bei der Beschreibung der aktuellen Situation. „Wir wissen, dass wir nicht gut performt haben“, gab Canadi zu. „Beim Spiel gegen Ried erwarte ich mir eine Reaktion der Mannschaft. Speziell in den letzten fünf Partien haben wir nicht das abgeliefert, was unseren Vorstellungen entspricht.“ Dass es im Innkreis auf keinen Fall eine leichte Aufgabe wird, ist dem Trainerteam bewusst. Ried ist zu Hause in der Liga seit 13 Spielen ungeschlagen!
Viel Arbeit steht im Hintergrund an
Während die Mannschaft ab Mittwoch in die Weihnachtsferien geschickt wird, werden die Zahnrädchen in den Büros auf Hochtouren weiterlaufen. Zumindest bis zum 5. Februar. An diesem Datum schließt das Transferfenster in Österreich. „Morgen gilt es den Abstand auf Ried nicht größer werden zu lassen oder gar zu verkleinern – im Winter müssen dann die Hausaufgaben erledigt werden.“ Allgemein ist man selbstredend nicht zufrieden, wie die ersten 17 Runden verlaufen sind. Trainings-Restart wird im Übrigen am 7. Jänner sein.
Auf Nachfrage der anwesenden Journalisten konnte Werner noch keine genaue Auskunft darüber geben, wie viele Spieler gehen und wie viele Neue dazustoßen sollen. Doch: „Wir werden weiterhin den Umbruch vorantreiben. Gezielt werden wir uns auf der Achse verstärken, weil wir der Meinung sind, dass wir gerade auf den zentralen Positionen zu wenig stabil sind.“ Auch in der Offensive wird man tätig werden, diese Transfers können sich aber aus Erfahrung gerne ziehen.
Club-Legende Martin Kobras verlässt die Bühne
Ein Abgang ist bereits fix: Rekordspieler Martin Kobras verlässt den Profifußball und wechselt in den Amateurbereich. Zudem absolviert Martin seit Oktober an der PH Vorarlberg die Ausbildung zum Pädagogen. Werner Grabherr dankte der Nummer #1 für seinen jahrelangen Einsatz und hofft zudem: „Dass es irgendwann eine Rückkehr in den Verein gibt.“ Gebührend verabschiedet wird Martin dann im kommenden Frühjahr bei einem Heimspiel mit Zuschauern.
Stimmen der Pressekonferenz
Damir Canadi über den kommenden Gegner SV Ried: „Sie sind sehr kompakt und sie nutzen ihre Chancen. Zudem liefert der Rieder Tormann immer wieder sehr gute Leistungen ab. Das haben sie sich natürlich hart erarbeitet und deshalb stehen sie in der Tabelle mit acht Punkten zu Recht über uns.“
... über die Ausfälle in der Innenverteidigung: „Wir werden versuchen, das Ganze aufzufangen. Wir haben mit Alioune, Strauss und Bumberger weiterhin Optionen auf dieser Position. Da sind wir froh, dass wir in diesem Bereich breit aufgestellt sind.“
Werner Grabherr über den Herbst: „Wir wissen, was auf der Habenseite steht und wir wissen, wie durchwachsen der Herbst gewesen ist. Vor allem die letzten fünf verlorenen Spiele schmerzen sehr. Wir können diese Niederlagen aber alle einordnen: Waren es zu Beginn der Serie die Ausschlüsse, welche den Ausschlag gegeben haben, hatten wir auch Probleme mit den Spielverläufen. Die englische Woche machte die Gesamtsituation dann auch nicht einfacher. Diese Woche hinterließ auch personell Spuren, wie man jetzt an den Ausfällen erkennen kann.“
… über das anstehende Transferfenster: „Wir haben bereits schon im Sommer angekündigt, dass wir zwei-drei Perioden brauchen, um den Umbruch erfolgreich umzusetzen. So wird es auch im Winter Veränderungen geben, speziell was die Achse der Mannschaft betrifft. Gerade auf den zentralen Positionen sind wir zu wenig stabil. Das hat man in den letzten Wochen gemerkt, dass vor allem wenn viele junge Spieler auf dem Platz stehen, diese Führungsspieler brauchen, welche die Verantwortung übernehmen.“
Zahlen und Fakten:
- Der CASHPOINT SCR Altach ist in der ADMIRAL Bundesliga gegen die SV Guntamatic Ried seit fünf Spielen ungeschlagen (3S 2U) – erstmals so lange.
- Die SV Guntamatic Ried ist seit 13 Heimspielen in der ADMIRAL Bundesliga ungeschlagen (7S 6U). Zuletzt blieben die Innviertler 2011 so lange daheim ungeschlagen, länger zuletzt von Juli 2008 bis August 2009 (20, Klubrekord).
- Die SV Guntamatic Ried erzielte um 6,0 Tore mehr als aufgrund ihrer Chancenqualität zu erwarten waren (22 Tore | 16 xG) – Bestwert in dieser Saison der ADMIRAL Bundesliga.